Völler, Rudolf

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Rudolf Völler (Lebensrune.png 13. April 1960 in Hanau) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler, ehemaliger Bundestrainer und aktuell Sportdirektor der Nationalmannschaft.

Familie

Völler stammt aus einer Arbeiterfamilie und hat drei Brüder. Sein Vater war Dreher, seine Mutter arbeitete als Putzfrau.

Jugend

Völler spielte bereits mit 8 Jahren beim TSV 1860 Hanau, wo sein Vater auch Jugendtrainer war. Er absolvierte eine Ausbildung zum Bürokaufmann und wechselte zu den Kickers Offenbach, wo er bereits mit 16 Jahren bei der ersten Mannschaft trainieren durfte. Mit 17 Jahren gab er sein Debut in der Zweiten Bundesliga Süd. Zur Spielzeit 1978/79 erhielt er seinen ersten Vertrag als professioneller Fußballer.

1860 München

1980 wechselte er für die damals ungeheure Summe von 700.000 D-Mark zum TSV 1860 München, wo er gleich Stammspieler wurde. In 33 Spielen in der Fußball-Bundesliga erzielte er 9 Tore, stieg aber dennoch mit den Löwen in die Zweite Fußball-Bundesliga ab. Dort erzielte er 37 Tore, verfehlte aber den Aufstieg knapp um einen Punkt. Seine Jahre bei 1860 München prägten ihn für seine weitere Laufbahn, einen Wechsel zum FC Bayern München schloß er stets aus.

Werder Bremen

Völler wechselte zu Werder Bremen und erzielte dort in 137 Spielen 97 Tore. 1982/83 wurde Völler Torschützenkönig der Fußball-Bundesliga und entwickelte sich in der Folgezeit zu einem der besten Mittelstürmer der Welt. 1985 wurde er durch ein brutales Einsteigen seines Gegenspielers Klaus Augenthaler für rund ein halbes Jahr außer Gefecht gesetzt. Da Völler zu diesem Zeitpunkt bereits vereinsübergreifend einer der beliebtesten deutschen Fußballer seiner Zeit war, wurde dem FC Bayern München eine erhöhte Feindseligkeit entgegengebracht.

AS Rom

1987 wechselte Völler für die damals enorme Summe von 7 Millionen D-Mark zum AS Rom. Dort wurde er als Torgarant angesehen, zog sich allerdings zwischenzeitlich den Unmut der Zuschauer zu und zog einen Wechsel zurück in die Bundesliga zu Eintracht Frankfurt in Betracht. Danach setzte sich Völler durch, wurde Publikumsliebling und erzielte in 142 Spielen 42 Tore für die Roma.

Olympique Marseille

1992/93 wechselte Völler zu Olympique Marseille, wo er 1993 als erster Deutscher die UEFA-Champions-League gewann. Er spielte zwei Jahre in Frankreich, absolvierte 58 Spiele und erzielte dabei 24 Tore.

Bayer 04 Leverkusen

Von 1994 bis 1996 spielte Völler in Leverkusen. Er erzielte in 62 Spielen 26 Tore und beendete im Alter von 36 Jahren seine Karriere als Fußballer.

Spielstil

Völler war mit den deutschen Tugenden ausgestattet. Er lebte von ungeheurer Kampfkraft und Siegeswillen und war dazu stets torgefährlich. In 90 Länderspielen für die BRD erzielte Völler 47 Tore.

Manager und DFB-Trainer

Nach Abschluß seiner Fußballkarriere wurde Völler Sportdirektor bei Bayer Leverkusen. Im Jahr 2000 wurde er Bundestrainer, nachdem dem ursprünglichen Kandidaten Christoph Daum der Konsum von Kokain nachgewiesen worden war.

Im Jahr 2002 erreichte Völler mit der BRD-Fußballnationalmannschaft das Finale der WM in Südkorea und Japan, wo die BRD gegen Brasilien mit 0:2 unterlag. Sein ohnehin hoher Status bei den Fußballanhängern in der BRD wurde durch diesen nicht erwarteten Erfolg erhöht. 2004 schied die BRD-Auswahl bereits in der Vorrunde aus, worauf Völler seinen Rücktritt erklärte und auf den Posten des Sportdirektors in Leverkusen zurückkehrte. Sein Vertrag läuft dort bis 2017[1].

AS Rom

2004 wurde Völler kurzzeitig Trainer bei AS Rom, bevor er nach nur 24 Tagen aufgrund der chaotischen Verhältnisse im Verein seinen Rücktritt erklärte[2].

Völler in der Öffentlichkeit

Völler war, ungeachtet der Vereinszugehörigkeit, ein bundesweit beliebter Fußballer. Seine Ehrlichkeit, gepaart mit bedingungslosem Einsatzwillen und Mannschaftsdienlichkeit brachte ihm den Namen Rudi Nationale ein. In nahezu jedem Fußballstadion der BRD ist Völler mit dem Lied Es gibt nur einen Rudi Völler gefeiert worden. Zu weiterer Beliebtheit trug sein Auftritt in der ARD bei, als er den Moderator Waldemar Hartmann mit einer Wutrede attackierte.

Sonstiges

Völler war in erster Ehe mit Angela verheiratet und hat einen Sohn (Marco). Seine zweite Frau heißt Sabrina und ist Italienerin. Er ist beim AS Rom Mitglied der Ehrenhalle des Vereins (Hall of Fame)[3]. Sein Spitzname als Spieler war Tante Käthe.

Erfolge

  • Weltmeister 1990
  • Vize-Weltmeister 1986
  • Champions-League-Sieger 1993 mit Olympique Marseille
  • Italienischer Pokalsieger 1991 mit dem AS Rom
  • Torschützenkönig der Bundesliga 1983
  • Torschützenkönig der 2. Bundesliga 1982
  • Torschützenkönig der Coppa Italia 1991
  • Torschützenkönig des UEFA-Cups 1991

Zitate

  • „Ehe ich zu den Bayern gehe, gehe ich in den Sudan oder lasse mir die Hand abhacken“[4].

Filmbeiträge

Bekannte Wutrede von Rudi Völler
Legenden des Fußballs – Dokumentation über Rudi Völler

Verweis

Fußnoten

  1. kicker.de, 4. November 2011
  2. FAZ, 26. September 2009
  3. Rheinische Post, 20. Juni 2012
  4. Völler 1986, Die Welt, 22. Februar 2009