Inkijinoff, Valery

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Der Künstler in seiner Rolle als Aika in „Die letzten Vier von Santa Cruz“

Valery Inkijinoff; eigentlich: Walerian Iwanowitsch Inkischinow (Lebensrune.png 25. März 1895 in Irkutsk, Russisches Kaiserreich; Todesrune.png 26. September 1973 in Brunoy, Département Essonne, Frankreich) war ein international tätiger Schauspieler mongolischer-russischer Herkunft. In Filmtiteln ist sein Vorname gelegentlich auch als Vladimir angegeben, sein Nachname auch als Inkiginoff oder Inkischinoff.

Leben

Bald nach dem Erfolg des Films „Sturm über Asien“ von 1928 verließ er Rußland und spielte seit 1929 in Paris zuerst beim Theater und dann auch später beim Film. Die UFA verpflichtete Inkijinoff während seiner Aufnahmearbeit zu „Friesennot“ für die Rolle des Aika in ihrem großen Film „Die letzten Vier von Santa Cruz“.

Durch seine Rolle in dem erfolgreichen Film Friesennot von 1935, wurde der in Paris lebende Inkijinoff mit einem Schlag auch in Deutschland bekannt. Der Film basiert sich auf dem Roman „Die letzten Vier von St. Paul“ von Karl Maria Frank und behandelt das Schicksal einer von einer Pariser Schwindelfirma ausgeschickten Langusten—Expedition.

Inkijinoff sprach sehr begeistert über seine Rolle als Reeder Aika. Er sprach fließend Deutsch, nur mit einem leichten fremdartigen Akzent, der nicht einmal russisch war. Das Erstaunen über seine Sprachkenntnisse beschwichtigte er einst damit[1]:

„Ich habe auch deutsches Blut in meinen Adern. Wenn ich so langsam spreche, so tue ich das nur deshalb, um meine früheren deutschen Sprachkenntnisse wieder hervorzuholen. Als Kind habe ich,-deutsch sprechen können, und dann habe ich es vergessen, da ich keine Möglichkeit zur Übung hatte. Vor drei Jahren war ich einmal kurze Tage in Deutschland. Aber erst jetzt, bei meinem letzten Aufenthalt, konnte ich mich am ersten Tage überhaupt nicht verständigen. Vom zweiten Tage an kamen mir plötzlich, unendlich viel Wortbilder und Satzfolgen in mein Oberbewußsein. Nach acht Tagen sprach ich deutsch, denn aus dem Langsamen formte sich im Umgang mit meinen Schauspielerkollegen das Wortchaos – Kindheitserinnerungen, die wieder lebendig wurden.“

Auch im deutschen Nachkriegsfilm trat Valéry Inkijinoff wiederholt auf, etwa in Carmine Gallones historischen Agentenfilm Der Kurier des Zaren und in Fritz Langs zweiteiligem Abenteuerfilm Der Tiger von Eschnapur und Das indische Grabmal (1959). Sein Rollenfach blieb dasselbe. Wie bereits vor dem Krieg drehte Inkijinoff die Mehrzahl seiner Filme allerdings in Großbritannien und Frankreich.

Filmverzeichnis (Auswahl)

  • 1928: Sturm über Asien (Potomok Chingis-Khana); Regie: Wsewolod Pudowkin
  • 1933: Polizeiakte 909 (Taifun)
  • 1934: Amok (Amok)
  • 1935: Friesennot; Regie: Willi Krause
  • 1936: Wolgaschiffer (Les batalliers de la Volga)
  • 1938: Le drame de Shanghaï
  • 1947: Die Abtrünnige (La rénégate)
  • 1954: Die Tochter der Mata Hari (La fille de Mata Hari)
  • 1955: Verrat an Deutschland
  • 1956: Geliebte Corinna
  • 1957: Der Arzt von Stalingrad
  • 1959: Der Tiger von Eschnapur; Regie: Fritz Lang
  • 1959: Das indische Grabmal; Regie: Fritz Lang
  • 1960: Herrin der Welt; Regie: Wilhelm Dieterle
  • 1961: Maciste in der Gewalt des Tyrannen (Maciste alla corte del Gran Khan)
  • 1961: Oberst Strogoff (Le triomphe de Michel Strogoff)
  • 1964: Die Todesstrahlen des Dr. Mabuse; Regie: Hugo Fregonese
  • 1965: Die tollen Abenteuer des Monsieur L.; Regie: Philippe de Broca
  • 1967: Die Blonde von Peking (La blonde de Pékin)
  • 1971: Petroleummiezen (Les pétroleuses); Regie: Christian-Jaque

Fußnoten