Vidar

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Vidar (auch Widar, Vidarr altnord. Víðar, Víðarr - „der weithin Herrschende“) ist in der germanischen Mythologie ein Sohn des Gottes Wodan (nordger. Odin)[1] und der Riesin Grid[2] und trägt in der Dichtung den Beinamen „Der schweigsame Ase[2]. Er ist den Asen stets eine gute Stütze und der einzige, der von Lokis hetzenden Reden in der Halle Thryms verschont blieb. Nach Donar (nordger. Thor) ist Vidar der stärkste Ase. Sein Wohnsitz heißt Landvidi („Weites Land“) oder auch nur Vidi („Weite“) und ist von hohem Gras und Gesträuch überwachsen.[3]

Mythologie

Vidar ist ein stiller und einsamer Gott und zeichnet sich dadurch aus, daß er so gut wie niemals spricht. So stellt er die reine Gewalt und ruhige Macht der Natur dar. Seine Markenzeichen sind seine großartige Kraft, sein Schwert und sein stabiler Schuh, der aus besonders hartem Leder besteht. In der Endzeitschlacht Ragnarök rächt er seinen Vater Wodan, indem er dem Fenriswolf mit einem besonderen Lederschuh in den Rachen tritt und ihm den Oberkiefer abreißt:


Alsbald kehrt sich Vidar gegen den Wolf und setzt ihm den Fuß in den Unterkiefer.
An diesem Fuß hat er den Schuh, zu dem man alle Zeiten hindurch sammelt,
die Lederstreifen nämlich, welche die Menschen von ihren Schuhen schneiden, wo die Zehen und Fersen sitzen.
Darum soll diese Streifen ein jeder wegwerfen, der darauf bedacht ist, den Asen zu Hilfe zu kommen.
Mit der Hand greift Vidar dem Wolf nach dem Oberkiefer und reißt ihm den Rachen entzwei und das wird des Wolfes Tod.
- Snorra-Edda: Gylfaginning, Strophe 51


Laut dem Wafthrudnirlied (Strophe 53) allerdings reißt er dem Wolf seinen Rachen mitten entzwei.

Vidar ist einer der wenigen Überlebenden vom Ragnarök. Nach den Verheerungen der Götterdämmerung wird er zusammen mit seinem Halbbruder Wali in der erneuerten Welt des Friedens herrschen und im Heiligtum wohnen.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart (3. Aufl.) 2006. ISBN 978-3-520-36803-4.

Verweise

Fußnoten

  1. Vgl.: Völuspa, 46 u. ö.
  2. 2,0 2,1 Skaldskaparmal, Strophe 60
  3. Edda: Grimnirlied, Strophe 17
  4. Wafthrudnirlied, Strophe 51