Vogel, Joachim

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Joachim Reinhardt Vogel (Lebensrune.png 26. Februar 1963 in Gießen; Todesrune.png 17. August 2013 in Venedig, Italien) war ein Professor für Strafrecht, Strafprozeßrecht und Wirtschaftsstrafrecht, zuletzt an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Er war seit 2001 Richter im zweiten Hauptamt am Oberlandesgericht Stuttgart (1. Strafsenat) und seit Januar 2003 Mitherausgeber der „JuristenZeitung“ (JZ) sowie Redakteur der „Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft“.

Werdegang

Nach dem Abitur 1982 am Ernst-Abbe-Gymnasium in Oberkochen und dem Grundwehrdienst studierte Vogel ab 1983 Rechtswissenschaften in Freiburg. Dort legte er 1988 die erste juristische Staatsprüfung ab und absolvierte von 1990 bis 1993 den Juristischen Vorbereitungsdienst. Während dieser Zeit promovierte er 1992 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg. 1994 folgte in Stuttgart die zweite juristische Staatsprüfung.

Von 1988 bis 1990 und wieder von 1994 bis 1999 war er wissenschaftlicher Angestellter und Assistent bei Klaus Tiedemann in Freiburg. 1999 wurde ihm durch die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Freiburg die venia legendi für Strafrecht, Strafprozeßrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie erteilt. Er ging 1999 als Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie sowie Rechtsinformatik an die Universität München. Von 2000 an war er Professor für Strafrecht und Strafprozeßrecht an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Von 2003 bis 2005 war er Prodekan der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen und von 2005 bis 2008 Dekan.

Unglück

Der Rechtswissenschaftler hatte seine Familie am Vormittag des 17. August 2013 zu einer Gondelfahrt durch die Lagunenstadt eingeladen. Er, seine Frau und die drei Kinder (zwei Söhne, eine Tochter) genossen den tollen Ausblick auf die Palazzi und die Kanäle. Doch mitten auf dem Canale Grande brach das Unglück über die Familie herein.

Ein venezianisches Wassertaxi, ein sogenanntes „Vaporetto“, war nach Aussage des Bootsführers außer Kontrolle geraten und krachte mit höherer Geschwindigkeit gegen die Gondel und schleppte sie 30 Meter mit. Vogel warf sich laut übereinstimmender Aussagen von Zeugen im Angesicht des Aufpralls noch schützend über seine dreijährige Tochter und wurde dann von dem Gewicht des Motorbootes praktisch zerquetscht. Er kam noch in ein Krankenhaus, dort erklärten ihn die Ärzte für tot.

Seine Tochter überlebte wegen des Heldenmutes ihres Vaters mit Gesichtsverletzungen und einer Gehirnerschütterung. Vogels Söhne, die Ehefrau und der Gondoliere stürzten ins Wasser und blieben unverletzt. Zahlreiche Touristen, die das Unglück mit ansehen mußten, erlitten einen Schock.

Kurz nach dem Unfall legten alle Gondolieri in Venedig die Arbeit vorübergehend nieder. Die Vereinigung wolle zudem die Familie des Opfers unterstützen, fügte deren Präsident Nicola Falconi Berichten zufolge im Gespräch mit der italienischen Nachrichtenagentur Ansa hinzu. Die Gondolieri kritisieren nicht zum ersten Mal die hohe Anzahl von Booten und Wasserbussen auf dem Canal Grande, der Hauptverkehrsader Venedigs, sie fordern bessere Verkehrskontrollen auf den Kanälen der Lagunenstadt – der venezianische Bürgermeister Giorgio Orsoni hat dies öffentlichkeitswirksam zugesichert.

Siehe auch