Volksbühne
Die Volksbühne ist eine Besucherorganisation zur Entwicklung und Erhaltung eines Volkstheaters oder ein Theatergebäude.
Geschichte
Die Freie Volksbühne wurde am 29. Juli 1890 in Berlin gegründet, am 19. November 1890 mit Henrik Ibsens Stützen der Gesellschaft die Eröffnungsveranstaltung in einem gemieteten Theater gegeben. 1892 bis 1896 war Franz Mehring der Leiter. Mit starker sozialdemokratischer Unterstützung sollte das bürgerliche Bildungsprivileg für den Proletarier gebrochen werden. Gefragt waren dabei Stücke des zeitnahen Theaters von Gerhart Hauptmann, Friedrich Hebbel, Henrik Ibsen, Leo Tolstoi oder Émile Zola. Dafür erwirtschafteten die um 1900 40 000 Mitglieder 4,5 Millionen RM für die Volksbühne am Berliner Bülowplatz, deren Einweihung am 30. Dezember 1914 stattfand. In den meisten Theaterstädten, z. B. München und Wien, gab es Volksbühnenvereine. In London war es das Independent Theatre. Die 1902 wegen der stark sozialistischen Haltung der Freien Volksbühne gegründete Neue Freie Volksbühne schloß sich bis 1914 wieder der Freien Volksbühne an. Die Christen hielten sich weiter am Bühnenvolksbund.[1] Nach dem I. Weltkrieg nannte die KPD ihre Unterwanderung des Vereins das "herausbilden [...] einer kommunistischen Fraktion". Daran beteiligt waren Bertolt Brecht, Ernst Toller und Erwin Piscator, der 1927 als Spielleiter der Berliner Volksbühne abgelöst wurde. Nach weiteren Auseinandersetzungen mit der Vereinsleitung gründeten die Kommunisten eine Junge Volksbühne. Mit der Gleichschaltung 1933 wurden die 700 000 Mitglieder in ihren 300 Gemeinden dem Reichsverband Deutsche Bühne untergeordnet. Nach dem Krieg spaltete sich die Bewegung in eine westliche Freie Volksbühne und einen mitteldeutschen Bund Deutsche Volksbühne. Der Bund Deutsche Volksbühne wurde nach der Spielzeit 1952/53 aufgelöst und die Besucherringe durch den FDGB und die FDJ in Besuchergruppen umgewandelt.[2]