Wahrheit

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Mit dem Begriff wahr/Wahrheit (von westgermanisch wâra, welches wie lateinisch verus zu indogermanisch uêro gehört) wird einer Aussage das Attribut der Zutreffendheit zugeschrieben. Aber Begriff und Objekt fallen immer auseinander. Die Korrespondenztheorie der Wahrheit glaubt, Wahrhaftigkeit durch Annäherung (Aproximation) definieren zu können. Vitalistische Theorien über Wahrheit (→ Vitalismus) sehen im Vollzug, im Erfolg, in der experimentellen Bestätigung das sichere Verbindungsstück zur eigentlichen Wahrheit. Skeptische Wahrheitstheorien dagegen glauben, daß der Hiatus zwischen Sprache und realer Welt unüberbrückbar und unaufhebbar groß sei und Menschen darum verurteilt seien, ewig in Verblendung, in Täuschung und in Unwahrheit als Irrläufer des Seins zu leben.

Zitate

  • „Wer Wahrheit hat zu sagen, drückt sich einfach aus.“Euripides[1]
  • „Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu sengen.“Georg Christoph Lichtenberg[4]
  • „So lange ihr zur conditio sine qua non jeder Philosophie macht, daß sie nach dem Jüdischen Theismus zugeschnitten sei, ist an kein Verständnis der Natur, ja, an keine ernstliche Wahrheitsforschung zu denken.“ — Arthur Schopenhauer[6]
  • „Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher!“Bertolt Brecht[7]
  • „Wenn die Wahrheit zu schwach ist, sich zu verteidigen, muß sie zum Angriff übergehen.“ — Bertolt Brecht[8]
  • „Aus Lügen, die wir glauben, werden Wahrheiten, mit denen wir leben.“Oliver Hassencamp, dt. Schriftsteller[9]
  • „Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, daß man Sie ignoriert!“Aldous Huxley[10]
  • „Die Wahrheit über einen Menschen liegt auf halbem Wege zwischen seinem Ruf und seinem Nachruf.“Robert Lembke[11]
  • „Ich glaube an die Wahrheit. Sie zu suchen, nach ihr zu forschen in und um uns, muß unser höchstes Ziel sein. Damit dienen wir vor allem dem Gestern und Heute. Ohne Wahrheit gibt es keine Sicherheit und keinen Bestand. Fürchtet nicht, wenn die ganze Meute aufschreit. Denn nichts ist auf dieser Welt so gehaßt und gefürchtet wie die Wahrheit. Letzten Endes wird jeder Widerstand gegen die Wahrheit zusammenbrechen wie die Nacht vor dem Tag.“Theodor Fontane[12]

Siehe auch

Literatur

  • Rüdiger Safranski: Wieviel Wahrheit braucht der Mensch? Über das Denkbare und das Lebbare. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-596-10977-9

Fußnoten

  1. Phoenissae, S. 469
  2. dt.: „Das Leben der Wahrheit weihen.“
  3. Saturae, S. 4, 91
  4. Georg Christoph Lichtenberg: Sudelbücher, Heft G (13)
  5. A. Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung II, Erster Teilband, Kapitel 17, S. 194 (Ausgabe Diogenes 1977 ISBN 3 257 20430 2)
  6. Nach: Franco Volpi / Ernst Ziegler (Hgg): Artur Schopenhauer: Senilia. Gedanken im Alter, C. H. Beck, München 2010, S. 21, ISBN 978 3 406 59645 2
  7. Bertolt Brecht: Leben des Galilei, Bertolt Brecht Werke. Große kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, Suhrkamp Verlag, Band 5 (Stücke 5), 1988, S. 248, ISBN 3-518-10001-7
  8. Bertolt Brecht: Leben des Galilei
  9. Zit. in: Dudenredaktion (Hg.): Zitate und Aussprüche: Herkunft und aktueller Gebrauch, S. 789
  10. Aldous Huxley: Bemerkung zum Dogmatismus (A Note to Dogma, Proper Studies), 1927 (Original engl.: “Facts do not cease to exist because they are ignored.”)
  11. Robert Lembke: Das Beste aus meinem Glashaus: Humoristisches und Satirisches, ISBN 978-3-596-31587-1
  12. Theodor Fontane über die Wahrheit