Lembke, Robert

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Robert Lembke – „Welches Schweinderl hätten S' denn gern?“

Robert Emil Lembke, eigentlich Robert Emil Weichselbaum (Lebensrune.png 17. September 1913 in München; Todesrune.png 14. Januar 1989 ebenda) war ein populärer jüdischer Journalist und Fernsehmoderator in der BRD.

Werdegang

Robert Emil Lembke, evangelisch, war der Sohn eines jüdischen Generalbevollmächtigten eines großen internationalen Schallplattenkonzerns.[1] Die Ehe der Eltern wurde bereits 1918 geschieden und er bekam den Geburtsnamen der Mutter; aus Robert Weichselbaum wurde Robert Lembke. Die Mutter betrieb danach ein Wäschegeschäft. Sein leiblicher Vater zog 1936 nach England, ein Jahr später heiratet Lembke seine Freundin Heidi (s.u.). Nach dem Besuch der Oberrealschule studierte er zunächst eineinhalb Semester Jura, brach dann aber sein Studium ab und wurde Journalist. Seiner satirisch bissigen Art gemäß, begann Lembke als Mitarbeiter beim „Simplicissimus“. Als freier Mitarbeiter schrieb er für das „Berliner Tageblatt“. Nach 1933 war er zeitweise Anzeigenvertreter einer Annoncen-Expedition, bis 1935 arbeitete er dann im jüdischen Rudolf-Mosse-Verlag (Rudolf Mosse). 1935 wurde er bei der IG Farbenindustrie AG Fachbearbeiter im Auslandsverkauf.[1]

Wirken

Nach Kriegsende begann für Robert Lembke eine steile journalistische Karriere. Er begann als innenpolitischer Ressortchef beim US-Besatzungsblatt „Neuen Zeitung“ in München. Dort wirkte er gemeinsam mit Hans Habe, Erich Kästner und Stefan Heym. Von 1949 bis 1960 arbeitete er für den Bayerischen Rundfunk als Chefredakteur und Fernsehdirektor. Ab 1961 war er in der Programm-Koordination des Deutschen Fernsehens tätig. Bekannt wurde er vor allem als Sport-Koordinator der ARD und als Quizmaster. Seine Ratesendung „Was bin ich?“, die er von Januar 1955 bis Januar 1989 337mal moderierte, wurde eine der erfolgreichsten Sendungen des deutschen Fernsehens und erreichte bis zuletzt ständige Einschaltquoten von über 30 %, obwohl sie ganz ohne große Gewinne, Gags und Glamour auskam.[2] Nur ein prominentes Rateteam (langjährig insbesondere diese vier Prominenten: Hans Sachs, Marianne Koch, Annette von Aretin und Guido Baumann aus der Schweiz) mußte durch Ja/Nein-Fragen den Beruf eines Kandidaten erraten.

1969 wurde Robert Lembke zum Geschäftsführer des „Deutschen Olympia-Zentrums“ (DOZ) gewählt und trug als Chef des „DOZ“ die Verantwortung für die reibungslose Fernseh- und Rundfunkübertragung von den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 in München in alle Welt. Lembke leitete 1972 einen Stab von 1.500 Technikern und verwaltete einen Etat von 125 Millionen DM.[3] Lembke war dafür verantwortlich, daß 1.500 Reporter und 1.600 Kameratechniker aus 60 Ländern von der Münchener Olympischen Sommerspiele 1972 problemlos um den Erdball berichten konnten. Unter dem Titel „Die Lokalrunde“ gab Lembke im ARD-Jahrbuch 1972 einen detaillierten Bericht über die Bewältigung der Aufgabe, die Berichterstattung in Hörfunk und Fernsehen zu organisieren.[1]

Das DOZ blieb auch nach den Spielen mit Robert Lembke als Geschäftsführer bestehen, da ihm 1973 die Aufgabe übertragen wurde, die technischen Voraussetzungen für die Hörfunk- und Fernsehberichterstattung von der Fußballweltmeisterschaft 1974 zu schaffen. Das DOZ zog zu diesem Zweck nach Frankfurt um, da — im Gegensatz zu den Olympischen Spielen 1972 — die Übertragungen aus neun Städten gefordert wurden und das Problem nur in enger Zusammenarbeit mit den Sternpunkten der Post und der Rundfunkanstalten gelöst werden konnte. Nach der Fußballweltmeisterschaft wurde das DOZ Ende 1975 aufgelöst, und Robert Lembke erbat und erhielt die Genehmigung, vorzeitig in den Ruhestand zu treten. (Dessenungeachtet wurde er 1986 eingeladen, beratend bei der Organisation der Olympischen Spiele 1988 in Seoul mitzuwirken.) In der Folge war Robert Lembke nur noch als freier Journalist und Schriftsteller tätig, außerdem moderierte er weiter seine Fernsehreihe „Was bin ich?“ beim BR und die Hörfunkreihe „17 + 4“ beim NDR/WDR.[3]

Familie

Robert Lembke war ab 1937 mit Heidi (eigtl. Mathilde), geb. Berthold, verheiratet, mit der er allerdings zuletzt nicht mehr zusammenlebte. Lembke hinterließ seine Tochter Ingrid Benedict (geb. 1938). Er starb am 14. Januar 1989 im Alter von 75 Jahren nach einer schweren Bypassoperation in München und wurde auf dem Westfriedhof in München beigesetzt.

Zitate

  • „Die Wahrheit über einen Menschen liegt auf halbem Wege zwischen seinem Ruf und seinem Nachruf.“
  • „Journalisten klopfen einem ständig auf die Schulter – auf der Suche nach der Stelle, wo das Messer am leichtesten eindringt.“

Werke

Buchveröffentlichungen: „Quiz - leicht gemacht“, „Melbourne“, „Aus dem Papierkorb der Weltpresse“, „Rom - Squaw Valley“, „Kleine Spätlese“, „Olympische Spiele 1964 - Innsbruck und Tokio“, „Für den Tag geschrieben - Erinnern Sie sich noch?“ und „Neues aus dem Papierkorb der Weltpresse“.

1969 veröffentlichte Lembke zusammen mit Michael Schiff „Das große Haus- und Familienbuch der Spiele“. 1970 erschien Lembkes Buch „Was bin ich? Was kann ich werden? Heiteres Beruferaten für Kinder“, 1971 folgte „Interviews mit Tieren“. 1971 gab Lembke ein „Großes Handbuch der Olympischen Sommerspiele“ heraus.

Weitere Bücher: „Bissiges ABC. Sprache beim Wort genommen“ (1972), „Das muß mir passieren“ (1973), „Steinwürfe im Glashaus“ (1973). 1973 folgte die Sammlung „Robert Lembkes Witzauslese“, danach 1975 „Das Beste aus meinem Glashaus“, 1978 das „Große Robert Lembke-Buch“ und die „Kurzgefaßte Dackelkunde“ und 1979 die „Kurzgefaßte Pudelkunde“, 1980 „Börse als Arznei“ und 1986 „Grüße aus dem Fettnäpfchen“.

Robert Lembke schrieb auch ein Theaterstück, den Krimi „Prost Liebling“. Im Dezember 1979 kam die Schallplatte „Robert Lembke liest Ludwig Thoma“ heraus.

Auszeichnungen

Filmbeitrag

Roy Black bei „Was bin Ich?“ von 1968

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag. ISBN 3-924309-63-9
  2. Internationales Biographisches Archiv 11/1989
  3. 3,0 3,1 Munzinger-Archiv GmbH, 1989