Weißenfels
Staat: | Deutsches Reich |
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Landkreis: | Burgenlandkreis |
Einwohner (31. Dez. 2009): | 41.604 |
Bevölkerungsdichte: | 366 Ew. p. km² |
Fläche: | 113,51 km² |
Höhe: | 100 m ü. NN |
Postleitzahl: | 06667, 06688 |
Telefon-Vorwahl: | 03443, 034446 |
Kfz-Kennzeichen: | BLK (alt: WSF) |
Koordinaten: | 51° 12′ N, 11° 58′ O |
Weißenfels befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Bürgermeister: | Robby Risch (Bürger für Weißenfels) |
Weißenfels ist eine deutsche Stadt im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Lage
Weißenfels liegt am Austritt der mittleren Saale aus dem Buntsandsteingürtel des Thüringer Beckens in die Leipziger Tieflandsbucht im sogenannten Weißenfels-Jenaer Saaletal.
Gliederung
- Burgwerben
- Borau
- Großkorbetha
- Langendorf
- Leißling
- Markwerben
- Reichardtswerben
- Schkortleben
- Storkau
- Tagewerben
- Uichteritz
- Weißenfels
- Wengelsdorf
Geschichte
Ältere Zeit
Weißenfels hat seit 1185 das Stadtrecht, geographisch günstig gelegen, verliefen durch das Stadtgebiet zwei Handelsstraßen, eine Saalefurt ermöglichte den Flußübergang. Durch die bereits vorhandene Burganlage wurde die entstehende Stadt zudem militärisch genutzt. Im Laufe des Spätmittelalters und der beginnenden frühen Neuzeit entwickelt sich eine handwerkliche Ausprägung der Stadt Weißenfels – besonders das Schneider- und Schusterhandwerk etablierte sich. Allerdings gab es bereits vor 1185 drei Dörfer auf dem heutigem Stadtgebiet. Das waren Tauchlitz (entlang des Greislaubaches), Horklitz (auf dem Georgenberg, später in Georgenberg umbenannt) und Klenkow(e)/Klingau, welches später als Klingervorstadt eingegliedert wurde. Tauchlitz taucht erstmals 1047 in Dokumenten auf und Horklitz/Georgenberg wurde im 10. Jahrhundert erstmals erwähnt.
Unter den Wettinern waren Burg und Stadt Weißenfels von 1264 bis 1440 Bestandteil der Landgrafschaft Thüringen. Im Ergebnis der Leipziger Teilung von 1485 kam Weißenfels an die albertinische Linie der Wettiner. Zwischen 1547 und 1815 wurde Weißenfels dem Thüringer Kreis Kursachsens zugeordnet. Der Stadt kamen dabei, gerade im Zusammenhang als Residenzstadt des Herzogtums Sachsen-Weißenfels (1656-1746), zentrale Verwaltungsaufgaben zu.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt stark geschwächt, die Bevölkerung sank von 2.200 auf 960.
Jüngere Zeit
Wenige Jahre nach Beendigung des Krieges erlebte Weißenfels einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Saalestadt wurde Residenz des Herzogtums Sachsen-Weißenfels. Ende des 18. Jahrhunderts, aber vor allem im 19. Jahrhundert erlebt das Gebiet um Weißenfels einen wirtschaftlichen Aufschwung. Ab 1764 wurde Kohle gefördert und infolge der zunehmenden Industrialisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts setzte eine rasante Entwicklung zu einem wachsenden Industriestandort ein. Es entstanden viele Fabriken, besonders der Schuhherstellung kam in der Stadt Weißenfels eine besondere Bedeutung zu. 1895 bestanden allein 45 Schuh- und Schaftfabriken. 1846 erhielt Weißenfels Anschluß an die Thüringer Bahn, was die Wirtschaftsentwicklung der Stadt weiter förderte. Ab Mitte der 1920er Jahre entstanden die großen Chemiewerke Leuna und Buna, deren Beschäftigungspotential bis nach Weißenfels reichte.
Seit dem 1. Oktober 1816 war Weißenfels Kreisstadt des Landkreises Weißenfels im Regierungsbezirk Merseburg der preußischen Provinz Sachsen. Ab dem 1. April 1899 bildete die Stadtgemeinde Weißenfels einen eigenen Stadtkreis, der Sitz des Landkreises verbleib jedoch in der Stadt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele Schuhbetriebe verstaatlicht und aus den einzelnen setzte sich das neue DDR-Kombinat Schuhe mit großen Produktionsstätten, Schuhmaschinenbau und Forschungseinrichtungen zusammen. Bis Ende der Achtziger Jahre entwickelte sich Weißenfels zum größten Schuhproduktionsstandort der DDR, es arbeiteten über 6.000 Beschäftigte in den Fabriken im Raum Weißenfels, die 75 % der Schuhe für die DDR produzierten. Nach mehreren Gebietsveränderungen in den Jahrzehnten zuvor wurde 1952 ein neuer Kreis Weißenfels im nunmehrigen Bezirk Halle gebildet, wobei Weißenfels weiterhin Kreissitz blieb.
Gegenwart
Nach der sogenannten deutschen Wiedervereinigung – dem Anschluß der DDR an die BRD – führte die kriminelle Wiedervereinigungspolitik zu einem Zusammenbruch der gesamten Industrie. Dies führte zu einer sprunghaft ansteigenden Arbeitslosenrate, verstärkt durch die massive Reduzierung der benötigten Arbeitskräfte in der chemischen Industrie in den benachbarten Leunawerke.
Nachdem bei der ersten Kreisgebietsreform im 1990 neu gebildeten Land Sachsen-Anhalt der Landkreis Weißenfels zunächst vergrößert worden war, verlor Weißenfels 2007 mit der zweiten Kreisgebietsreform und der damit verbundenen Angliederung des Landkreises Weißenfels an den Burgenlandkreis nach fast 200 Jahren seinen Status als Kreissitz.
Bekannte, in Weißenfels geborene Personen
- Heinrich Bastian (1920–2002), SS-Obersturmführer und inoffizieller Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Otto Bönold (1883–?), Rechtsfachschaftsleiter des NS-Lehrerbundes
- Wilhelm Boltz (1886–1939), Politiker (NSDAP) und Polizeipräsident von Hamburg
- Lieselotte Friedrich (1911–?), Juristin
- Konrad Knabe (1915–1996), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Hermann Mootz (1889–1962), Admiral der Kriegsmarine
- Heinrich Neubaur (1889–?), Polizeipräsident von Weißenfels
- André Poggenburg ( 1975), Politiker (AfD), Landtagsabgeordneter und Beisitzer im AfD-Bundesvorstand
- Hans Püschel ( 1948), Kommunalpolitiker in Sachsen-Anhalt (SPD, NPD)
- Kurt Tecklenburg (1875–?), Ingenieur und Reichsbahndirektionspräsident