Weltnetzphänomen

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Vorlage:Weltnetz Unter Weltnetzphänomenen versteht man Vorgänge, die typisch für das Medium Weltnetz sind, da dort kommunikative, technische, soziale oder kognitive Bedingungen zusammentreffen, die in anderen Medien nicht anzutreffen sind.

Während es z. B. jenseits des Netzes im täglichen Leben deutlich schwieriger ist (oder kaum möglich), daß Laien, Unbekannte, Nicht-Prominente mit ihren künstlerischen, politischen und journalistischen Arbeiten (oder sogar mit der Abbildung lediglich banaler Verrichtungen) unerwartet und unerwartbar ein Millionenpublikum erreichen, kennzeichnet die Netzwirklichkeit geradewegs ein Changieren zwischen Anonymität und Massenrezeption.

Es ist – auch heute noch – eine offene Frage, ob Netzberühmtheit (englisch: net fame) die Zukunft der Medienindustrie so umwälzend prägen wird, wie „Netzjünger“ dies oftmals erwarten oder ankündigen. Es könnte hingegen durchaus auch geschehen, daß – nach der Phase rascher Innovation und eines rapiden Größenwachstums des Weltnetzes – anschließend ein schaler Überdruß sich bemerkbar macht und ältere technische Medien (Schauspielhaus, leibhaftige Lesungen, Radio, Massenkundgebungen oder gemeinschaftliche religiöse Rituale) von hinreichend vielen dann wieder für wichtiger genommen werden als der sozial isolierte Dauerkonsum der jeweils für sich räumlich vereinzelten Weltnetznutzer. Dergleichen würde zugleich den medialen Trägern jener Praktiken (Theater, Rundfunkanstalt, Gemeindesaal, Flugblätter für netzfreie, nicht überwachbare, kurzfristige Zusammenkünfte in lokalen Milieus) erneut einen höheren Stellenwert bei gesellschaftlichen Trendmachern verschaffen.

Hinweise sprechen jedenfalls dafür, daß die offenlegende, schutzlose, naive Nutzung etwa des Portals Facebook – trotz unverändert noch zunehmender Verbreitung – abgelöst wird von einer dürren, das eigene Privatleben so wenig wie möglich offenbarenden Nutzung.

Auch die allgemeinen Formen der Prominenz sind heute keineswegs deckungsgleich mit den neuen Maßstäben des Zählens von Zugriffen, wie sie das Weltnetz zuläßt. Der intensivere hautnahe Kontakt kann zivilisatorisch sehr wohl wieder als bedeutender und als insgesamt lebenswichtiger angesehen werden, gegenüber dem flüchtig-millionenfachen Nicht-Kontakt des Bewertens mittels anklicken oder „liken“.

Kuriose Weltnetzberühmtheit, die auf überbordender produktiver Aktivität oder beispielsweise auch auf randständiger Originalität fußt, ist stets zweischneidig: Im Netz verewigt sich so sehr das Banale, das Gerücht, die üble Nachrede (und der enthemmte, aggressiv-haßvolle, anonyme „Kommentar“), daß ein Bedürfnis nach echtem, verantwortlichem und persönlich nahem Austausch sich seine medialen Mittel suchen und sie auch finden wird. Wer per Weltnetz einer größeren Zahl von Menschen bekannt wird, die er niemals kennenlernt, kann eine Prominenz erreichen, die pathologische Züge trägt: Anstatt Zustimmung zum Gezeigten zu signalisieren, kann das Angegafftwerden auch von Verachtung, Skurrilität, Abscheu und Dünkel (beim Betrachter gegenüber dem Betrachteten) bestimmt sein.

Beispiele (für Weltnetzprominenz)

  • Überwiegend Personen mit Konten bei Twitter, Facebook und Youtube (auch gewöhnliche Einzelpersonen gieren nach Geltung und leben ihren Mitteilungsdrang aus).