Werder, August Graf von

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August Graf von Werder

Karl Friedrich Wilhelm Leopold August von Werder, seit 1879 Graf von Werder (Lebensrune.png 12. September 1808 in Schloßberg bei Norkitten; Todesrune.png 12. September 1887 auf Gut Grüssow in Pommern) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee, zuletzt General der Infanterie und Ritter des Ordens „Pour le Mérite“. Nach dem französischen Überfall auf Deutschland 1870 schaffte er es als Kommandierender General des Korps „Werder“ (XIV. Armee-Korps), 1871 bei der Schlacht an der Lisaine gegen die 152.000 anrennenden Franzosen des Feindes unter dem französischen General Charles Denis Bourbaki mit nur 37.000 (bis 52.000) eigenen Männern des Norddeutschen Bundes und Badens die deutsche Stellung zu halten.

Leben

August von Werder, General der Infanterie.jpg

Zu seinem Leben heißt es:[1]

„[...] geb. 12. Sept. 1808 zu Schloßberg im Amt Norkitten in Ostpreußen, trat 1825 in das Regiment der Garde du Corps, wurde 1826 als Sekondeleutnant zum I. Garderegiment zu Fuß versetzt, 1839 Lehrer im Kadettenkorps, später zum topographischen Büreau kommandiert und machte als Premierleutnant freiwillig den Feldzug der Russen im Kaukasus von 1842–43 mit. Er ward nach seiner Rückkehr 1846 als Hauptmann zum Generalstab versetzt, kam später als Major zum 33. Infanterieregiment, ward 1853 Kommandeur des Landmehrbataillons 40. Regiments, 1856 des 4. Jägerbataillons, dann Oberstleutnant im 2. Garderegiment zu Fuß und zugleich mit der Führung der Geschäfte der Inspektion der Jäger und Schützen sowie des Kommandos des reitenden Feldjägerkorps beauftragt, 1859 zum Obersten und Inspekteur der Jäger und Schützen ernannt, rückte er 1863 zum Generalmajor, 1866 zum Generalleutnant auf und kommandierte 1866 die 3. Division bei Gitschin und Königgrätz. 1870 erhielt er den Oberbefehl über das Belagerungskorps vor Straßburg[2] und nach dessen Kapitulation, zum General der Infanterie ernannt, das Kommando des neugebildeten 14. Korps, mit dem er im Oktober in die Franche-Comte eindrang, Dijon besetzte, die Garibaldiner in Schach hielt, auf die Kunde von Bourbakis Anmarsch im Januar 1871 nach Belfort zurückwich, durch das Gefecht von Villersexel (9. Jan.) auch seinen Rückzug ohne Verlust ermöglichte und den Anprall der weit überlegenen französischen Ostarmee in der dreitägigen Schlacht bei Belfort (15.—17. Jan.) standhaft und energisch zurückwies. Diese Waffenthat verschaffte ihm namentlich in Süddeutschland eine große Popularität, und in Freiburg i. Br., wurde ihm ein Standbild errichtet. Nach dem Frieden bekam W. das Kommando des neuformierten badischen (14.) Armeekorps in Karlsruhe, das Großkreuz des Eisernen Kreuzes, eine Dotation u.a. 1875 feierte er unter großen Ovationen sein 50jähriges Dienstjubiläum und erhielt 1. April 1879 unter Erhebung in den Grafenstand den erbetenen Abschied. Er starb 12. Sept. 1887 auf Schloß Grüssow (Kreis Belgard).“
Karl Friedrich August Graf von Werder.jpg

Kurze Einführung

Kurze Einführung in Leben und Werk:[3]

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Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Orden und Ehrenzeichen

Ehrungen

Literatur

  • Gebhard Zernin: Erinnerungen an den Grafen August von Werder, in: Nord und Süd, Bände 61–62, 1892, S. 220 ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Emil von Conrady: Das Leben des Grafen August von Werder (1889) (PDF-Datei)
  • Bruno Garlepp: Der Sieger an der Lisaine: lebensgeschichtliche Erzählung über General Graf August von Werder, 1892 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Hermann Varnhagen: Werder gegen Bourbaki – Der Kampf des 14. deutschen Korps gegen die französische Ostarmee im Januar 1871 (PDF-Datei)
  • Hermann Kunz: Die Entscheidungskämpfe des Generals von Werder im Januar 1871, 1895 (PDF-Dateien: Band 1, Band 2) Beide Bände Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten

  1. Meyers Konversations-Lexikon: Eine Encyklopädie des allgemeinen Wissens, Band 16, 1890, S. 535 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Im Krieg 1870/71 war zur Belagerung von Straßburg ein Blockadekorps unter Generalleutnant August von Werder gebildet worden. Werders Streitmacht bestand hauptsächlich aus der badischen Division unter Generalleutnant Gustav von Beyer, zu der auch die badische Kavallerie-Brigade (Freiherr von La Roche-Starkenfels) mit drei Dragoner-Regimentern gehörte. Später stießen noch die Garde-Landwehr-Division unter Generalleutnant von Loën und die 1. Landwehr-Division unter Generalmajor von Tresckow zum Belagerungskorps. Als diese Truppen am 27. September 1870 nach der Einnahme Straßburgs frei wurden, wurde durch A. K. O. vom 30. September das XIV. Armee-Korps gebildet, das im März 1871 wieder aufgelöst wurde.
  3. Viktor von Sprösser: Deutschlands Heerführer (1640–1894) verewigt in den Namen der Regimenter und Bataillone des Deutschen Heeres in Wort und Bild dargestellt, Hirt, 1895, S. 206 ff. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  4. Angaben aus: Rang- und Quartier-Liste der Königlich Preußischen Armee für 1884. Ernst Mittler und Sohn, Berlin 1885.