Wessel, Werner

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Werner Wessel

Werner Wessel (Lebensrune.png 27. August 1910; Todesrune.png 22. Dezember 1929) war ein deutscher SA-Mann.

Leben

Horst Wessel und sein Bruder Werner waren immer ein Herz und eine Seele. Sie waren voneinander nicht zu trennen. Einer verließ den anderen nicht. So gut sich die beiden Brüder auch verstanden, so waren sie doch sehr verschieden geartet. Werner Wessel, der im Gegensatz zu Horst mehr Romantiker war, versuchte seinem Bruder in jeder Weise nachzuleben. Nachdem er lange Zeit am Fahrtenleben Freude fand und ganz in der Sache aufging, fand er später doch den Weg zum Nationalsozialismus und vertauschte Fahrtenkittel mit der braunen Uniform.

Werner Wessel machte zu der Zeit, da Horst seinen Sturm aufbaute, im Sturm 1 Dienst. Manchen Ausmarsch machten die beiden Brüder im gleichen Verbände mit. Wenn Werner Wessel auch nicht die Energie und Führerbegabung seiners Bruders besaß, so wurde doch auch er seinem Sturm bald unentbehrlich. Auch er schenkte seinem Sturm etliche Lieder, die bald Allgemeingut der gesamten Berliner SA wurden. Werner Wessel war seit dem 1. Juli 1928 Mitglied der NSDAP.

Am 22. Dezember 1929 verunglückte Werner Wessel beim Schneeschuhlaufen. Die Schneeschuhgruppe der Berliner Nationalsozialisten unternahm eine Fahrt ins Riesengebirge.

Sie geriet in einen mörderischen Schneesturm, durch den etliche Leute von der Gruppe abgetrieben wurden, darunter auch Werner Wessel. Vergeblich versuchten sie, sich nach der rettenden Hütte durch zuschlagen, doch das Schneetreiben verhinderte jede Sicht. Werner Wessel und die anderen Kameraden, die schon vollständig erschöpft waren, setzten sich hin, um auszuruhen. Das war ihr Verderben, denn der Schlaf übermannte sie, und der weiße Tod forderte vier blühende Menschenleben zum Opfer. Zu spät brachen die Rettungskolonnen auf, sie konnten nur noch die Leichen bergen.

Am nächsten Tage trugen die Zeitungen die Kunde ins ganze Reich. Die Leichen der Verunglückten wurden in der Kirche Wang aufgebahrt. Die Mutter Werner Wessels wünschte, daß ihr Sohn neben der letzten Ruhestätte ihres Gatten, Ludwig Wessel, auf dem Nicolaifriedhof, beigesetzt werden sollte.

Die Beförderung des Toten mit der Eisenbahn brachte wegen der Festtage Verzögerung. Da entschloß sich Horst, seinen Bruder mit dem Lastwagen nach Berlin zu bringen. Er selbst setzte sich ans Steuer und fuhr mit einem Begleiter los. Es war eine traurige Fahrt durch Schlesiens Gaue. Tag und Nacht war er unterwegs.

Übermüdet tritt er die Rückfahrt an, hinter sich auf dem verdeckten Wagen den Sarg mit der Leiche seines Bruders und den beiden anderen Verunglückten aus Berlin. Vor Übermüdung schlief er unterwegs nachts mitten auf der Landstraße ein und erwachte erst am späten Morgen. Im Elternhause wurde Werner aufgebahrt. Am 28. Dezember trug man ihn zu Grabe. Tausende Nationalsozialisten gaben dem jungen Toten das letzte Geleit. Man hatte ihn zu Grabe getragen wie einen Fürsten. Als der mit der Hakenkreuzfahne bedeckte Sarg in die Gruft gelassen wurde, erklang das Lied vom guten Kameraden. Fackeln geisterten hin und her, es war spät abends, als die letzten Kameraden Abschied von den sterblichen Überresten Werner Wessels nahmen.

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