Wiecke, Paul

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Paul Wiecke
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Wilhelm Ferdinand Paul Wiecke (Lebensrune.png 30. Oktober 1862 in Elberfeld; 18. Dezember 1944 in Blankenburg (Harz)) war ein deutscher Theaterschauspieler.

Leben

Paul Wiecke wurde 1862 in Elberfeld geboren, kam in die Klosterschule zu Pforta in Sachsen, wo er bei einer Schüleraufführung der Antigone die Titelrolle im Urtext sprach. Er hörte zwei Jahre an der Münchener Universität Kurse über Kunst und Literatur, die ihn seinem Ziel, Schauspieler zu werden, näherbringen sollten. 1887 fand er sein erstes Engagement in Weimar. Bald gelangte er von den kleineren Rollen zur Darstellung der ersten jugendlichen Helden und Liebhaber. Nach Jahren künstlerischer Arbeit in Weimar kam er 1895 ans Dresdner Hoftheater.

Er zeichnete sich durch die stark gedankliche Prägung seiner Geisteshelden aus, denen er mit Vorliebe sein Interesse zuwandte, ohne daß dabei die Wärme der Empfindung zurücktrat. So vereinigte sich in ihm Geist und Herz zu einer ganz individuellen Mischung, die die Durchführung geistig vertiefter Grübler und leidenschaftlich erregter Helden besonders begünstigte. So wurde sein Ferdinand zum glühenden Repräsentanten einer Zeit- und Weltanschauung, und so schlossen sich eine Reihe von gedankenvollen Aufgaben in eigenartiger Ausdrucksweise an: Tasso, Hamlet, Richard II., Manfred, Hebbels Kandaules und Herodes, von Ibsen: Brand, Peer Gynt, Gregers, Rosmer, Hauptmanns Vockerath, Glockengießer Heinrich und andere.

1918 wurde er Regisseur. Beim Umsturz in der Revolutionszeit machte er sich zum Sprachrohr der künstlerischen und sozialen Wünsche des Personals und konnte bei der weiteren Entwicklung der veränderten Theaterverhältnisse wirksam eingreifen, um das Neue mit dem Alten zu verbinden, indem er nach Rücktritt von Hanns Fischer 1920 zum Direktor des Schauspiels gewählt wurde. Wurde auch dem Zeitstück noch mehr Spielraum wie bisher gewährt, so geschah es immer in künstlerischer Absicht. Und bald läuterte sich die Führung zu der festen Absicht, die bewährte künstlerische Tradition des Hauses sowohl im Spielplan wie im Darstellungsstil aufrechtzuerhalten, was allmählich mit zunehmend größerer Sicherheit gelang. Seine Leitung erstreckte sich über die kritischen Jahre hinaus bis ans Ende der Spielzeit 1928, da er die Altersgrenze erreicht hatte und nunmehr ausschied unter Ernennung zum Ehrenmitglied.

Filmographie

  • 1920: Der galante König