Windauge

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Windauge ist ein altgermanisches Wort für Fenster oder auch eine Öffnung zum Rauchabzug, die durch eine Klappe verschlossen werden konnte. Es stammt ursprünglich aus dem Gotischen, dort ist die Entsprechung das windauga (Windauge), das sich im dänischen Begriff vindue und im englischen window erhalten hat, althochdeutsch ist der entsprechende Begriff augadoro (Augentor).

„Für die Lichtöffnungen am Holzhause gab es natürlich heimische Ausdrücke: ahd. ougatora (Augenthor) und anord. vindauga (Windauge). Im Steinhause war die Einrichtung und Struktur dieser Öffnungen eine andere, und mit der neuen Bauweise lernten die Germanen auch die Bezeichnung fenestra, ahd. venstar kennen. Die auswandernden Angelsachsen kannten diesen Ausdruck noch nicht; sie nahmen noch ihr altes ‚Windauge‘ mit in die neue Heimat und behielten es bei, egl. window.“[1]
„...das Luftloch im hölzernen Hause (engl. window, Windauge, got. augadaurô, Augentor) wurde verdrängt durch das steinummauerte Fenster (fenestra)...“[2]
„Wo der Wind ins Haus blickt, da spricht die englische Sprache von window (Windauge); wir haben statt dessen das minder poetische Fenster vom Lateinischen geborgt.“[3]

Der Begriff „Windauge“ verdeutlicht, welche sprachbildliche Aussagekraft der deutschen Sprache durch den Einfluß fremder Mächte, hier der Römer, verlorengegangen ist.

Fußnoten

  1. Friedrich Seiler: Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnworts, Band 1 – Die Zeit bis zur Einführung des Christentums, Halle a. S. 1895, S. 37f. (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  2. Oskar Weise: Unsere Muttersprache: Ihr Werden und ihr Wesen, Leipzig & Berlin 1907, S. 182 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  3. Ernst Wasserzieher: Leben und Weben der Sprache, Arnsberg i. W. 1901, S. 87 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!