Wullenwever, Jürgen
Jürgen Wullenwever ( spätestens 1492 in Hamburg; 24. September 1537 in Wolfenbüttel) war von 1533 bis 1535 Bürgermeister der Hansestadt Lübeck.
Wirken
Zu seinem Wirken heißt es:
- „Vom Reiche verlassen und nur auf die eigenen Mittel beschränkt, hatte die Hanse ihre Vormachtstellung im Norden nicht dauernd halten können. Aber das neue Selbstbewußtsein der Reformation trieb wieder zu Plänen, die noch höheren Flug nahmen als die stolze Unternehmung der Väter. Wullenweber war durch eine ständische Revolution gegen das herrschende Patriziat Bürgermeister von Lübeck geworden. Als seiner Herrschaft sich außenpolitische Schwierigkeiten unerwartet entgegenstellten, ging er zu wagemutigen Angriffen gegen die Widersacher vor. Gegen der feindlichen Dänenkönig zettelt er eine Volksverschwörung an; den englischen Thron sucht er sich zu verpflichten; ehrgeizige Landesfürsten macht er seinen Plänen gefügig – und hinter dem Spiel leuchtet als edelstes Ziel der Neuaufstieg Lübecks zur Herrin des Nordens. Der traumhaft kühne Wurf, den dieser große Führer gewagt, mißlang; Wullenweber wurde gefangen und dann enthauptet. Ein stolzer Gedanke ging damit unter, aber er wurde mit der höchsten Münze bezahlt, die der Mensch zu vergeben hat, mit dem beispielhaften Opfer des eigenen Lebens.“[1]
Literatur
- Georg Waitz: Lübeck unter Jürgen Wullenwever und die europäische Politik, 1856 (PDF-Dateien: Band 1, Band 2, Band 3) Alle drei Bände haben den selben Dateinamen!
- Hugo Paul Uhlenbusch: Aufbruch der Städte: Jürgen Wullenwever, in: Ernst Adolf Dreyer / Heinz W. Siska (Hg.): Kämpfer, Künder, Tatzeugen. Gestalter deutscher Größe. 3 Bde., Zinnen-Verlag, München/Wien/Leipzig 1942, Bd. III, S. 7–28