Zar
Zar war der höchste Herrschertitel in Bulgarien, Serbien und seit 1547 in Rußland. Die weibliche Form ist Zarin. Der russische Thronfolger, in der Regel der Sohn des Zaren, trug während der Regentschaft seines Vaters den Titel Zarewitsch, die Töchter Zarewna.
Von Zar zum Kaiser
Peter der Große hat den Zarentitel 1721 mit der Gründung des Russischen Kaiserreiches in Anlehnung an die römisch-deutschen Herrscher durch den des „Kaisers“ ersetzt. Er nahm den Titel „allrussischer Kaiser“ (Imperator vserossijskij) auf Antrag des Senats offiziell an und erhob damit den Anspruch auf formelle Gleichstellung seines zur Großmacht aufgestiegenen Reiches mit den führenden Staaten Europas.
Der Großfürsten-Titel wurde in der Neuzeit für alle nicht regierenden Mitglieder der Kaiserfamilie (außer dem Kaiser und/oder der Kaiserin) verwendet, wobei der jeweilige Thronfolger seit 1797 den Titel Zarewitsch bzw. Zarewna trug. Seit der dynastischen Hausordnungsreform des Kaisers Alexander III. (modifiziert 1886) durften nur noch jüngere Kaisersöhne und deren jeweilige eigene Kinder den Titel eines „Großfürsten“ oder einer „Großfürstin“ tragen, weitere Verwandte wurden zu „Fürsten“ bzw. „Fürstinnen“ herabgestuft.
Letzter Kaiser Rußlands
1917 wurde mit der Februarrevolution der letzte russische Kaiser Nikolaus II., der einen nachrangigen Zarentitel in seiner Herrschertitulatur trug, zur Abdankung gezwungen.