Zauber der Bohème

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zauber der Bohème
Zauber der Bohème.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Zauber der Bohème
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1937
Stab
Regie: Geza von Bolvary
Drehbuch: Ernst Marischka, Alfred Gerasch
Produktion: Intergloria-Film)
Musik: Robert Stolz, Paul Hühn
Kamera: Franz Planer
Schnitt: Hermann Haller
Besetzung
Darsteller Rollen
Jan Kiepura René Lambertain, Sänger
Marta Eggerth Denise Vernier
Paul Kemp Pierre Casale, Komponist
Theo Lingen Aristide Boupon, Astronom
Oskar Sima André Dupré, Tiermaler
Richard Romanowsky Professor Delumat, Opernkapellmeister
Lizzi Holzschuh Lolotte Diridon, Modistin
Alfred Gerasch François Vernier, Cellist, Denises Vater
Carl Günther Octave de Croisson, Champagnerfabrikant
Fritz Imhoff Didier Blanchon, Senffabrikant
Mimmi Shorp Anita
Karl Skraup Biscot, Gerichtsvollzieher
Louise Kartousch Madame Barbuche
Hans Brandl Arzt im Opernhaus
Ray Neudörffer Inspizient in der Oper
Robert Valberg Charles Fouqué, Operndirektor
Karl Ehmann Denises Arzt

Zauber der Bohème ist ein Drama mit den damilig berühmten Sänger Jan Kiepura. Die Uraufführung fand am 7. Oktober 1937 in Wien statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Ein Sänger, ein Tiermaler, ein Komponist und ein Astronom wohnen gemeinsam in einem Atelier (Marke Bruchbude) und warten auf das große Glück, das nicht kommen will. Das einzige, was kommt, sind Gerichtsvollzieher und „Binnenbriefe“. — Da lernt der junge Sänger Rene, der in der Oper immer wieder vergeblich angeklopft hat, die Tochter eines Cellisten kennen, die Junge und bezaubernde Denise. Sie erscheint mit ihrer Freundin Lolotte auf einem Atelierfest, das die vier von einem Honorarvorschuß veranstalten, und singt mit einer wunderbaren Stimme die berühmte Arie der Mimi aus „Boheme". Rene ist fasziniert. Er klingelt in seiner verliebten Schwipslaune den Generalmusikdirektor Delumat aus dem Bett, den er gegenüber Denise als seinen Duzfreund ausgegeben hat, um ihm von seinem neu entdeckten „Star" vorzuschwärmen. Zwischen Rene und Denise entspinnt sich eine tiefe Liebe. Der reiche Champagnerfabrikant Croisson, der sich um die Gunst des Mädchens bemüht, holt sich einen Korb nach dem andern, so sehr sich auch die klatschsüchtige Madame Barbouche anstrengt, die beiden zu verkuppeln. Wer könnte auch mit Rene konkurrieren: er ist ein reizender Junge mit Humor, er macht hübsche Komplimente, er schmiedet Zukunftspläne. Während Denise Knödel macht, gibt er ihr Gesangsunterricht. Wenn er bloß mit dem Vorsingen Glück hätte! Noch ist es ihm nicht gelungen, in das „Allerheiligste" der Oper vorzudringen. Bedaure, Monsieur Fouquè ist nicht zu sprechen! Rene und Denise machen einen Pfingstausflug, der zwischen Schmollen und Liebe hin und herpendelt. Als sie in einem Gasthof rasten, entdeckt der junge Sänger zu seinem Entsetzen den imaginären Duzfreund Delumat, den Generalmusikdirektor, den er mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt hat. Es läßt sich nicht vermeiden, daß sich dieser Mann mit dem überfeinen Gehör ausgerechnet an ihren Tisch setzt. Rene ist bis auf die Knochen blamiert, denn jetzt weiß Denise, daß er sie damals belogen hat. Umso herzlicher ist die Versöhnung im Wald und nachher im Atelier. Rene und Denise sind ein Herz und eine Seele. Als er ihretwegen drei Klavierauszüge und seinen einzigen schwarzen Rock versetzt, um ihr einen Kamelhaarmantel zu kaufen, überlegt das Mädchen, wie es ihm helfen könnte. Da fällt ihr Croisson ein, der reiche Champagnerfabrikant. Croisson kennt den Direktor der Oper, Croisson liebt sie, er ist der einzige, der Rene helfen kann! So geht denn Denise mit ihm aus, ist nett zu ihm, trägt ihm ihre Bitte vor. Ob er nicht für Rene ein gutes Wort einlegen könnte? Bald darauf erhält Rene eine Einladung zum Probesingen. Er singt, und in vierzehn Tagen steigt seine erste Partie in der Oper: der Rudolf in "Boheme". Während Rene als Rudolf das Publikum zu Beifallsstürmen hinreißt, liegt Denise krank und sehnsüchtig zu Bett. Als sie später von Hause fortschleicht, um an der „Siegesfeier" teilzunehmen, erfährt sie durch ein Gespräch von der Schwere ihrer Krankheit: Lungenschwindsucht ... Ihr Entschluß ist gefasst. Nie wird sie es zugeben, dass sich Rene an eine Frau kettet, die dem Tode geweiht ist. Sie mimt, plötzlich verwandelt, die leichtsinnige, vergnügungssüchtige Frau, die sich nach Luxus sehnt, trennt sich jäh von Rene, der diese Wesensänderung nicht fassen kann, und reist mit Croisson in der Welt umher, um im Trubel des mondänen Lebens ihre Liebe zu vergessen. Es gelingt ihr nicht. Einmal möchte sie Rene noch wieder sehen. Als Croisson in seiner Pariser Villa einen Abend veranstaltet, fädelt sie es ein, dass Rene vor den Gästen singen soll. Das Wiedersehen mit ihm ist für Denise eine Enttäuschung. Rene, der nicht weiß, daß alles nur Komödie ist, ist brüsk und abweisend. Nun fasste Denise einen seltsamen Plan. Sie weiß, daß ihre Stunden gezählt sind, und will mit Rene als Partner. Sie soll die Mimi in der „Boheme" singen. Als Mimi wird sie ihm sagen was sie ihm im Leben verschweigen mußte. Der Direktor der Oper, der Denise an jenem Abend in der Villa singen hörte, willigt ein, und auch Rene erklärt sich bereit, die Partie des Rudolf zu übernehmen. Für ihn ist Denise eine Sängerin wie jede andere. Er ahnt nicht, wie es in Wirklichkeit um sie steht... Rene und Denise stehen auf der Bühne. Die unsterbliche Musik Puccinis ertönt. Das Mädchen singt mit letzter, verlöschender Kraft sein eigenes Schicksal an der Seite des geliebten Mannes, den Tod vor Augen. Als Rene im letzten Augenblick die furchtbare Wahrheit erfährt, erkennt er erschüttert die Größe dieses Opfers. Er eilt in ihre Garderobe, er zieht sie an sich, er küßt sie, er schwört Ihr ewige Liebe. Jetzt bleibst du bei mir bis ans Ende! Von Fieberschauern geschüttelt, singt sie, visionär, die Rolle der Mimi. Als der Vorhang fällt, hat sich das tragische Schicksal der Denise Vernier erfüllt... Mimi ist tot…