Zeulenroda
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Thüringen |
Landkreis: | Greiz |
Einwohner (2009): | 16.345 |
Bevölkerungsdichte: | 240 Ew. p. km² |
Fläche: | 68 km² |
Höhe: | 415 m ü. NN |
Postleitzahl: | 07931–07937, 07950 |
Telefon-Vorwahl: | 036628, 036622 |
Kfz-Kennzeichen: | GRZ (alt: ZR) |
Zeulenroda befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Thüringen |
Zeulenroda ist eine deutsche Stadt im Thüringer Vogtland.
Lage
Zeulenroda-Triebes liegt im Südosten Thüringens, an der Bundesstraße 94, direkt an der Landesgrenze zum Freistaat Sachsen. Naturräumlich gehört das Gebiet zum Thüringer Schiefergebirge.
Geschichte
1325 wurde der durch die Vögte von Weida gegründete Ort Zeulenroda erstmals urkundlich als Zu Ulenrode erwähnt. Triebes wurde bereits 1209 erstmals als Tributz erwähnt. 1438 erhielt Zeulenroda das Stadtrecht. Durch die verkehrsgünstige Lage an der Kreuzung der Straßen Weida-Hof und Triptis-Elsterberg entwickelte sich die Siedlung zu einem lebhaften Marktort.
Um 1750 entwickelte sich Zeulenroda zu einer Hochburg der Strumpfwirkerei und erlangte bis ins 19. Jahrhundert hinein Weltruhm. Außerdem gewannen im Laufe der Zeit das Tischlerhandwerk sowie die Gummiwirk- und Strickwarenfabrikation an Bedeutung. Nach den Entwürfen des Fabrikanten Christian Heinrich Schopper wurde von 1825 bis 1827 im klassizistischen Stil das heutige Rathaus errichtet, in die 1880 auch die 1851 gegründete Sparkasse Zeulenroda einzog. Bis 1848 gehörte Triebes zu Reuß-Schleiz, danach (bis 1918) zum Fürstentum Reuß jüngere Linie. Der Deutsche Krieg brachte 1866 das Fürstentum Reuß ältere Linie, welches auf Österreichs Seite stand, an den Rand der Auflösung. Nach dem Krieg trat Reuß ältere Linie dem Norddeutschen Bund bei und wurde 1871 Teil des Deutschen Reiches. In Triebes entwickelte sich ab 1875 die Jute-Industrie. 1883 wurde die durch Zeulenroda und Triebes führende Bahnstrecke der Mehltheuer-Weidaer Eisenbahn-Gesellschaft eingeweiht.
Am 17. März 1945 starben bei amerikanischen Terrorbombardements acht Menschen.
Am 13. August 1973 kam es zum Einsturz des vorderen Teils der im Bau befindlichen Talsperrenbrücke nach Auma. Vier Tote und fünf Schwerverletzte waren zu beklagen. Die Arbeiten (erstmals eine Brücke im freien Vorbau) fanden unter Termindruck und bei Zwang zur Stahleinsparung statt. Da dieses Ereignis am Jahrestag des Mauerbaus stattfand, wurde zunächst Sabotage vermutet. Der Chefingenieur und zwei Mitarbeiter wurden im Mai 1974 vom Bezirksgericht Gera zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, dann jedoch vom Obersten Gericht der DDR freigesprochen. Im Zuge der Ermittlungen wurde letztendlich festgestellt, daß sinnlose kommunistische Konstruktionsvorgaben die Ursache waren. Am 20. Juni 1975 wurde die neue Trinkwassertalsperre an der Weida offiziell übergeben.
Bekannte, in Zeulenroda geborene Personen
- Johann Christian Gottlieb Ackermann (1756–1801), Mediziner, Chemiker
- Ehregott Grünler (1797–1881), Porträtmaler (u. a. von Goethe)
- Adolf Scheibe (1895–1958), Entwickler der Quarzuhr in Deutschland
- Kurt Schille (1910–1985), Major und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkrieges sowie Oberstleutnant der Bundeswehr
- Erich Schopper (1892–1978), Generalleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Gustav Schreck (1849–1918), Thomaskantor in Leipzig
- Heinrich Seeling (1852–1932), Architekt zahlreicher Theater (z. B. Theater am Schiffbauerdamm in Berlin, Theater in Gera)