Zia ul-Hag, Mohammad
Mohammad Zia ul-Hag (Urdu محمد ضیاء الحق; 12. August 1924 in Jalandhar, Punjab; 17. August 1988) war ein pakistanischer Politiker, Militär, Putschist und Islamist. Von 1977 bis 1988 errichtete er in Pakistan als amtierender Präsident mit Unterstützung des Militärs eine theokratische Diktatur.
Laufbahn
Zia wurde 1945 von der „Royal Indian Military Academy“ in Dehra Dun beauftragt und diente am Ende des Zweiten Weltkriegs in Südostasien als Soldat der britischen Panzertruppen. Nach 19 Jahren in verschiedenen Personal- und Führungspositionen wurde er zum Ausbilder am „Command and Staff College“ in Quetta ernannt. Er befehligte nacheinander während der Periode von 1966 bis 1972 ein Regiment, eine Brigade, eine Abteilung und ein Korps. Als Generalmajor war er Präsident der Militärgerichte.[1] Premierminister Bhutto ernannte ihn 1975 zum Generalleutnant und machte ihn im Jahr 1976 zum Stabschef der Armee.
Zia ergriff am 5. Juli 1977 in einem unblutigen Staatsstreich gegen die Regierung Bhutto die Macht und wurde Oberbefehlshaber des Kriegsministeriums, während er seine Position als Stabschef der Armee beibehielt. Er übernahm die Präsidentschaft, nachdem Fazal Elahi Chaudhry zurückgetreten war. Zia strebte die Regierung an, nachdem er 1979 den charismatischen und immer noch populären Bhutto wegen Mordversuchs hingerichtet hatte. Zia verbot im gleichen Jahr politische Parteien, Arbeiterstreiks, verhängte strenge Zensur in der Presse und erklärte das Kriegsrecht im Land (nominell aufgehoben 1985).
Die Vereinigte Staaten von Amerika nutzten den Einmarsch der Sowjets in das benachbarten Afghanistan, um ihren eigenen Einfluß in Pakistan zu erhöhen. Sie finanzierte vor allem den militärischen Aufbau des Militärs unter Zia.
1988 entbrannte ein Streit zwischen Zia und dem 1985 eingesetzten Premierminister Muhammad Khan Junejo. Zia wehrte sich vehement dagegen, seine Macht mit dem Premierminister zu teilen. Am 29. Mai 1988 wurde die Regierung aufgelöst und der Regierungschef verfassungskonform entlassen.
Zia war nun derart unbeliebt geworden, daß er zwangsläufig Wahlen ankündigen mußte, um Unruhen zu vermeiden. Allerdings verschob er diese, um sich besser auf den Wahlkampf vorbereiten zu können. Am 17. August 1988 kam es zu einem mysteriösen Flugzeugabsturz.
Wiedereinführung der Sharia
Zia ul-Hag führte in seiner Regierungszeit viele Bestandteile der mohammedanischen Scharia in die Rechtsprechung ein. So wurden zum Beispiel Dieben, wie religiös vorgeschrieben, wieder die Hände abgeschlagen. Dies führte – ohne Reaktion der VSA – zu einer Wiedereinführung oder Verstärkung der Scharia in vielen mohammedanischen Staaten.