Gebrüder Adam

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Grabstätte von Generaloberst a. D. Wilhelm Adam.png

Die Gebrüder Adam sind Hermann (1911–1944) und Werner (1918–1939), die Söhne des Generalobersten z. V. Wilhelm Adam. Beide sind als Offiziere des Heeres der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg vor dem Feind gefallen. Die Namen der Gebrüder stehen zum Gedenken auf dem Grabkreuz der Eltern Wilhelm und Isabella, die gemeinsam auf dem Stadtfriedhof Partenkirchen ruhen.

Hermann Adam

Hermann Wilhelm „Willi“ Adam, geboren am 13. September 1911 in München, fiel an der Ostfront als Oberstleutnant und Ia der 302. Infanterie-Division am 26. August 1944 zwischen Gura Galbenei und Caracui Bessarabien.

Kurze Vaterfreuden

1941 wurde der verheiratete Hermann Vater, er nannte seinen Sohn nach dem geliebten gefallenen Bruder ebenfalls „Werner“.

Offizier der Infanterie

Hermann Adam wurde am 1. April 1936 zum Leutnant befördert. Er diente u. a. im Aufklärungs-Regiment 9 der 4. leichten Divisio, die später in die 9. Panzer-Division umgewandelt wurde.

Vom 20. Oktober 1943 bis 5. März 1944 war Major Adam Ia der 125. Infanterie-Division. Ab Januar 1944 beim XVII. Armeekorps der 6. Armee eingesetzt, wurde die Division wenig später von der Roten Armee im Kessel von Nikopol weitgehend aufgerieben. Aus den ausgebrochenen Resten wurde die regimentsstarke „Divisionsgruppe 125“ gebildet, die der 302. Infanterie-Division unterstellt wurde. Nun war Adam Ia der 302. ID unter Generalleutnant Erich von Bogen. Am 1. Juni 1944 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im August 1944 im Zuge der Operation Jassy-Kischinew bei der Heeresgruppe Südukraine wurde die Division im Raum Tighina aufgerieben, Hermann Adam bleib vor dem Feind.

Restteile kamen zur Auffrischung in die 76. Infanterie-Division und die 15. Infanterie-Division. Mit Befehl vom 9. Oktober 1944 (Nr. I/19539/44) wurde die 302. Infanterie Division, die noch im August 1942 maßgeblich an der erfolgreichen Abwehr der alliierten Invasion bei Dieppe beteiligt war, mit sofortiger Wirkung als aufgelöst erklärt.

Ruhestätte

Die Überreste von Oberstleutnant Adam, der bei Gura Galbenei (Moldawien) von seinen Kameraden in einem Kriegsgrab begraben wurde, konnten bis dato (Stand: 2016) nach Informationen des Vereines „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ nicht gefunden und somit noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt werden.

Werner Adam

Werner Adam, geboren am 14. Oktober 1918 in München, fiel zu Beginn des Polenfeldzuges als Leutnant an der Spitze seines Zuges in der 2. (Panzerspäh-)Schwadron (Chef: Rittmeister von Prittwitz und Gaffron, früher Adjutant von Generaloberst von Fritsch, am 2. September 1939 schwerverwundet durch Bauchschuß) der Aufklärungs-Abteilung (motorisiert) 3 (Kommandeur: Imfried Freiherr von Wechmar) der 3. Panzer-Division im XIX. Armeekorps.

Mit der Abteilung (stationiert in der Schlieffen-Kaserne in Stahnsdorf) hatte Adam, der nach dem Abitur der Wehrmacht beigetreten war, schon die Befreiung des Sudetenlandes 1938 und den „Griff nach Prag“ im März 1939 erlebt.

Polenfeldzug

Am 1. September 1939 aus der Tucheler Heide antretend, durchbrach die A.A. 3 als Vorausabteilung die polnischen Grenzstellungen, erzwang den Übergang über die Brahe und stieß auf die Weichsel vor, die sie am 4. September 1939 bei Graudenz überschritt.

Am 2. September 1939 traf die Vorausabteilung auf ein Regiment der polnischen Reiterei auf dem Gutshof Poledno. Entgegen der allgemeinen Meinung, waren die nicht nur mit Säbeln bewaffnet, um Panzer anzugreifen, sie waren gut ausgebildet, gut bewaffnet und erfolgreich im Kampf gegen gepanzerte Fahrzeuge. In der Nacht traf auf Befehl von Generalleutnant von Schweppenburg ein Bataillon des Schützen-Regimentes 3 in Poledno ein, da war er aber für Leutnant Adam schon zu spät. Heinz Guderian, dessen zweiter Sohn Kurt ebenfalls Leutnant in der Panzer-Aufklärungs-Abteilung 3 war, schrieb in seinem Werk ‘‘Erinnerungen eines Soldaten‘‘:

„Die Panzer-Aufklärungs-Abteilung 3 war in der Nacht bis an die Weichsel gelangt. Auf dem Gutshof Poledno in der Nähe von Schwetz hatte sie leider durch Unvorsichtigkeit empfindliche Offiziersverluste. Die Masse der 3. Panzer-Division war durch die Brahe in zwei Teile getrennt und in dieser Verfassung im Lauf des Vormittags von den Polen auf dem Ostufer des Flusses angegriffen worden. Es wurde Mittag, bis der Gegenangriff in Fluß kam und die Division unter Waldgefechten ihren Vormarsch fortsetzen konnte. Die 23. Infanterie-Division folgte der 3. Panzer-Division in starken Märschen. Die beiden mot. Infanterie-Divisionen machten in der Tucheler Heide gute Fortschritte [...] Die Truppe hatte sich glänzend geschlagen und war guter Stimmung. Die Mannschaftsverluste waren gering, die Offiziersverluste ungewöhnlich hoch; sie hatten sich mit größter Hingabe eingesetzt. General Adam, Staatssekretär Freiherr von Weizsäcker, Oberst Freiherr von Funck[1] hatten je einen Sohn verloren.“

Ruhestätte

Der gefallene Krieger Werner Adam wurde nach seinem Soldatentod in die Heimat überführt und ruht in einem Einzelgrab auf der Kriegsgräberstätte in Dahlem (Waldfriedhof Dahlem II), Stadtbezirk Steglitz-Zehlendorf, Berlin.

Nachlaß

Die von den Gebrüdern Adam und ihrem Vater noch erhaltenen Militaria befinden sich seit 1996 im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden und haben vor dem Umbau des Gebäudes in einer Ausstellung Platz gefunden.

Siehe auch

Fußnoten

  1. General der Panzertruppe Hans Emil Richard Freiherr von Funck hatte tatsächlich zwei Söhne (Hans-Joachim Albrecht Wilhelm und Burkhard Karl Eberhard Joachim), die beide als Offiziere der Panzertruppe kämpften. Nach Recherchen haben jedoch beide den Krieg überlebt.