Mises, Ludwig von

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Ludwig von Mises)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Prof. Dr. jur. Dr. h. c. mult. Ludwig von Mises

Ludwig Heinrich Edler von Mises (Lebensrune.png 29. September 1881 in Lemberg; Todesrune.png 10. Oktober 1973 in Neuyork) war ein jüdischer Ökonom und Hochschullehrer, der als einer der wesentlichen Begründer der Österreichischen Schule der Ökonomie gilt. Als Reserveoffizier (zuletzt Hauptmann der Reserve) der k. u. k. Armee war er hochdekoriert. 1940 emigrierte er in die VSA, erhielt 1946 die VS-amerikanische Staatsbürgerschaft und lehrte zwischen 1945 und 1969 an der New York University. Berühmte Vertreter seiner wirtschaftlichen Auffassungen sind neben Friedrich August von Hayek und Eugen Ritter von Böhm-Bawerk und seinen Schülern Murray Newton Rothbard und Hans-Herman Hoppe auch Eugen Böhm von Bawerk, Friedrich von Wieser, Henry Hazlitt und Joseph Schumpeter.

Leben

Ludwig von Mises als k. u. k. Artillerie-Offizier

Ludwig von Mises wurde als Sohn von Arthur Edler von Mises aus einer adeligen (1881 von Franz Joseph I. in den Adelstand erhoben) Familie jüdischer Abstammung und Adele von Mises geboren. Dr. Joachim Landau war der Onkel von Ludwig von Mises’ Mutter und liberaler Abgeordneter im Parlament von Österreich-Ungarn. Sein Vater war Bauingenieur bei den Staatsbahnen von Österreich-Ungarn. Einer seiner zwei Brüder war der Mathematiker Richard von Mises, der auch Mitglied des Philosophenzirkels „Wiener Kreis“ war.

Inspiriert wurde von Mises durch Carl Mengers „Principles of Economics“. Von Mises studierte bei Eugen von Böhm-Bawerk, promovierte 1906 als Jurist – was zu seiner Zeit für eine Tätigkeit in der Nationalökonomie unabdingbar war – und war ab 1906 bei der Handels- und Gewerbekammer in Wien für die Leitung der Finanzabteilung zuständig.

1912 veröffentlichte er sein erstes Buch „Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel“, in welchem er für edelmetallgedecktes Geld eintrat. Ab 1913 lehrte er unbezahlt als Privatdozent in einem Privatseminar, welches Wirtschaftswissenschaftler großer Anzahl anzog.

Erster Weltkrieg

Von Mises war schon vor dem Krieg Artilleriereserveoffizier der Gemeinsamen Armee; 1902–1903 Einjährig-Freiwilliger bei der Artillerie, 1908 und 1912 wurde er zur Reserve mobilisiert. Als der Erste Weltkrieg begann, begab sich Leutnant von Mises am 1. August 1914 zu seinen Kameraden vom k. u. k. Feldkanonenregiment Nr. 30 am Wiener Nordbahnhof, von wo es an die Nordostfront nach Premissel in Galizien ging.

Auch sein Bruder Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Richard Edler von Mises (Träger des Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens) war Reserveoffizier. Der Luftfahrtpionier und Alter Adler diente als Erprobungsflieger und Ausbilder, entwickelte aber auch das „Mises-Flugzeug“.

Ludwig von Mieses wurde im Dezember 1914 zum Oberleutnant der Reserve befördert, erhielt im Februar 1915 vom Kaiser von Österreich eine „allerhöchste Belobigung“, war trotz Hüftverwundung und starken Schmerzmedikamenten an der Befreiung Lembergs (im September 1914 von der Kaiserlich Russischen Armee erobert) am 22. Juni 1915 beteiligt, diente ab Dezember 1915 im k.u.k. Kriegsministerium (13. Abteilung, ab 5. Mai 1916 im Wissenschaftlichen Komitee für Kriegswirtschaft), war von Dezember 1916 bis Dezember 1917 wieder an der Kriegsfront als Batterieführer in einem Gebirgsartillerie-Regiment in den Karpaten, nahm an der Rückeroberung vom Buchenland im Juli 1917 teil, wurde im November 1917 zum Hauptmann der Reserve befördert und am 3. Dezember 1917 in die 10. Abteilung des k.u.k. Kriegsministeriums kommandiert. Sonntags unterrichtete er im Volks-Bildungs-Verein, im Frühling (ab dem 11. März 1918) und Sommer war er Universitätsdozent für Ökonomie, da die Männer an der Front waren, waren die meisten Studenten junge Damen, aber auch Dr. Richard von Strigl gehörte zu seinen Hörern.

Seit dem 18. Mai 1918 wurde er als „professor extraordinarius“ ohne Bezahlung geführt. Zu dieser Zeit freundete er sich mit Max Weber an, der für kurze Zeit wieder in Wien lehrte. General der Infanterie Alfred Krauß schickte von Mises im September 1918 für zwei Wochen nach Odessa und Kiew, wo dieser alles über deren Banken- und Währungssystem in Erfahrung bringen sollte, um nach Wien zu berichten, aber auch zu erörtern, ob die dortige Gründung einer Zentralbank vorteilhaft wäre. Eine Woche nach seiner Rückkehr brach jedoch die bulgarische Front zusammen, und kurz danach das Deutsche Reich und die Donaumonarchie.

Zwischenkriegszeit

Ende 1918 lehrte er als Professor an der Universität Wien, 1934 zog er in die Schweiz, um am Institut universitaire de hautes études internationales in Genf zu bilden. Nach dem Beitritt Österreichs nahm er die britische Staatsbürgerschaft an.

Zweiter Weltkrieg

Ludwig von Mises zog im Jahr 1940 nach Neuyork. Von 1945 bis 1969 lehrte er an der Universität von Neuyork, zu dieser Zeit war er der älteste noch unterrichtende Professor der Vereinigten Staaten. Nach einem Bericht soll Mises in dieser Zeit und für weitere Jahrzehnte von David Rockefeller und von einem Fonds des jüdischen Geschäftsmanns William S. Volker (1859–1947) finanziert worden sein.[1]

Mises gründete das Österreichische Institut für Konjunkturforschung, zu welchem er Friedrich August von Hayek als Direktor kürte. Mit Hayek, einem seiner engsten Mitdenker, schuf er 1947 die liberale Denkfabrik Mont Pèlerin Society.

Ludwig von Mises war der Auffassung, daß die Märkte frei sein sollten und der Staat sich in viele Belange nicht einmischen sollte. So hielt er Preisbindungen für wettbewerbsverzerrend, Inflation sei ein Betrug an Gläubigern und Sparern. Er war gegen das staatliche Geldmonopol, eine Währung finde sich von selbst, wenn sie bestimmte Kriterien erfülle. Eine Währung kann viele Vorteile haben, daß sie weithin angenommen wird, unverderblich ist, unzerstörbar oder beliebig teilbar. Papiergeld werde nur benutzt, wenn ein Staat sein Volk dazu zwingt, der einzige Wert einer Banknote ist der Brennwert des Papiers, auf dem der Geldschein gedruckt ist. In der Geschichte haben sich stets Gold und Silber durchgesetzt. Staatliche Rettungseingriffe riefen hervor, daß versagende Marktteilnehmer nicht weggedrängt werden und diese auch risikoreicher handeln würden (Moral hazard).

Von Mises lehnte staatliche Schulen stets ab und trat für die Legalisierung von Betäubungsmitteln ein.

Familie

1926 heiratete von Mises seine Verlobte Hella von Fritsch; aus der Ehe sind zwei Kinder entsprossen: Christine (Lebensrune.png 1929) und Laurence (1934-2004).

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Bldergalerie

Werke

  • Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel, 1912 (PDF-Datei)
  • Der Wiedereintritt Deutsch-Österreichs in das Deutsche Reich und die Währungsfrage; in: Michael Hainisch: Wirtschaftliche Verhältnisse Deutsch-Österreichs (1919) (PDF-Datei)
  • Die Gemeinwirtschaft – 1922
  • Grundproblemen der Nationalökonomie, 1933
  • Nationalökonomie, 1940
  • Bureaucracy, 1945
  • Human Action, 1949 (erweiterte Fassung des Werks „Nationalökonomie“, welches kriegsbedingt gering beachtet wurde)
  • Die Ursachen der Wirtschaftskrise – Vortragssammlung aus dem Jahre 1931 (PDF-Datei)

Literatur

  • Olaf Baale: Die Verwaltungsarmee. Wie Beamte den Staat ruinieren, dtv, München 2004, ISBN 3-423-24412-7

Verweise

Fußnoten

  1. Anthony Migchels: How the Money Power created Libertarianism and Austrian Economics, Real Currencies, 17. Februar 2012