Riipalu, Harald

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Ritterkreuzträger Harald Riipalu

Harald Riipalu, geboren als Harald Reibach (Lebensrune.png 13. Februar 1912 Sankt Petersburg, Rußland; Todesrune.png 4. April 1961 in Heckmondwike, England),[1] war ein deutsch-baltischer Korporierter und Offizier aus Estland, der im Zweiten Weltkrieg in der Wehrmacht und Waffen-SS kämpfte. Er war einer von vier Esten, die mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet wurden.

Leben

V. l. n. r.: SS-Obersturmbannführer Harald Riipalu, SS-Obersturmbannführer Paul-Albert Kausch, SS-Sturmbannführer Wilhelm Schlüter und SS-Hauptsturmführer der Reserve Karl-Heinz Ertel, September 1944

Jugend und Bildung

Harald Reibach wurde am 13. Februar 1912 geboren. Zwei Jahre später zog die Familie nach Tartumaa, wo sein Vater einen Bauernhof bekam. 1920 begann er seine Schulzeit in der Ortsschule von Rustakvere und ging nach dem Abschluß der Ortsschule auf die höhere Grundschule von Torma. 1926 besuchte Harald in Tartu das Hugo-Treffner-Gymnasium, welches er nach Ablegen des Abiturs 1932 mit sehr guten Noten verließ. Im Herbst 1932 begann er an der Tartuer Universität ein Studium der Rechtswissenschaft und wurde Korporierter der Korporation „Sakala Dorpat“.

Wehrdienst

Im Sommer 1933 begann Harald Reibach seinen Wehrdienst im 3. Infanterie-Bataillon in Valka. Im Herbst desselben Jahres wurde er an die Militärschule Tondi in einen Aspiranten-Kurs überwiesen. Diesen schloß er im Fach „Skifahrer/Fahrradfahrer“ ab. Eine Woche nachdem er in die Reserve versetzt worden war, wurde er als Instruktor an der Militärschule Tondi wieder in den Dienst berufen. Nach einem Jahr Dienst trat er in die Offiziersklasse ein.

1935 Jahr schloß er die Offiziersklasse auf dem Gebiet der Infanterie ab und wurde zum Oberfähnrich ernannt. In Dienst war er jetzt in Narva im 1. Infanterie-Bataillon. Dorthin zog auch seine Familie. 1938 änderte er seinen Namen in Harald Riipalu. Im Januar 1940 wurde Riipalu vom 1. Infanterie-Bataillon in den Tartuer Schutzbund (Kaitseliit; Verteidigungsliga) verlegt. Am 17. Juni 1940 wurde durch Diktat der Bolschewisten der Schutzbund aufgelöst. Riipalu konnte noch kurze Zeit im Kriegsministerium dienen und wurde nach Tartu ins 2. Infanteriebataillon versetzt.

Rote Armee

Drei Ritterkreuzträger Estlands – Alfons Rebane (links), SS-Unterscharführer Harald Nugiseks und Harald Riipalu, Spätsommer 1944

Als die Rote Armee Estland 1940 okkupierte, wurde er zur bolschewistischen Armee kommandiert. Im Sommer 1941 floh er und war 1942 wieder zurück in Estland, wo er sich freiwillig bei den deutschen Truppen meldete, um gegen den gemeinsamen kommunistischen Feind zu kämpfen.

Auf Estnischer Seite

Mit den Deutschen nahm er an der Eroberung Pihkvas teil. Am 2. August 1942 wurde das Polizeibataillon nach Rußland zur Bekämpfung der verbrecherischen Partisanen entsandt. Ende August wurde es weiter in die Ukraine geschickt, wo seine Einheit die Gefangenenlager überwachte. Am 19. November 1942 wurde das Polizeibataillon in Sariski per Zug an die Front nach Stalingrad verlegt, wo die Soldaten am 22. November ankamen. Am selben Tag erkrankte der Bataillonskommandeur und Riipalu nahm seinen Platz als Führer ein. In der Nähe von Surovikino nahm das 36. Polizeibataillon an den 42 Tage dauernden Verteidigungsschlachten in Tshir teil. Für hierbei gezeigte Tapferkeit bekamen 42 Männer (darunter auch Riipalu) das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Am 6. Januar 1943 ging die Fahrt mit dem Zug zurück nach Estland (Ankunft 18. Januar). Den Frühling und den Sommer verbrachte Riipalu auf seinem Bauernhof bei seiner Familie, in dieser Zeit schrieb er eine Analyse über die Frontaktivität des 36. Polizeibataillons, die sich im estnischen Staatsarchiv befindet.

Estnische SS

SS-Obersturmbannführer Riipalu an der Ostfront, Spätsommer 1944

Am 2. August 1943 trat Riipalu in die Estnische SS-Freiwilligen-Brigade ein, die in Polen im Heidelager in der Nähe von Debica in der Ausbildung war. Dort wurde er zuerst zum Kompanieführer ernannt und bald darauf zum Kommandeur des I. Bataillons des 45. Regiments. Im November nahm die Brigade an den Schlachten gegen die Partisanen in Rosona teil, danach wurde das Bataillon an die Front nach Nevel geschickt, um den Durchbruch der Sowjets zu stoppen. Nach den ruhigen Positionsschlachten wurde die Brigade nach Estland entsandt und in „20. SS-Freiwilligen Division“ umbenannt, in Estland traf SS-Sturmbannführer Riipalu mit seinem Bataillon am 11. Februar 1944 ein. Schon am 13. Februar war sein I. Bataillon an der Verteidigung in der Nähe von Lammijärve beteiligt, wo man in ein paar erfolgreichen Schlachten die Überquerung des Sees durch die Sowjets verhinderte.

Vom 22. Februar bis zum 4. März 1944 war das Bataillon an der Front bei Narva. Später wurde Riipalu dafür das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Im April wurde Riipalu Kommandeur des SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 45 (estnische Nr. 1). Vom 14. bis zum 25. Juli schlug er mit dieser Division bei Auvere eine russische Offensive zurück und verhinderte so die Einkesselung des Gebietes um Narva. Für diese heldenhaften Taten wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen, die Verleihungszeremonie nahm Felix Steiner vor.

Danach gelang es Riipalu, sich mit seiner Truppe nach Deutschland zurückzuziehen. Die 20. Waffen-Grenadier-Division der SS (estnische Nr. 1) wurde in Neuhammer in Oberschlesien umformiert. Am 23. Januar 1945 war Riipalu mit seinem Regiment wieder im Einsatz. Es eroberte die Stadt Brige und setzte die Offensive Richtung Oppeln fort. Während des Angriffes erkrankte Riipalu und wurde in ein Krankenhaus nach Prag gebracht, wo er einen Monat lag und anschließend ins Reserve-Bataillon der Division in Dänemark ging, wo er in der Stabsreserve war. Seine Frau, Tochter und Schwiegermutter holte er ebenfalls nach Dänemark.

Emigration

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im September emigrierte Riipalu 1948 nach England. Am Anfang lebte er mit seiner Familie in Manchester, wo er in einer Fabrik arbeitete, später zog er nach Heckmondwiek.

Tod

SS-Obersturmbannführer a. D. Harald Riipalu starb am 4. April 1961 im Alter von 49 Jahren im Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Die Beisetzung, an der auch sein Freund, SS-Standartenführer a. D. Alfons Rebane teilnahm, fand am 7. April statt.

Ehrung 1992

Am 80. Geburtstag von Riipalu im Jahr 1992 wurde in Tartu im Hugo-Treffner-Gymnasium ihm zu Ehren eine Erinnerungstafel eingeweiht.

Familie

1935 heiratete Harald Reibach in Tartu seine Verlobte Olvi Hain, am 13. November 1936 wurde die Tochter Ede geboren.

Auszeichnungen (Auszug)

Literatur

Achtung 2.png Bitte beachten Sie zu den aufgeführten Verweisen auch diesen Warnhinweis!


Fußnoten