Achäer

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Die Achäer (griechisch Ἀχαιοί, Achaioi, lat. achivi, achaei) oder Achaier bildeten einen der altgriechischen Stämme. Sie siedelten in der Landschaft Achaia im Nordwesten der Peloponnes und ihr Name diente, wegen der hervorragenden Rolle, die er in der heroischen Zeit spielt, in den Homerischen Gedichten, gleich dem der Argiver und Danaer, auch als Gesamtbezeichnung der Griechen. Als eines der ältesten Zeugnisse des Begriffes Achäer gilt ein in Boghazköj (Türkei) gefundener hethitischer Text, der vom Streit des Hethiter-Königs und des Königs der Achijava (Ahhijawa) um die Stadt Milatava berichtet.

Geschichte

Herkunft

Rassisch und kulturell gehörten die Achäer, wie sämtliche altgriechische Stämme, zu den Indogermanen. Die Sage leitete die Achäer von Achaios, einem Sohne des Xuthos und Enkel des Hellen, ab. Ihre ursprüngliche Heimat ist wahrscheinlich die Landschaft Phthiotis in Thessalien. Von dort in den Peloponnes eingewandert, gründeten sie namentlich in Argolis und Lakonien Reiche, die vor der dorischen Wanderung die mächtigsten in Griechenland waren. Aus diesen Wohnsitzen durch die Dorier verdrängt, wandte sich ein Teil der Achäer nach Kleinasien, wo sie gemeinsam mit den Äoliern die Küste von Troas eroberten, während ein anderer Teil, der Sage nach unter Führung des Orestiden Tisamenus, die in Ägialea an der Nordküste des Peloponnes angesessenen Ionier vertrieb; das Land bekam darauf den Namen Achaia.

Politik

Die Achäer wurden hier in ihren 12 Städten anfangs von Königen beherrscht, den Nachkommen des Tisamenus, deren letzter Ogyges war. Auf das Königtum folgte eine gemäßigte altgriechische Demokratie. Die 12 alten Städte oder Kantone bildeten einen Staatenbund mit einem Mittelpunkte in Ägium. Sie wurden, nachdem sie längere Zeit ein Werkzeug der spartanischen Politik gewesen waren, in die Kämpfe mit den Thebanern und den Macedoniern verwickelt. Während dieser Auseinandersetzungen lockerte sich der schwache Staatenbund immer mehr, bis er durch Demetrius, Kassander und Antigonus aufgelöst wurde. Eine Erneuerung fand der Bund 280 v. Chr. durch die Vereinigung der vier Städte Dyme, Pharä, Paträ und Tritäa, wodurch der Grund zu dem Achäischen Bund gelegt wurde, der sich über Achaia hinaus durch den Beitritt vieler anderer Städte erweiterte.

Kultur

Die Achäer lebten in Gemeinschaftshäusern und führten das Pferd in Griechenland ein. Sie unterteilten sich bereits in Familienverbände (genos) und Phylen. Eine Tradition, welche die späteren klassischen Griechen beibehielten. Handelskontakte wurden mit Kreta und Ägypten intensiv gepflegt. Der Einfluss Kretas auf die Achäer führte zur Blüte der mykenischen Kultur. Mykenae und die Stadt Argos wurden zu Zentren der Macht und des Handels.

Literatur

  • Gerhard: Über den Volksstamm der Achäer (Berlin 1854)
  • Klatt: Forschungen zur Geschichte des Achäischen Bundes Tl.1 (Berlin 1877)
  • Dubois: Les ligues Etiolenne et Achéenne (Paris 1885)

Verweise