Alt Petrein

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Alt Petrein

Staat: Deutsches Reich
Gau: Niederdonau
Einwohner (1930): 271
Höhe: 430 m ü. NN
Koordinaten: 48° 53′ 32″ N, 15° 43′ 5″ O
Flucht.jpg
Alt Petrein befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von der Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Ortsmitte von Alt Petrein mit der St. Johannes-Kirche (Ansicht aus der Zeit vor der Vertreibung der Einwohner).
Kriegerdenkmal von Alt Petrein zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, mit der Inschrift: „Ob ich Dich wieder seh'“.

Alt Petrein ist ein deutscher Ort in Südmähren.

Geschichte

In einer Urkunde von König Johann wird Alt Petrein im Jahr 1323 das erste Mal erwähnt. Damit teilt es die bekannten Ersterwähnungen der Orte Edenthurn, Oberfröschau, Zaisa und Landschau. Entstanden ist Alt Petrein vermutlich schon im 13. Jahrhundert.

In verschiedenen Urkunden erfolgten folgende Namensnennungen: 1535 Altkürchen Pettrein, 1589 Unterpetrein und seit 1632 Alt Petrein.

Im 16. Jahrhundert wurde hier Maut von der Herrschaft eingehoben. 1535 bestand auch ein herrschaftlicher Hof. Nach einigen Quellen war der Ort um diese Zeit bereits verödet und wurde um 1550 neu angelegt. Diese Neuanlage dürfte dann vermutlich während des Dreißigjährigen Krieges verwüstet worden sein.

Das als Runddorf angelegte neue Dorf an der heutigen Stelle entstand erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, während sich der alte Ort auf halbem Weg nach Freistein befunden hatte. Die Pfarre in Altpetrein besteht seit 1785; davor war der Ort bei Schaffa eingepfarrt. Zur Pfarre Altpetrein gehörten Neu Petrein und Jasowitz.

Um 1960 wurden im Rahmen einer Gemeindegebietsreform die Orte Neu Petrein (Novy Petřín) und Jasowitz (Jasovice) eingemeindet.

Vertreibung der deutschen Bevölkerung 1945

Von den 75 deutschen Familien, die im Juni 1945 über die Grenze in die BRÖ vertrieben wurden, blieb die Hälfte dort. Die restlichen Familien mußten in die BRD weiterziehen (Baden-Württemberg und Hessen).

Wirtschaft und Infrastruktur (vor der Vertreibung)

Landwirtschaft: auf den 487 ha Anbaufläche wurden in erster Linie Gurken angebaut. 224 ha der Gemeindefläche um 1900 waren hingegen von Wald bedeckt. Daneben wurde Viehzucht betrieben. Ansonsten gab es in Alt-Petrein wohl das übliche Kleingewerbe.

Einrichtungen

  • Volksschule (1817 anstelle eines hölzernen Gebäudes, 1893 erweitert, seit 1674 Unterricht belegt)
  • Ländliche Fortbildungsschule (1922).

Kulturerbe

  • Pfarrkirche St. Johannes des Täufers: Im sogenannten „Bandanum-Büchel“, einem Rechtsbuch, welches im Gemeindearchiv verwahrt wird, heißt es, daß die Kirche zu den 12 ältesten mährischen Kirchen gehört. Diese Quelle enthält Aufzeichnungen von 1535 bis 1674. Bereits um 1516 soll eine Kapelle bestanden haben. Der jetzige Zustand ist auf den Umbau von 1806 zurückzuführen. Innenausstattung: Drei Altäre, Hauptaltar und Kanzel um 1750, Taufbecken um 1780, Turm mit zwei Glocken um 1770.
  • Marien-Kapelle mit Mariahilf-Altar von 1756

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner gesamt Volkszugehörigkeit der Einwohner
Jahr Deutsche Tschechen Andere
1880 300 298 2
1890 308 279 29 -
1900 299 281 18
1910 266 264 2
1921 286 231 49 6
1930 271 240 29 2
2013 234

Literatur

  • Gregor, Gustav: Ortsgeschichte von Alt-Petrein. 1957