Amt für Berufserziehung und Betriebsführung

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Hermann Göring und Robert Ley besichtigen das Modell einer Berufsschule
Arbeitsprogramm betriebliches Berufserziehungswerk Frieseke & Höpfner, Potsdam, 1942, 40 Seiten

Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung (Amt für B. u. B.), bis März 1935 Berufsgruppenamt der DAF, war eine Unterorganisationen der DAF im Dritten Reich.

Aufgaben

Das Amt für Berufserziehung und Betriebsführung arbeitete nach wissenschaftlichen Grundsätzen unter Benutzung von jahrelangen Erfahrungen auf dem Gebiete der Berufsfindung und Berufslenkung, von Arbeitsmethoden, des Nachwuchseinsatzes, der fördernden Berufserziehung und der organischen Betriebsgestaltung sowie der planmäßigen betrieblichen Erziehung.
1935/36 wurde die Jugendberufserziehung vom Jugendamt der DAF übernommen. Der Leiter des Jugendamtes war in Personalunion Leiter der Jugendabteilung im Amt für B. u. B. Kernstück der Jugendberufserziehung war die zusätzliche Berufsschulung durch Arbeitsgemeinschaften, Übungskameradschaften, Vorträge, Betriebsbesichtigungen, Wettbewerbe, Ausstellungen und Begabtenförderung.
Das Psychotechnische Institut sorgte sich im Rahmen der Berufsfindung und -lenkung (Arbeitsplatzwechsel) für alle Fragen zur Eignung/Eignungsprüfung. Für die Berufsfindung wurde mit der Universität Bonn der Einfachtest/Einfachschulung entwickelt. Im letzten Volksschuljahr setzten sich die Jugendlichen mit Werkstoffen und Werkzeugen über eine Woche oder das ganze Jahr auseinander. Das Auswertungssystem konnte dann den Weg zu einem Beruf oder wenigstens Berufsgruppe weisen. Als Einfachschulung betrachtet sorgte sie v.a. bei Schülern ohne Lehrstelle für eine bessere Vermittelbarkeit. Der Berufsfindung diente die Schriftenreihe Der Nachwuchsbedarf der Berufe von Chemotechniker und Chemolaboranten bis Vermessungstechniker.
Die Planungsingenieure des Amtes berieten Betriebe zum Aufbau von Ausbildungseinrichtungen und Lehrwerkstätten. Der Altersaufbau der Belegschaft, die Eigenarten der Produktion und die arbeitstechnischen Erfordernisse setzten die Maßstäbe für die Planung. Aus achtzig betrieblichen Lehreinrichtungen um 1933 wurden bis 1939 3300 Einrichtungen. 1938 wurde im Volkswagenwerk Braunschweig die Reichsschule für Ausbildungsleiter geschaffen[1]. Der fördernden Berufserziehung diente das betriebsgebundene Berufserziehungswerk. 1938 schulten 22 000 auf den Reichsschulen der DAF pädagogisch geförderte Fachkräfte in 55 200 Übungsgemeinschaften 2 Millionen Teilnehmer. Zum Berufserziehungswerk gehörte auch die Berufslaufbahnberatung, die Deutsche Übungswirtschaft mit 1271 Übungsfirmen 1939 und wirtschaftskundliche Studienfahrten.
Bei der organischen Betriebsgestaltung konnte ein Ingenieurtrupp des Amtes auf Anfrage eine ca. vierteljährig dauernde Betriebsuntersuchung zur Reorganisation und Leistungssteigerung durchführen. Besichtigt wurden betriebliche Führung und innerbetriebliche Zuständigkeiten. Untersucht wurden die Möglichkeiten zur Einführung des Arbeitsbestverfahrens, Schönheit der Arbeit und einer gerechten Entlohnung nach Refa-Zeitnehmerverfahren[2]. Nach einem weiteren Vierteljahr der Umgestaltung von ca. 50 Betrieben pro Jahr stand das Unternehmen für den Leistungskampf der deutschen Betriebe in einer guten Startposition.

Gliederung

In den Ämtern und Fachämtern der DAF gab es Abteilungen für B. u. B. In den Gauen die Gauberufswalter, in den Kreisen die Kreisberufswalter und weiter ehrenamtliche Ortsberufs- und Betriebsberufswalter.

Fußnoten

  1. Die Lehrgänge wurden vermutlich 1940 eingestellt.
  2. Die Arbeitsstudien- und Kalkulationsingenieure, Eignungsbegutachter, Refa-Zeitnehmer und Arbeitspsychologen wurden an der Reichsschule Augustusburg ausgebildet.