Schlecker, Anton

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Anton Schlecker (Lebensrune.png 28. Oktober 1944 in Ulm) ist ein deutscher Unternehmer und Gründer der Schlecker-Drogeriemärkte.[1]

Werdegang

Anton Schlecker wurde am 28. Oktober 1944 als Sohn eines Metzgermeisters in Ulm geboren und wuchs mit zwei Schwestern im nahen Ehingen auf. Er absolvierte eine Metzgerlehre im väterlichen Betrieb und legte 21jährig als Jüngster in der Bundesrepublik die Meisterprüfung ab.

Wirken

1965 stieg Anton Schlecker in das elterliche Metzgereiunternehmen ein, das damals acht Filialen in der Region Ehingen aus der eigenen Fleischfabrik versorgte und umgerechnet 7 Mio. Euro umsetzte. Schlecker unternehmerischer Ehrgeiz ging früh darüber hinaus. Noch 1965 eröffnete er in Ehingen ein SB-Warenhaus, dem ab 1972 noch vier andere in der weiteren Umgebung folgten.

Den entscheidenden Schritt wagte Schlecker, als die Preisbindung für Drogerieartikel 1974 wegfiel. Er setzte auf die noch junge Vertriebsform des „Discount“-Marktes und eröffnete 1975 in Kirchheim/Teck den ersten Drogeriemarkt; 1977 waren es schon über 100. Das weitere Wachstum vollzog sich auf Kosten des selbstständigen Einzelhandels und profitierte von der wachsenden Nachfrage nach Hygieneartikeln. Mit der tausendsten Filiale durchbrach Schlecker 1984 eine Expansionsschallmauer. 2010 existieren europaweit mehr als 15.000 Filialen, mit ca. 50.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von sieben Milliarden Euro.

Das Ehepaar Schlecker wurde im Jahre 1998 per Strafbefehl durch das Stuttgarter Landgericht zu einer Freiheitsstrafe von je zehn Monaten auf Bewährung und zu einer Geldstrafe in Höhe von einer Million Euro verurteilt, weil den Schlecker-Beschäftigten vorgetäuscht worden war, sie würden nach Tarif bezahlt werden. Tatsächlich lagen die Löhne niedriger, was das Gericht als Betrug wertete.

Anton Schlecker war Mitglied im Aufsichtsrat von Lidl. Am 28. Februar 2006 mußte er sein Mandat niederlegen, da das Lidl-Sortiment auf Drogerieprodukte ausgeweitet und Schlecker somit zum Konkurrenten wurde. Anton Schlecker war einer der größten Kapitalgeber für die Expansion Lidls. So zeichnete er Genussscheine im Wert von über 75 Millionen Euro.

Am 23. Januar 2012 stellte Anton Schlecker einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über seine Drogeriemarktkette Schlecker und sein gesamtes Vermögen. Nach Aussage von Schleckers Tochter Meike sei sein Vermögen und das der Familie aufgezehrt bzw. kein signifikantes Vermögen mehr vorhanden. Laut Manager Magazin stehen der Familie weiterhin rund 70.000 € monatlich (aus Vermögen der Kinder und der Ehefrau) zur Verfügung.[2]

Familie

Anton Schlecker und seine Frau, die Fremdsprachenkorrespondentin Christa Schlecker, haben zwei erwachsene Kinder, Lars (Lebensrune.png 1971) und Meike Schlecker (Lebensrune.png 1973), die leitend (Eigenmarken, e-commerce) in der Firma tätig sind.

Am 23. Dezember 1987 wurden Lars und Meike Schlecker entführt. Anton Schlecker war es gelungen, die Lösegeldsumme von 18 Mio. auf 9,6 Millionen D-Mark herunterzuhandeln. Die Kinder hatten sich während der Geldübergabe bereits selbst befreit. Nach Festnahme der Entführer 1998 wurden diese 1999 zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Familie lebt seither völlig zurückgezogen.

Anton Schlecker liebt rasante Wagen sowie Fußball und veranstaltet den jährlichen Ehinger „Schlecker-Handball-Cup“. Das Vermögen der Familie wurde 2009 vom „manager magazin“ mit 2,75 Milliarden Euro beziffert.

Verweise

Fußnoten