Bronnen, Arnolt
Arnolt Bronnen, eigentlich Arnold Bronner, (* 19. August 1895 in Wien; † 12. Oktober 1959 in Ost-Berlin), mit Pseudonym A. H. Schelle-Noetzel war ein jüdischer Schriftsteller, Theaterautor und Regisseur.
Werdegang
Eigentlich hieß der 1895 in Wien geborene Literat Arnolt Bronnen Bronner (mit „r“). Er war Sohn des aus Auschwitz stammenden jüdischen Dramatikers Ferdinand Bronner (1867-1948).[1]
Zunächst sympathisierte er mit dem Zionismus, dann schrieb er parakommunistische Artikel und Bücher. Mit dem Roman „O. S.“ über Oberschlesien trat er ins Lager der Nationalisten über.[1]
Publizist von Uthmann berichtet: „1920 hatte Arnolt Bronnen mit seinem Drama „Vatermord“, zu dem Brecht die Regieanweisungen schrieb, einen Theaterskandal provoziert. Zehn Jahre später brachte er, um der NSDAP beitreten zu können, seine halbblinde Mutter dazu, vor einem Notar an Eides Statt zu versichern, er sei nicht der Sohn ihres Gatten Ferdinand Bronner.“
Der „arisierte“ Bronnen stieg 1933 zum Programmleiter der Reichsrundfunk GmbH auf und fungierte von 1936 bis 1940 als Programmchef des jungen reichsdeutschen Fernsehens. 1940 soll er aus der NSDAP ausgestoßen worden sein und im Kriege „Widerstand“ geleistet haben.[1]
Die sowjetischen Besatzer ernannten ihn 1945 zum Bürgermeister eines Dorfes in Österreich. Er wurde Redakteur des stalinistischen Blattes „Neue Zeit“ (Linz) und 1951 stellvertretender Direktor der Wiener „Scala“. 1956 ging er in die DDR, wo er in Wort und Schrift SED-Linientreue bekundete. Unter anderem veröffentlichte er in Klaus Gysis „Aufbau-Verlag“.[1]
Bronnen starb 1959 in Ost-Berlin.