Gysi, Klaus

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Klaus Gysi, 1946
Klaus Gysi auf der Jahreskonferenz des Deutschen Schriftstellerverbandes in Ost-Berlin 1966

Klaus Gysi (* 3. März 1912 in Berlin; † 6. März 1999 ebenda) war Minister für Kultur und Staatssekretär für Kirchenfragen der DDR.

Werdegang

Klaus Gysi entstammt einer jüdischen Familie und wurde 1912 in Berlin als Sohn eines Arztes und einer Buchhalterin geboren. Er war Vater des nachmaligen PDS-Wortführers Gregor Gysi, schloß sich zur Weimarer Zeit der stalinistischen KPD an. Über seine Aktivitäten in Deutschland während des Krieges heißt es im „Biographischen Handbuch der deutschsprachigen Emigration“: „1940 bis 1945 freie wissenschaftliche Tätigkeit und Teilnahme am illegalen Widerstand.“[1]

Die sowjetischen Besatzer machten ihn 1945 zum Bezirksbürgermeister in Berlin, dann wurde er Chefredakteur des SED-Blattes „Aufbau“ (Untertitel Kulturpolitische Monatsschrift, erschienen 1945–1958). Von 1957 bis 1966 leitete er den SED-Staatsverlag „Aufbau“ und war damit Chef des größten belletristischen Verlages der DDR. Von 1966 bis 1973 war er DDR-Kulturminister, dann amtierte er fünf Jahre als DDR-Botschafter in Rom. Von 1979 bis 1988 war er Staatssekretär für Kirchenfragen der Regierung Honecker.[1]

Von 1956 bis 1964 arbeitete Klaus Gysi als inoffizieller Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit — IM „Kurt“.[2] Über seine Verwicklung in das „Stasi“-System und seine Versuche, die DDR mit Hilfe mächtiger internationaler jüdischer Kreise zu retten, also die Wiedervereinigung zu torpedieren, berichtet der jüdische Publizist Professor Michael Wolffsohn ausführlich in seinem 1995 erschienenen Buch „Die Deutschlandakte“.


Klaus Gysi starb 1999 in Berlin. Er liegt auf dem Dahlemer Waldfriedhof in Berlin-Zehlendorf im Westteil der Stadt begraben.

Familie

Klaus Gysis Tochter, die Schauspielerin Gabriele Gysi, reiste 1985 aus der DDR aus. Sein Sohn Gregor Gysi ging aus erster Ehe mit Irene Lessing hervor, die hochrangige DDR Staatsfunktionärin war.[1]

Mitgliedschaften und Ämter

Minister für Kultur (DDR); Abgeordneter der Volkskammer; Botschafter (DDR); Funktionär des Kulturbundes der DDR; Kirche (DDR).

Auszeichnungen

Träger des Karl-Marx-Ordens; Träger des Vaterländischen Verdienstordens; Träger des Sterns der Völkerfreundschaft.

Verweise


Fußnoten

  1. 1,0 1,1 1,2 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9
  2. Clemens Vollnhals, 1996: Die Kirchenpolitik von SED und Staatssicherheit: eine Zwischenbilanz, Band 7 von Analysen und Dokumente, Ch. Links Verlag, ISBN 3861531224, ISBN 9783861531227, (im Weltnetz), S. 96