Askari
Askari (historisch plural Askari, inzwischen zuweilen auch Askaris) bezeichnet allgemein afrikanische Soldaten und Polizisten der europäischen Schutztruppen in den Kolonien, meist sind damit aber diejenigen gemeint, die in den deutschen Kolonien eingesetzt waren. Wie viele Askari für Deutschland gefallen sind, ist militärhistorisch strittig. Allerdings fielen alleine im Ersten Weltkrieg rund 5.000 der freiwilligen Reichsneger.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Verdienste
Die Askari zeichneten sich durch besondere Tapferkeit und Treue aus, und leisteten im Ersten Weltkrieg vier Jahre lang an der Seite der Deutschen Widerstand gegen die britischen Truppen. Besonders zeichneten sie sich im gemeinsamen Kampf um Deutsch-Ostafrika unter Paul von Lettow-Vorbeck aus.
Den Askari und Trägern der deutschen Schutztruppe Deutsch-Ostafrikas gewidmet, steht noch heute ein imposantes Denkmal in der jetzt 1,5 Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt Daressalam. Es zeigt einen Askari in deutscher Uniform in Angriffsstellung mit aufgepflanztem Seitengewehr. Darunter die mehrsprachige, von Lettow-Vorbeck selbst entworfene Inschrift:
- „IM GEDENKEN AN DIE EINGEBORENE KÄMPFENDE TRUPPE, AN DIE TRÄGER, DIE FÜßE UND HÄNDE DIESER TRUPPE WAREN,
- AN ALLE ANDEREN MÄNNER, DIE IN DEUTSCH-OSTAFRIKA 1914-1918 STARBEN. EURE SÖHNE WERDEN EURE NAMEN IN EHREN HALTEN."'
Denkmäler
1938 wurde am Eingang der Hamburger „Lettow-Vorbeck-Kaserne“ das sogenannte „Deutsch-Ostafrika-Ehrenmal“ errichtet. Es stand in der Tradition einer direkt nach dem Ersten Weltkrieg einsetzenden Verehrung der deutschen Kolonial-Truppen.[1] Nach Schließung der Kaserne, 1999, geriet auch die Aufstellung des Reliefs, im Rahmen einer Gedenkstätte für die Opfer der Kolonialzeit, in die Diskussion. Kritisiert wurde dabei, daß
- „[...] ein Konzept, daß die historischen Bezüge erklärt [fehlt].“; „Das Askari-Relief zeigt eine Truppe afrikanischer Soldaten, die scheinbar treu ergeben ihrem weißen Offizier folgen. Dadurch werde der Blick auf die Herrschaftsverhältnisse des Kolonialreiches verwischt. Der Ausstellungsort ist problematisch. Die Lettow-Vorbeck-Kaserne wurde von den nationalsozialistischen Machthabern als zentraler Ort kolonialrevisionistischer Traditionspflege des Militärs eingerichtet. Heute sammelt der „Traditionsverband ehemaliger Schutz- und Überseetruppen“ Geld für die Wiederaufstellung des Askari-Reliefs.“.[2][3]
Zeitweise abgebaut, wurde das Relief 2003 im Rahmen des sogenannten „Tansania-Park“[4][5], unter dem beschämenden Protest von Linksextremisten, wiedererrichtet.[6] Auch im Stadtzentrum von Dar es Salaam befindet sich ein Askari-Monument auf einem Kreisverkehr.
Würdigung
Botschaftsmitarbeiter Ulrich Duwendag betreute ab 1963 in Kigali, Ruanda altgediente Askari, die nun eine Rente von der Bundesrepublik Deutschland erhalten sollten. 150 DM alle sechs Monate erhielt jeder der ehemaligen Soldaten als Pension.
- „Für mich war das immer ergreifend, wenn ich morgens mit den Geldumschlägen in den Garten der Botschaft kam und dieser alte Hauptaskari seine Gummisandalen zusammenknallte und ganz schneidig rief: ,Die Augen links’”.
Einer der betagten Kämpfer trug für diese halbjährlichen Auszahlungen immer seine alte Uniformjacke von 1916/17. Duwendag sagte im Rückblick:
- „Die trug er noch 1966/67, das spricht für die gute deutsche Qualität.”
Bildergalerie
Zwei Askari bringen einen deutschen Kameraden zum Verwundetennest
Das Denkmal der deutschen Schutztruppe in Daressalam
Filmbeiträge
Überlebende Askari gedenken Paul von Lettow-Vorbeck:
Siehe auch:
Archiv (2. November 2018)
Literatur
- Thomas Morlang: Askari und Fitafita,[7] Ch. Links Verlag (2008), ISBN 978-3861534761
- Claus Nordbruch: Deutsche Kolonialleistungen gegen die Kolonialschuldlüge, in: Rolf Kosiek / Olaf Rose (Hgg.): Der Große Wendig – Richtigstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 1, Grabert Verlag, Tübingen 2006, S. 101–113
- Stefanie Michels: Schwarze deutsche Kolonialsoldaten – Mehrdeutige Repräsentationsräume und früher Kosmopolitismus in Afrika. Transcript Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-8376-1054-3
- Heiko Möhle: Kolonialismus und Erinnerungspolitik. Die Debatte um die Hamburger „Askari-Reliefs“. In: Umbrüche in afrikanischen Gesellschaften und ihre Bewältigung. herausgegeben von Ludwig Gerhardt; Heiko Möhle; Jürgen Oßenbrügge; Wolfram Weisse, LIT, Afrikanische Studien, Universität Hamburg, 2006, ISBN 3-8258-7518-0
- Harry Horstmann: Die Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika im Ersten Weltkrieg: Lettow-Vorbeck und die Askari, Grin Verlag (2010), ISBN 978-3640579020