Automatic Arrest

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Buch

Jon-Gheorghe+Automatic-Arrest.jpg
Titel: Automatic Arrest
Autor: Jon Gheorghe
Verleger: Druffel-Verlag
Erscheinungsjahr: 1956
Verweise
Verweis: Internet Archive
PDF: PDF-Datei

Automatic Arrest ist ein Buch des ehemaligen rumänischen Gesandten in Berlin Jon Gheorghe. Es erschien 1956 im Druffel-Verlag. Der Untertitel lautet „Wie die kleinen Kreuzfahrer des Onkel Sam die Europäer ‚umerziehen‘ wollten – und wie sie es machten“.

Buchrezension

Eberhard Fritsch in „Der Weg“ (1956, Heft 10):

Mit ihrer ganzen Prärie-Unbekümmertheit und Broadway-Schnoddrigkeit brechen die teils gutmütigen, teils naiven und teils arrogant-bösartigen USA-Boys 1945 in das feingeäderte, hochkultivierte und traditionsbeladene Europa ein. Von den Deutschen, mit denen sie am meisten zu tun haben sollen, wissen die Boys lediglich, daß es „Nazischweine“ seien, von den mit den Deutschen zusammenarbeitenden Europäern, daß sie es erst recht seien, und von den übrigen Europäern, daß sie es fast auch seien. Was im übrigen „Nazis“ sind, ist ihnen ziemlich egal, sie wissen immerhin, daß sie gleich nach dem Teufel oder sogar noch vor ihm kommen und daß sie also ausgemerzt werden müssen. Bestenfalls „reeducated“ werden müssen. Das verleiht dem ganzen die Weihe eines Kreuzzuges, wozu robuste Unbildung und die massive Einbildung der GIs die trefflichste Voraussetzung bietet. In erfrischender Skrupellosigkeit und mit einem reizvollen Hang zum Perversen beginnen die Befreier und Umerzieher ihr Werk und merken in ihrem eitlen Sieges- und Machtwahn nicht, wie sehr sie eigentlich nur Werkzeuge sind in der Hand ihrer Meister: Morgenthau, Frankfurter, Brandeis, Kaufman... Eine ihrer ersten Maßnahmen ist der automatische Arrest – „Automatic Arrest“. Alles, was verdächtig und umerziehungswürdig erscheint, wandert hinter Gitter, in Lager, in die Verbannung. Darunter auch der ehemalige Königliche Rumänische Gesandte in Berlin, General Jon Gheorghe, obwohl er seit August 1944 gar nicht mehr im Amt und lediglich als Privatmann in Deutschland lebt. Wie sich dieser Arrest im einzelnen abspielt und auswirkt, erzählen die 224 Seiten, ruhig aber pointiert, voll Dramatik und doch mit Humor, wohltuend ohne Pathos und doch voll echter Leidenschaft, ohne zu überspitzen, ohne zu bagatellisieren. Dieser feinsinnige, hochgebildete Diplomat und Offizier, der ab seiner Verhaftung in Tirol bis zu seiner endlichen Entlassung aus Dachau nie erfahren konnte, warum er eigentlich arretiert wurde, den die Furie des Arretierungswahnes durch endlose Lager schleift, steht trotz allem so menschlich hoch über den Dingen, daß er ohne Haß und Verzerrung berichten kann; er ist dabei ein so feinnerviger Beobachter, daß er trotz allem Elend und aller Verbitterung die Atmosphäre einzufangen vermag, in die Sieger und Besiegte gehüllt. Die Wiedergabe eben dieser Atmosphäre ist es, die neben den feinen psychologischen Skizzen aus dem Lagerbetrieb, über das Verhalten der Deutschen untereinander, über die versuchte Demokratisierung und den Einbruch eines rabiaten Konfessionalismus das Buch so wertvoll macht. Dabei ist es frei von jeglichem Ressentiment – das darf man dem Autor wahrlich hoch anrechnen! – und im Ganzen positiv. Positiv insofern, als es neben all dem Elend (das sich gerade mit dem CIC der sadistischen Glaubensbrüder von Herrn Felix Frankfurter machtvoll über Land und Leute ergießt) auch und wesentlich das Beständige schildert, den überwindenden Menschen, das in all dem Schutt Unzerstörbare... Die Atmosphäre der „Reeducation“ mag vielleicht in der Massivität, mit der sie Jon Gheorghe begegnet ist, überwunden sein, doch lebt sie gleichfalls unter uns noch fort, denn wer ist schon frei von dem missionarischen Wahn, alle Menschen müßten nunmehr im Zeitalter der nivellierenden Demokratie nicht mehr „nach ihrer Facon“, sondern nur noch nach der einen, einzigen und alleingültigen demokratischen Facon selig werden? Und morgen kann der reeducation-Wahn auch wieder in der gleichen Massivität ausbrechen, mit dem er die 1945er „Befreiung“ begleitete, nicht, weil er von Haus aus unüberwindlich wäre, sondern weil er nach dem Willen einer in allen Staaten sich breit und breiter machenden volksfremden Minorität weiterleben soll. – Die Übersetzung aus dem Französischen (der Übersetzer ist nicht genannt) ist gut gelungen, die fünf Zeichnungen sind überflüssig, die Ausstattung ist wie bei allen Veröffentlichungen des Druffel-Verlages sorgsam und wohltuend. Das Buch kann nur wärmstens empfohlen werden.