Büchsenschütz, Gustav

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Gustav Büchsenschütz (1902-1996).jpg

Gustav Büchsenschütz (Lebensrune.png 7. April 1902 in Berlin; Todesrune.png 9. Februar 1996 in Berlin) war ein deutscher Komponist und der Dichter des Liedes Märkische Heide, märkischer Sand. Büchsenschütz war schon beim Entstehen des Liedes 1923 völkisch und heimattreu dem Märkischen verbunden. Das Lied gilt als inoffizielle Landeshymne Brandenburgs und wird entsprechend auch gerne im Volk gesungen.

Gustav Büchsenschütz.jpg

Werdegang

Die Komponisten des Liedes „Märkische Heide“, Gustav Büchsenschütz (li), des Liedes „Volk ans Gewehr“, Arno Pardun (mi.) und des Liedes „Hymne der Arbeit“, Hermann Blume (re.), bei einem Gespräch auf der Komponistentagung in Berlin 1935

Büchsenschütz, Sohn eines Gendarmen in Berlin, gehörte der Wandervogelbewegung an. Bei einem Ausflug im Jahre 1923 schrieb er in der Jugendherberge Wolfslake bei Neu-Vehlefanz Text und Melodie des Liedes Märkische Heide, märkischer Sand, das bald sehr populär und durch den Kapellmeister Paul Lincke vertont wurde.

Heimatbrief

„Der Komponist der märkischen Hymne „Märkische Heide…“ mit dem Refrain „Steige hoch du roter Adler …“ war im Jahre 1923 Gustav Büchsenschütz. Am Himmelfahrtstag unternahm er mit einigen Wandervogelfreunden einen Ausflug in Richtung Havelland. Der damals 21-jährige Gustav Büchsenschütz wohnte mit seinen Eltern in der Straßmannstraße in Friedrichshain. Es ging mit der S-Bahn vom Bahnhof Alexanderplatz bis nach Velten. Anschließend wurde über Marwitz in den Krämerwald gewandert, dabei gesungen und auf der Klampfe gespielt, bis Büchsenschütz auf einmal Bruchstücke von Text und Melodie der „Märkischen Heide“ in den Sinn kamen und bald danach in der nahen Jugendherberge Wolfslake bei Vehlefanz auf einem Zettel notiert wurden. Als er vorher mit seinen Eltern einige Male im Spreewald war, wunderte er sich immer wieder, wie auf den Kähnen „Oh, du schöner Westerwald“ oder auch „Wie ist es am Rhein so schön“ gesungen wurde. „Hatte man denn kein Brandenburger Lied?“, dachte er sich. Die „Märkische Heide“ wurde zum Schlager, ging als Volkslied von Mund zu Mund, bis es 1932 schließlich verlegt wurde. Von den ursprünglich sechs Strophen blieben vier übrig. In den 30er Jahren konnte Büchsenschütz es nicht verhindern, dass die Nationalsozialisten sein Lied für sich vereinnahmten, er war vielleicht auch stolz, dass die „Märkische Heide“ sogar bei der Wehrmacht als Marschlied gespielt und gesungen wurde. Paul Lincke, sein großes Vorbild, schuf eine Klavierfassung, allerdings ohne Wissen des Urhebers, das Lied wurde erfolgreich im Radio gesendet. In der DDR-Zeit fast in Vergessenheit geraten, kam das Lied nach der Wende 1989 wieder zur Geltung und wurde mit Unterstützung von Ministerpräsident Manfred Stolpe zur inoffiziellen Brandenburg-Hymne. Der Brandenburger Landtag sang das Lied bei seiner ersten Sitzung. Der Name Gustav Büchsenschütz wurde nun auch immer in Verbindung des Liedes genannt. Unvergessen ist der 9. Februar 1990, als Büchsenschütz vor dem Brandenburger Tor in Potsdam zur Rückbenennung der Klement-Gottwald-Straße in Brandenburger Straße vor Hunderten von Leuten mit dem Taktstock das Volkspolizeiorchester Potsdam mit seinem Lied dirigierte. In Berlin hat sich Gustav Büchsenschütz Verdienste als Stadtführer erworben. Nach 40 Jahren Dienstzeit als Leiter des Sport- und Bäderamtes Steglitz trat er 1967 in den Ruhestand. In Neu Vehlefanz/Wolfslake erinnern seit dem 3. Oktober 1990 ein Gedenkstein und seit 2003 eine Straße an ihn und das Lied. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Bergstraße in Berlin-Steglitz, wo er neben seiner Frau Irmgard begraben liegt, die am 20. Dezember 2009 verstarb (Abteilung 35, Urnenwahlreihe 4, Nr. 22, unweit des Wasserturmes).“[1]

Nachkriegszeit

Gustav Büchsenschütz wurde am 14. Oktober 1975 mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Fußnoten

  1. Wolfgang Holtz: Gustav Büchsenschütz, Heimatbrief-Ausgabe 1/2011, Seite 4