Bühler, Hans Adolf
Hans Adolf Bühler ( 4. Juni 1877 in Steinen; 19. Oktober 1951 auf Burg Sponeck bei Jechtingen) war ein deutscher Maler und Kunstprofessor. Bühler gehörte dem Kampfbund für deutsche Kultur an und wurde 1930 Vorsitzender der Ortsgruppe Karlsruhe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
1914–1917 war Bühler zum Teil als Kriegsmaler in Frankreich. Seit 1915 im militärischen Postüberwachungsdienst Freiburg i. Br. zusammen mit J. Bissier, E. Freyhold, M. Heidegger, H. Burte, O. Hoerth u. a.
1917 erwarb Bühler die Burgruine Sponeck in der Gemeinde Jechtingen am Kaiserstuhl, ab 1930 betrieb er ein Atelier im neu gebauten Bergfried. Er war der völkischen Bewegung zugehörig und seit 1931 Mitglied der NSDAP.
Von 1933-1934 war Bühler Direktor der Badischen Kunsthalle Karlsruhe, 1933 war er verantwortlicher für die Ausstellung „Regierungskunst 1918-1933“, 1934–1940 war er Hauptschriftleiter der NS-Kunstzeitschrift „Das Bild“ (C. F. Müller Verlag Karlsruhe, 1934-1944).
Bühler war Mitglied des KfdK, der Deutschen Kunstgesellschaft, des Reichsverbandes bildender Künstler, des Reichskartells der bildenden Künstler und war Inhaber eines Sitzes im Führerrat der Vereinigten Deutschen Kunst- und Kulturverbände.
Wirken
Bühler absolvierte seine künstlerische Ausbildung in Karlsruhe als Meisterschüler von Hans Thoma und stark beeinflußt von der altdeutschen Malerei. Von 1914 bis 1941, also über die Weimarer Republik hinaus und fast während des ganzen Dritten Reiches hatte Bühler eine Professur an der Karlsruher Kunstakademie inne. Im April 1933 führte Bühler unter dem Titel Regierungskunst 1919-1933 als einer der ersten zur entarteten Kunst eine Ausstellung durch.
Familie
Hans Adolf Bühler wurde in Steinen geboren, seine Eltern waren Jakob Friedrich Engelhardt (1839-1920), Landwirt und Bäcker und Anna Maria, geb. Müller (1844-1915). Er hatte zwei Geschwister. 1905 heiratete er Johanna Katharina, geb. Jockerst (1878-1950), eine begabte Malerin. Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen.
Werke (Auswahl)
„Hans Thoma im Greisenalter“ (Ausschnitt) von Hans Adolf Bühler; Das Porträt seines Lehrers fand in Baden weite Verbreitung. Zu Bühlers Schülern gehörte Julius Bissier.
„Die Heimkehr“, erstmalig 1940 in der Zeitschrift „Kunst dem Volk“ abgedruckt. Kunstkritiker ordnen das Bild unterschiedlich ein, vorwiegend soll es sich um den „Heldentod“ eines Soldaten an der Front handeln. Eine Toröffnung gibt das Areal frei. Die Anlage ähnelt einem Ehrenfriedhof, die Mulde könnte den fiktiven Eingang zu einer jener „Soldatenhallen“ handeln, wie sie von Wilhelm Kreis in den dreißiger und vierziger Jahren entworfen wurden. Es bleibt jedoch offen, ob die „Heimkehr“ die Rückkehr zur Gattin im weißem Gewand (Sinnbild der Reinheit und der Werte, für die es sich zu kämpfen und zu sterben lohnt) imaginiert oder den Übergang ins Jenseits, in den Tod, empfangen von einer walkürenhaften Gestalt. Viele jedoch sehen das Motiv im Sinne einer Todesmetapher, verknüpfen die Höhlenöffnung mit dem Schoß der Frau und werten die Symbolik als ein Versprechen des toten Helden des Rückkehrs zur Mutter.
Ehrungen (Auszug)
- 1937 bei der Weltausstellung in Paris mit einem „Grand Prix“ ausgezeichnet für das Gemälde „Deutsches Stromland“ (1935)
- Ehrenbürger von Steinen (1937) und Jechtingen
- 1966-1986 Schule in Steinen nach Bühler benannt
Literatur
- Rößling (Hrsg.): Stilstreit und Führerprinzip, S. 119ff
- Hermann Eris Busse: Hans Adolf Bühler, Mit 72 Abbildungen und 2 farbigen Tafeln, Karlsruhe 1931