Bakelit

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Lichtschalter aus Bakelit

Bakelit ist ein Kunststoff auf der Basis von Phenolharz, der 1872 von dem jüdischen Chemiker Adolf von Baeyer in Deutschland entwickelt wurde. Phenol fiel zu dieser Zeit in großen Mengen als Abfallprodukt der Steinkohledestillation an, und Adolf von Baeyer versuchte, diesen Stoff einer sinnvollen Verwertung zuzuführen. Leo Hendrik Baekeland griff Anfang des 20. Jahrhunderts die Formel dann erneut auf, da er für Billardkugeln einen Ersatz für Elfenbein suchte, das immer teurer wurde. Im Jahre 1907 ließ er sie zum Patent anmelden und gab dem Werkstoff ohne weitere Rücksprache mit dem eigentlichen Erfinder seinen Namen.

Bakelit läßt sich auch nach erneutem Erwärmen nicht wieder verformen, deshalb war es Grundstoff für alle Arten von Gehäusen. Der Stoff ist immer dunkelbraun bis Schwarz. Bakelit ist ebenso ein hervorragender elektrischer Isolator. Vielfach wurden dem Kunststoff bei der Herstellung Holzmehl oder Textilfasern aus Lumpen beigemischt, was ihn trotz seiner hervorragenden Eigenschaften dennoch sehr preiswert machte.

„Bakelit (englisch: Bakelite). Ein synthetisches Harz, zu dessen Darstellung Phenol und Formaldehyd mit einem alkalischen Kondensationsmittel erwärmt werden. Hierbei entsteht zuerst Bakelit A, das Kondensationsanfangsprodukt, das in flüssiger und fester Form in den Handel kommt und sich in Alkohol, Phenol, Glyzerin, Azeton, Natronlauge u. a. m. löst. Die feste Form des Bakelit A ist schmelzbar. Bei längerem Erhitzen gehen beide Formen von A in Bakelit B über. Dieses Kondensationszwischenprodukt ist in der Kälte fest, in der Wärme gummiartig-plastisch, jedoch unschmelzbar; es verhält sich den meisten Lösungsmitteln gegenüber indifferent, quillt in Azeton oder Phenol auf, ohne sich aber zu lösen. Bei längerem Erwärmen verwandelt sich B in Bakelit C, das Kondensationsendprodukt, welches unschmelzbar, auch in der Wärme nicht mehr plastisch, in allen Lösungsmitteln unlöslich und darin auch nicht mehr quellbar ist. Die Überführung von A und B in Bakelit C geschieht, um Blasigwerden durch Gasentwicklung zu verhüten, unter Erhöhung des äußeren Druckes in dem sogenannten Bakelisator, einem Autoklaven, worin das Produkt vor und während der Erwärmung durch Zuführung von komprimierter Luft oder CO₂ unter Druck gesetzt wird.
Bakelit ist ein sehr hartes, vollkommen unlösliches, von fast allen Chemikalien nicht angegriffenes Harz vom sp. G. 1,25, fast farblos bis hellgelb, vorzüglicher Isolator für Wärme und Elektrizität. Geformt werden kann es nicht als fertiges Bakelit C, sondern nur in den Zwischenstadien. Beispielsweise wird festes Bakelit A gepulvert, mit Füllmitteln vermischt und in einer eisernen Form bei 170° unter einer hydraulischen Presse komprimiert, wobei es in unschmelzbares Bakelit B übergeht. Die geformten Stücke werden dann (ohne Form) im Bakelisator in fertiges C-Produkt verwandelt.
Man stellt aus Bakelit elektrotechnische Bedarfsartikel, Messergriffe, Bürstenhandgriffe, Bierglasuntersätze u. s. w. her.“[1]

Baekeland gründete dann mit seinem Patent im Jahre 1910 gemeinsam mit dem deutschen Unternehmer Julius Rütgers die Bakelit-Gesellschaft in Erkner bei Berlin. Nach dem Auslaufen des Patents im Jahre 1927 wurde die Produktion in Deutschland stark ausgeweitet, schon wenige Jahre darauf gab es bereits mehrere Hundert Preßwerke und Hersteller.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Firmensitz von der SBZ in Mitteldeutschland nach Iserlohn-Letmathe in die besetzte Westzone verlegt. Im April 2005 wurde die Firma von einem VS-amerikanischen Unternehmen mit Sitz in Ohio aufgekauft, die nun die globalen Rechte vermarktet.

Fußnoten

  1. Hans Blücher: Auskunftsbuch für die chemische Industrie, Band 1, S. 126 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!