Barth, Marquard Adolf

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Marquard Adolf Barth

Marquard Adolf Barth (auch Adolph; * 19. September[1] 1809 in Eichstätt; † 23. Mai 1885 in Würzburg) war ein deutscher Jurist und Abgeordneter der Deutschen Nationalversammlung.

Leben

Barth studierte Rechtswissenschaften, wurde 1837 Rechtsanwalt (Advokat) in Kaufbeuren, 1870 in München. 1848 wurde er zum Abgeordneten in die Deutsche konstituierende Nationalversammlung gewählt, gehörte dort zur erbkaiserlichen Partei, war Mitglied der Kaiserdeputation, welche Friedrich Wilhelm IV. die Paulskirchenverfassung überbrachte und nahm am Gothaer Nachparlament vom 26. bis 28. Juni 1849 teil. Seit 1855 Mitglied der bayrischen Abgeordnetenkammer, hatte er bald großen Einfluss gewonnen, so dass er dort seit 1861 Führer der Linken, von 1855-65 Sekretär und von 1865-69 Vorstand des Ausschusses für die Gesetzbücher war. Er agitierte mit seinen Gesinnungsgenossen Völk, Buhl, Brater, Jordan, Stauffenberg unausgesetzt einerseits im deutsch-nationalen, andererseits im sogenannten „freiheitlichen“ Sinne, und zählte damit zu den Wegbereitern des Liberalismus, des Parlamentarischen Demokratismus und des mit diesen Erscheinungen einhergehenden Plutokratismus.

In den Jahren von 1862 bis 1866 beteiligte er sich an den Abgeordnetentagen in Weimar und Frankfurt a. M. und leitete 1866 und 1867 die Versammlungen der süddeutschen Nationalpartei in Stuttgart. Als erklärter Gegner der bundesstaatlichen Politik des Ministeriums von Ludwig von der Pfordten, war Barth später ein Förderer der deutsch-nationalen Bestrebungen des Kabinetts des Fürsten von Hohenlohe. Als Vertreter des Wahlkreises Rotenburg in Mittelfranken war Barth Mitglied des Zollparlaments und 1871 des Deutschen Reichstages, wo er sich zur liberalen Reichspartei hielt. Im Juli 1871 wurde Barth zum Reichs-Oberhandelsgerichtsrat in Leipzig ernannt. Im Herbst 1879 trat er in den Ruhestand und siedelte nach Würzburg über, wo er am 23. Mai 1885 starb.

Schriften

  • Kommentar zur neuen Civilprozessordnung für das Königreich Bayern. 3 Bände, Nördlingen 1869-71

Literatur

  • Karl Theodor von Heigel: Barth, Marquard. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 46, Duncker & Humblot, Leipzig 1902, S. 220 f.
  • Barth, Marquard Adolf. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 2. Band, Seite 442.
  • Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A-E. Heidelberg 1996, S. 54-55.

Fußnoten

  1. Nach anderen Angaben geboren am 1. September 1809 (siehe Brockhaus' Konversationslexikon, 14. Auflage, 1894-1896)