Berg-Karabach

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Englischsprachige Karte Aserbaidschans mit dem früheren Autonomen Gebiet Bergkarabach (dunkelbraun) und den armenisch kontrollierten Gebieten (hellbraun).
Niederländischsprachige Detailkarte von Bergkarabach

Berg-Karabach (armenisch: Լեռնային Ղարաբաղ/Lernajin Gharabagh, wissenschaftliche Transliteration: Lernayin Łarabał; aserbaidschanisch: Dağlıq Qarabağ oder Yuxarı Qarabağ, d.h.: gebirgiger schwarzer Garten oder oberer schwarzer Garten)[1] ist eine mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region im Südosten des Kleinen Kaukasus, welche zwischen Armenien und Aserbaidschan umstritten ist. Die Hauptstadt der nicht-anerkannten Staat Berg-Karabach ist Stepanakert.

Als politischer Begriff wird Berg-Karabach oft mit dem ehemaligen Autonomen Gebiet Berg-Karabach innerhalb der früheren Aserbaidschanischen SSR gleichgesetzt (siehe Karte), das unter anderen nach Ansicht der Vereinten Nationen und des Europarates weiterhin Teil des Staatsgebietes Aserbaidschans ist. Gleichwohl ist das Gebiet seit knapp hundert Jahren zwischen Armeniern und Aserbaidschanern umkämpft.

Geschichte

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 entzündete sich ein militärischer Konflikt, in dem folgenden Krieg starben fast 30.000 Menschen. Seit 1992 ist Berg-Karabach zu einem großen Teil von Truppen der international nicht anerkannten Republik Berg-Karabach kontrolliert, die sich am 2. September 1991 für unabhängig von Aserbaidschan erklärte und die dieses Gebiet beansprucht. Rund ein Drittel der Waffenstillstandslinie vom 12. Mai 1994 wird allerdings von Truppen der Republik Armenien gehalten. In der Region gibt es dennoch immer wieder Auseinandersetzungen zwischen armenischen und aserbaidschanischen Sicherheitskräften.[2]

Die heutige Einwohnerzahl liegt bei etwa 145.000, nach dem Exodus der Aserbaidschaner zum allergrößten Teil Armenier.

Konfliktlösung

Rußland beobachtet die steigenden Militärausgaben in dem ölreichen Kaukasusstaat Aserbaidschan mit zunehmender Sorge. Der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew hatte die Erhöhung seines Militäretats mehrfach damit begründet, er wolle wieder die territoriale Einheit seines Landes herstellen.[3]

Nach dem jahrzehntealten Konflikt um die Kaukasusregion Berg-Karabach wird dennoch versucht den Konflikt friedlich beizulegen. Rußlands Präsident Dmitri Medwedew hat in Moskau mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilcham Alijew und dessen armenischem Kollegen Sersch Sargsjan eine friedliche Lösung für Berg-Karabach vereinbart. Die Staatschefs unterzeichneten eine Erklärung, in der sie sich verpflichteten, sich bei der Beilegung des Konflikts an internationales Recht zu halten und mit der OSZE zusammenzuarbeiten.[4]

Die auch unter der Bezeichnung Nagorny-Karabach bekannte Region wird mehrheitlich von Armeniern bewohnt, liegt aber in Aserbaidschan. 1991 rief Berg-Karabach die Republik aus. Nach blutigen Kämpfen zwischen Armeniern und Aserbaidschanern verlor Aserbaidschan die Kontrolle über das Gebiet. Seit 1994 ist ein Waffenstillstand in Kraft; seit damals versucht auch die Minsker Gruppe der OSZE, in dem Streit zu vermitteln.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Gebräuchlich ist außerdem die von der russischen Bezeichnung Нагорный Карабах abgeleitete Transkription „Nagornyj Karabach“.
  2. Armenien und Aserbaidschan wollen Streit beilegen 02.11.2008
  3. Armenien und Aserbaidschan wollen Streit beilegen 02.11.2008
  4. EuroNews - Russland - Armenien und Aserbaidschan vereinbaren friedliche Lösung des Berg-Karabach-Konflikts 02.11.2008