Bremer-Wagen

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Der Bremerwagen und der Marienwagen waren deutsche Projekte des Ersten Weltkrieges mit dem Ziel, einen Überlandwagen zu entwickeln. Die Projekte hatten Einfluß auf die Entwicklung der deutschen Panzerwaffe, v. a. der Schützenpanzer und Halbkettenfahrzeuge.

Geschichte

Am Anfang stand die Aufgabe, einen geländegängigen Lastwagen (Überlandwagen) für den Gütertransport zu entwickeln. Im Juni 1915 besichtigten Vertreter der Abteilung A 7 V des Kriegsministeriums auf einem Versuchsfeld in Norden Berlins ein Halbketten-Modell des Konstrukteurs Hugo Bremer von der Atlas-Metall-Industrie-Gesellschaft in Neheim und entschieden die Entwicklung zu fördern. Bremer weigerte sich jedoch mit der Verkehrstechnischen Prüfungs-Kommission (VPK) zusammenzuarbeiten. Das Kriegsministerium beauftragte daher die Inspektion des Kraftfahrwesens (Ikraft). Am 19. Juli 1915 wurde ein Vertrag abgeschlossen. Darin wurde gefordert: ein 4 to Lastwagen mit 2-3 Tonnen Last zur Hälfte auf befestigten und unbefestigten Straßen im Hügelland bei einer Strecke von 80 Kilometern in 12 Stunden. Bis zum geforderten Termin Ende September 1915 konnte kein Fahrzeug betriebsbereit gemacht werden. Erst am 6. Oktober 1916 erfolgte eine Vorführung in Neheim. Das Kriegsministerium bestellte zwanzig Probewagen mit den technischen Daten 6,6 to Eigenlast, 2,5 to Nutzlast, Höchstgeschwindigkeit Straße 12 und Gelände 6 km/h sowie einem Wenderadius von 5 m im Halbmesser. Von den vier Raupen des Kettenfahrzeuges wurden nur die beiden hinteren angetrieben. Die vorderen Raupen griffen auf glattem Untergrund nicht. Bei dieser Vorführung ging es auch um die Verwendbarkeit als Panzerwagen. Dafür war das Modell aber nicht tragfähig genug.

Im Zuge des ersten Tankeinsatzes der Engländer am 16. September 1916 machte die Oberste Heeresleitung (OHL) Druck nach Teillieferungen. Ohne Belieferung sollten im Vorfeld mit Verfügung der Infanterie-Abteilung des Preußischen Kriegsministeriums (A 2) vom 23. Januar 1917 zwei Sturm-Panzerkraftwagen-Abteilungen aufgestellt werden. Diese Überland-(Sturm-)Panzerwagen hatten einen 45 PS Motor, eine 9 mm Panzerung, 2 Maschinengewehre und zwei in Reserve, 2 Flugzeugkanonen, Flammenwerfer und Nahkampfmittel. Am 2. April 1917 wurde die Verfügung zurückgenommen, da die Fahrzeuge noch immer nicht einsatzbereit waren. Die A7V-Kampfwagen und die Marienwagen II hatten nach deutschen Abwehrerfolgen gegen die Tanks durch die OHL keine Dringlichkeitsklasse I bekommen. U-Boote, Flugzeuge und Lokomotiven waren wichtiger. Nachdem endgültig die Konstruktion und Verwendbarkeit als nicht weiter verbesserungsfähig erkannt wurde, baute man die die fertigen zehn Marienwagen und fünfzehn Bremer-Wagen zu einfachen Lastwagen um. Der Marienwagen I war eine Eigenentwicklung von Daimler, die die Fahrgestelle (Chassis) der Bremer-Lastwagen herstellte. Auf dem Testgelände in Berlin-Marienfelde wurde auch der Marienwagen II mit vorderen Rädern entwickelt. Der Marienwagen III erhielt erneut verbesserte vordere Raupenpaare.[1]

„Mit Ausbruch des Krieges, den hohen Verlustzahlen an Soldaten und dem sich anzeichnenden Stellungskrieg an der Westfront, wurde Seitens des deutschen Kriegsministeriums die Überlegung laut, gepanzerte Fahrzeuge herstellen zu lassen, die in der Versorgung der Truppen, zum Schleppen der schweren Artillerie oder zum direkten Angriff gegen feindlichen Truppen eingesetzt werden können. So kam es folglich am 19. Juli 1915 zu einem Vertrag zwischen dem Kriegsministerium und dem Ingenieur Hugo G. Bremer über die Produktion eines Überlandwagens, der die entsprechenden Voraussetzungen des Ministeriums erfüllen soll. Über 1 Jahr später am 6. Oktober 1916 wurde der Prototyp des Bremer Wagens in Neheim vorgestellt. Es handelte sich dabei um einen gewöhnlichen 4 Tonner LKW der anstatt Rädern insgesamt 2 Raupenkettenpaare verfügte, wovon lediglich das hintere vom Motor angetrieben wurde. Trotz der Produktion von 15 Fahrzeugen konnte der Bremer Wagen das Ministerium nicht überzeugen. So wurde der Prototyp zum Marienwagen weiterentwickelt bei dem das Leitwerk verbessert wurde, der Antrieb jedoch weiterhin nur an das hintere Paar gelangte, womit der Fahrzeug oftmals in Kurven wegrutschte. Dieser Mangel wurde im Nachhinein abgestellt in dem das vordere Kettenpaar entfernt und durch Bereifung ersetzt wurde. Im Laufe der Entwicklung des Marienwagens wurde der Bedarf an einem derartigen Fahrzeug für die Front immer akuter. Um den Marienwagen I fronttauglich zu machen, wurde eine 9mm dicke Panzerung um das Gehäuse gefertigt und aufgesetzt. Dieser Belastung hielt das Fahrwerk jedoch nicht stand, sodass das Fahrzeug nicht einsatzfähig war. Der Auftrag wurde vom Ministerium storniert und die verbliebenen Fahrgestelle als Träger für Flugabwehrgeschütze und Panzerabwehrkanonen genutzt wurden. Ein späterer Entwurf für einen Marienwagen III wurde nicht mehr umgesetzt.“[2]

Literatur

Fußnoten

  1. Klietmann: Der Bremer- und Marien-Wagen 1914-1918 – Aus der Vorgeschichte der deutschen Kampfwagen-Waffe im 1. Weltkrieg. In: Zeitschrift für Heereskunde. Heft 139. 1954. S. 102-106.
  2. Bremer Wagen (Marienwagen)