Brockhaus Enzyklopädie

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Die Brockhaus Enzyklopädie ist seit 1808 eine der traditionsreichsten alphabetisch geordneten Enzyklopädien vom F. A. Brockhaus Verlag in deutscher Sprache und hatte auch gegenüber dem Ausland eine Vorbildfunktion.

Erläuterung

Sie geht auf den deutschen Verleger Friedrich Arnold Brockhaus zurück, der das Conversations-Lexikon – Conversations-Lexicon oder kurzgefasstes Handwörterbuch für die in der gesellschaftlichen Unterhaltung aus den Wissenschaften und Künsten vorkommenden Gegenstände mit beständiger Rücksicht auf die Ereignisse der älteren und neueren Zeit (sechs Bände zwischen 1796 und 1808) von Renatus Gotthelf Löbel (1767–1799) und Christian Wilhelm Franke (1765–1831) ausgebaut hatte.

Die 19. Auflage in 24 Bänden, veröffentlicht ab 1986, war die letzte in klassischer deutscher Rechtschreibung. Die 21. Auflage erschien 2005/06. Seitdem wird das Werk nur noch digital in gewissem Umfang erhalten und nicht mehr in gedruckter Form herausgegeben.

Inhaltlicher Niedergang

Der Informations- und Bildungswert der Enzyklopädie verlor sich in den letzten Jahrzehnten stark. Eine immer ausgeprägtere politische Korrektheit, insbesondere bei Stichwörtern zur Geschichte der Weißen, zu Politik und Gesellschaft, ein grassierender Judäozentrismus, wo immer möglich, und die Bewachung und Redaktion von Artikeln zu Christentum, Kirchen und Judaismus durch christliche Theologen bzw. jüdische Schriftgelehrte, trugen zum beschleunigten inhaltlich-qualitativen Niedergang der Enzyklopädie bei.

Völlig willkürlich unterschlug das Werk auch wichtigste Tatsachen. Zur Völkerschlacht bei Leipzig erwähnt die 19. Auflage (1986 ff.) nichts zur Dimension des Vorgangs (de facto bis dahin die wahrscheinlich größte Schlacht der Weltgeschichte) und keine einzige Zahlenangabe – von den rund 600.000 Teilnehmern aus über einem Dutzend Ländern wurden in der Schlacht 92.000 getötet oder verwundet.

Einstellung der Druckausgabe

Im August 2014 wurde bekannt, daß nach der Einstellung aller gedruckten Brockhaus-Lexika im Jahr 2013 auch das Buchhandels- und Direktvertriebsgeschäft beendet wurde. Die Netzausgabe der Enzyklopädie sollte laut Ankündigung vorerst erhalten bleiben.

Verkauf ins Ausland

Im Jahr 2015 übernahm die schwedische NE Nationalencyklopædin AG die Vermarktung der Marke Brockhaus. Die BRD-Unternehmenstochter NE GmbH in München entwickelt und vertreibt seitdem die Netzausgabe der Brockhaus Enzyklopädie unter dem Namen „Brockhaus Wissensservice“ sowie Lehrwerke für Schulen. Der Wissensservice richtet sich ausdrücklich nicht mehr an den privaten Nutzer, sondern man verkauft Nutzungsrechte an Behörden, Bibliotheken, Institutionen, Unternehmen. Politisch korrekte Inhalte werden gewährleistet: „Alle Informationen werden durch die eigene Brockhaus Redaktion geprüft und regelmäßig aktualisiert“, betont die Firma. „Darüber hinaus sichern übergeordnete redaktionelle Richtlinien [...], die einheitliche und angemessene Darstellung sowie die systematische Bearbeitung [...] die Qualität“.[1]

Bildergalerie

Siehe auch

Fußnoten

  1. Netzpräsenz Brockhaus, Dezember 2016 Verweis defekt, gelöscht oder zensiert!