COINTELPRO

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COINTELPRO-Postkarte

COINTELPRO (Silbenkurzwort für engl. Counter Intelligence Program) ist eine erstmals von der US-amerikanischen Bundespolizei FBI ab 1956 angewandte Methodik, um politische Organisationen und Bewegungen zu unterwandern, zu diskreditieren, zu überwachen, zu zerrütten und zu vernichten. Ziel war etwa von 1964 bis 1971 die Offenlegung, Zerrüttung und Neutralisierung des Ku Klux Klan und vergleichbarer Organisationen, ihrer Führer- und Mitgliedschaft. Ziel war hierbei die Schaffung eines Klimas der Enttäuschung, der Unattraktivität bei neuen und jungen Mitgliedern und der Einschränkung des Aktionismus durch das Anstoßen organisatorischer und personeller Gegnerschaften in der Führerschaft.[1]

Erläuterung

Die Aktion hatte ihre Hochzeit bis 1968, sie wurde im April 1971 eingestellt. Ziel waren die größten Klangruppen, die American Nazi Party, die National States Rights Party und einige Minutemen-Gruppen. Nach einer Konferenz des FBI vom 25. März 1966 ging man verstärkt gegen Veröffentlichungen, Finanzquellen und öffentliche Veranstaltungen vor. Nach FBI-Hinweisen wurden Steueruntersuchungen gegen Führungspersonen und Anhörungen vor dem Komitee für unamerikanisches Verhalten durchgeführt. Interne Konflikte wurden durch hunderte gefälschter Briefe vorangetrieben.

So wurden anonyme Briefe systematisch an schwarze Kirchengemeinden und linke Gruppen sowie an Bürgermeister geschrieben, um Klanmitglieder bloßzustellen oder im Namen der Mafia – an den Ku Klux Klan. An Klanmitglieder wurden hauptsächlich Postkarten versandt, Mitte 1966 zirka 6.000 Stück.[2] Gründe dafür waren die intellektuelle Überforderung durch lange Briefe oder Artikel und daß bei dem offenen Versand von Postkarten viele Personen mitlesen konnten, vor allem Familienmitglieder und Arbeitskollegen. Häufig waren diese Postkarten mit Karikaturen versehen. Umgekehrt druckte der KKK die Karten nach und sandte sie an Staats- und Bundesbeamte, um eine offizielle Untersuchung anzustoßen. Das FBI nahm ausgesuchte Gruppen von Klanmitgliedern fest, nur um sie in Verhören gezielt zu manipulieren. Verräter wurden angeworben und als Provokateure weiter in ihren Organisationen belassen.

Es erstellte ebenfalls 30minütige Sendungen für das Fernsehen mit Details aus Ermittlungsakten und erfand den Begriff „Black Klan“ zur Beschreibung der Black Panther Party. Das FBI unternahm keine Cointelpro-Maßnahmen gegen die unbedeutende „Association of South Carolina Klans“ (ASCK), während gegen die erfolgreicheren UKA weitergemacht wurde.

Dem Klan die Mitglieder zu nehmen, hatte aber auch seine Nachteile. Die Weltanschauung bei den nur organisatorisch enttäuschten Ehemaligen blieb und wurde durch Eintritte vor allem in Milizen und Gründungen vieler kleiner und schwer zu infiltrierender Gruppen weitergetragen. Der Klan war nicht in der Lage zu erkennen, daß das FBI seine Organisation als subversiv einstufte und dementsprechend gegen den KKK vorging. Man ging dort statt dessen immer von einigen „roten Zellen im FBI“ aus, von denen man bekämpft werde.

Literatur

  • David Cunningham: There’s something happening here – the New Left, the Klan, and FBI counterintelligence. 2004
  • John Drabble: From White Supremacy to White Power – The FBI, COINTELPRO-WHITE HATE, and the Nazification of the Ku Klux Klan in the 1970s. In: American Studies, Heft 3/2007, S. 49–74

Verweise

Fußnoten

  1. FBI-Direktor an 17 Außenstellen, 2. September 1964
  2. Baumgardner an Sullivan, 20. April 1966