Ku Klux Klan

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Bild & Text aus dem Zigarettenbilderalbum Bilder aus aller Welt von 1933: „Das Vereins- und Klubwesen hat in allen Kulturländern eine große Ausbreitung erfahren und dient den seltsamsten Ideen und Bestrebungen. So versucht unter dem Namen ‚Ku-Klux-Klan‘ eine größtenteils geheime Vereinigung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika in fanatischer Weise bestimmte Personen und Einrichtungen zu beseitigen. Der Bund besitzt eine große Verbreitung und hat oftmals von sich reden gemacht, so wurden vor einiger Zeit in Alabama mehr als 90 Personen von vermummten Ku-Klux-Klan-Leuten mißhandelt, so daß eine ganze Anzahl ihren erlittenen Verletzungen erlag. Unser Bild zeigt eigentümliche Tracht der Angehörigen des seltsamen Bundes.“

Der Ku Klux Klan (KKK) ist ein Geheimbund in den Südstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Name leitet sich ab vom griechischen Wort „kuklos“ (Gemeinschaft, Kreis), und das Wort „clan“ bezeichnet einen Bund. Die Gemeinschaft bezieht sich als Grundlage auf ein fanatisch verstandenes Christentum vorrangig in Bezug auf das jüdische Alte Testament der Bibel.

Die Geschichte des Ku Klux Klan kann in vier Abschnitte unterteilt werden. Abweichende Meinungen periodisieren die jüngste Geschichte noch nicht und sprechen von drei Phasen im Zeitraum 1865 bis heute.[1]

Phase I 1865 bis 1877

Fragebogen zur Aufnahme
Grab des Imperial Wizards James Colescott mit Freimaureremblem

Nach Beendigung des Sezessionskrieges von 1861 bis 1865 setzte der Bundeskongreß die Rekonstruktionspolitik im Süden durch. Vielen Südstaatlern wurden die Bürgerrechte entzogen und das Freedman’s Bureau zur Förderung der Schwarzen 1865 bis 1869 als Bundesagentur betrieben. Der am 24. Dezember 1865 von James Crowe, Calvin Jones, John Kennedy, John Lester, Frank McCord und Richard Reed in einer Kanzlei in Pulaski, Tennessee, gegründete Verein wurde daher im April 1867 im Maxwell House Hotel in Nashville militärisch in Zellen organisiert, um effektiv Widerstand leisten zu können. Zum Grand Wizard, dem Obersten Hexenmeister, wurde General Nathan Bedford Forrest.

In einer dreijährigen Widerstandskampagne wurden mehrere tausend Gegner getötet. Ein Interview Forrests für die Cincinnati Commercial entpuppte sich als ein Fehler. Forrests Darstellung des KKK als paramilitärische Organisation, die bundesstaatenübergreifend arbeitet, ließ die Zentralregierung aufhorchen. Lokale Behörden konnten nun Bundestruppen gegen den Klan anfordern.[2] Im Januar 1869 gab der Grand Wizard die Auflösung bekannt, der nur bedingt Folge geleistet wurde; unorganisierte Gruppen blieben im Süden zurück. 1871 wurde der „Ku Klux Klan Act“ erlassen, was die Verfolgung von Klanmitgliedern nach sich zog. Durch die Wiedererlangung der Bürgerechte für die meisten Weißen bis 1875, dem Ende der Rekonstruktion 1877 und vielen demokratischen Wahlsiegen im Süden (Lincoln war Republikaner und somit die Republikaner die Partei der Besatzer) verlor der KKK an Bedeutung.[3]

Phase II 1915 bis 1944

COINTELPRO-Methode zur Einschüchterung
UdSSR-Agitation im Feld oben rechts. Dazu passend Friedrich Sieburg: Die Lust am Untergang. 1961. S. 172 „Der Spanier Madariga erzählt gern, wie ein amerikanischer Journalist in der Moskauer Untergrundbahn umhergeführt wird. Er bestaunt die prächtige Anlage, aber plötzlich fällt ihm auf, daß keine Züge kommen. ‚Wir stehen doch schon acht Minuten hier, und immer noch kommt kein Zug!‘ Worauf ihm sein russischer Führer antwortet: ‚Und warum werden in Amerika die Neger gelyncht?‘“
Kundgebung in Hico, Texas, 1992

Die Wiederbelebung erfolgte 1915 durch den Prediger William Joseph Simmons am Stone Mountain. Vor Simmons machte sich schon Tom (Thomas) Watson vom Populist movement/Populists/People's Party für eine Wiederbelebung des KKK stark.[4] Simmons' Titel wurde im Gegensatz zu Forrests Grand Dragon zum Imperial Wizard aufgewertet. Hier brannte zum ersten Mal das Kreuz. Nach dem Ersten Weltkrieg begann der Klan vermehrt im Norden Fuß zu fassen. Um in weniger gemischtrassigen Gebieten zu punkten – in einem Jahrzehnt waren ca. 1 Million Schwarze in den Norden gezogen – wurde religiös fundamentalistisch argumentiert. Seit den Einwandererwellen um 1900 wuchs die Feindschaft gegen Katholiken. 1923 waren die Katholiken führend bei der Organisation militanten Widerstandes gegen den Klan in der Gruppe Red Knights/Knights of the Flamming Circle. Bis in die 30er Jahre hinein galten die Juden als religiöses Feindbild; erst danach begann auch die rassische Betrachtung Raum zu gewinnen. Rund 40.000 evangelikale Prediger unterstützten um 1925 den KKK bei freier Mitgliedschaft. Rassenunruhen brachen in Chicago, Washington, D.C., Knoxville, Omaha und Tulsa aus. Allein 1919 wurden 74 Schwarze gelyncht.[5]

Mit der Aufnahme der Werbeexperten Edward Clarke und Elizabeth Tyler 1920, die u. a. für das Rote Kreuz und die Anti-Saloon-League arbeiteten, begann eine Zeit des steten Wachstums. Neben einer versuchten Rufschädigung in der Zeitung New York World im September 1921 und einer Kongreßuntersuchung als Bühne für Simmons war die Mitgliedschaft des Präsidenten Warren G. Harding (Republikaner) ein weiterer Erfolg für den Klan. Auch sein Vorgänger im Amt des Präsidenten stand dem Klan wohlwollend gegenüber. In Woodrow Wilsons (Demokrat) „A History of the American People“ von 1902 werden Klansmänner als Helden dargestellt, die den Süden und seinen Bürgern die Ehre bewahren.

Auf der Klonvocation (Hauptversammlung) 1922 wurde Hiram Wesley Evans zum neuen Imperial Wizard gewählt und nach einem zweijährigen Streit mit seinem Konkurrenten Simmons nach Gerichtsbeschlüssen und Einschüchterungen 1924 alleiniger Führer des Klan. Er verfolgte mit den Versuchen, die Roben in der Öffentlichkeit zu untersagen und der Zusammenarbeit mit Behörden, um Klangewalttaten zu unterbinden, einen politikfähigeren Klan zu schaffen.[6]

Der 1925 ca. fünf Millionen Mitglieder starke Verein war mit seiner Lobbyarbeit für das Einwanderungsgesetz von 1924 und für die Wahlen von elf Gouverneuren und 16 Senatoren mitverantwortlich. Auch die Parteigebundenheit an die Demokraten wurde aufgegeben. Klanmitglieder kandidierten nun auch für die Republikaner. Der Scopes-(Affen-)prozeß von 1925 zur Lehre der Evolutionstheorie in Schulen brachte weiteren Auftrieb für den religiösen Klan. In Indiana existierte unter dem Grand Dragon David Curtis Stephenson als einzigem Bundestaat eine Klangruppe in jedem Landkreis (county). In seinem Magazin „The Fiery Cross“ wurde jeder mit Anti-Klan-Einstellung öffentlich gemacht. Mit der Untersuchung der Hintergründe aller Kandidaten für höhere Ämter und der Kontrolle über seine Mitglieder sicherte der Indiana-Klan die Wahl von Edward Jackson zum Gouverneur 1925 bis 1929.[7]

Nach der Verurteilung Stephensons wegen einer Vergewaltigung 1925 (In Indiana waren um 1922 32 % aller Frauen im WKKK [Women of the Ku Klux Klan], gegründet im Juni 1923.) und dessen auf Rache basierenden Korruptionsenthüllungen zur Gouverneurswahl 1924 brach die Macht des Klan ein.[8] 1927 hatte der Klan noch ca. 350.000 Mitglieder. Starke Gruppen existierten mit 30.000 Anhängern in Florida, weitere in Carolina und Georgia. Der 1944 weniger als 10.000 Mitglieder zählende Verein wurde mit einer Steuernachzahlung von 685.000 Dollar in den Bankrott und die Auflösung des Trägervereins durch James Colescott, dem Nachfolger Evans als Imperial Wizard seit 1939, getrieben.[9]

Phase III 1954 bis 1970

Um 1950 waren nach der Auflösung der zentralen Leitung im Imperial Palace, Atlanta, nur noch lokale Aktivitäten des zersplitterten KKK zu verzeichnen. 1958 standen Eldon Edwards und seine 10.000 Mitglieder starken U.S.-Klans in Georgia im Wettstreit um die Führung mit mindestens sieben weiteren Klans.[10] 1960 gab es allen fünf Klans mit zusammen weniger als 1.000 Mitgliedern in Jacksonville, Florida. Nach einer Serie von Auspeitschungen 1949/50 (u. a. viele Weiße, die außerehelich verkehrten) wurden in einigen Bundesstaaten Vermummungsverbote erlassen. Verbote von Kreuzverbrennungen folgten in South Carolina und Florida.[11]

Mit der Aufhebung der Rassentrennung in Schulen durch den Obersten Gerichtshof (Supreme Court) 1954 begann der erneute Zulauf zum Klan. Zur Gouverneurswahl in Alabama 1958 war die Entscheidung des Supreme Court das bestimmende Thema. Beide Kandidaten, Generalstaatsanwalt John Patterson und Bezirksrichter George Corley Wallace, mußten das Thema aufnehmen. Patterson schrieb an den Imperial Wizard Robert Shelton und bat um Unterstützung, während Wallace meinte, dessen Klanverbindungen aufdecken zu müssen. Im Ergebnis wurde Patterson 1959 bis 1963 Gouverneur. Zu seiner 1962er Gouverneurskampagne schlug Wallace eine neue Richtung ein und meinte:

„Ich ziehe einen Strich im Staub und werfe der Tyrannei den Fehdehandschuh vor die Füße, und ich sage: ‚Rassentrennung jetzt! Rassentrennung morgen! Rassentrennung ewiglich!‘“[12]

Seine Reden schrieb in dieser Zeit Asa Earl Carter. Der Farmersohn Carter studierte Journalismus und arbeitete als Radiomoderator. Während für das weiße Citizen’s Council (gegründet 1954) in Alabama Geschäftsleute, Anwälte und Banker geworben wurden, organisierte Carter die Arbeiterklasse aus Handwerkern, Bauern und Händlern.[13]

Der Widerstand des Klans gegen die Bürgerrechtsgesetze von 1957, 1964 und 1965 führte wiederholt zur Entsendung von Armee (Nationalgarde) und FBI. 1956 startete das FBI das illegale Abhör- und Sabotageprogramm COINTELPRO gegen die Kommunisten. Neben den Black Panthers 1967 wurden 1964 17 Klangruppen auf die Sabotageliste gesetzt. Es wurde mit lancierten Presseartikeln, anonymen Briefen, Postkarten und Gerüchten gearbeitet.[14]

1965 wurden erstmals Klanmitglieder durch weiße Geschworene wegen der Tötung einer Bürgerrechtlerin verurteilt.[15] Zwischen Oktober 1965 und Februar 1966 untersuchte das Haus für unamerikanische Aktivitäten (HUAC) auf Anweisung Präsident Johnsons den KKK. Der Kongreßbericht beinhaltete Informationen des FBI und die Erkenntnisse aus 187 Befragungen. Die konkurrierenden Klans, die Klaverns (Ortsgruppen), Namen, Tarnnamen, Lager und Aktionsgruppen wurden benannt. Der Bildungsstatus, die Vorstrafen und das Ausnutzen der Untergebenen zum eigenen Vorteil waren aufgeführt. Der Bericht war alles andere als eine Werbung für den Klan.[16]

Phase IV 1970 bis heute

In den 70er Jahren begann die sogenannte „Klean-Klan“-Phase. Thematisiert wurden die affirmative action oder das „busing“, der Transport schwarzer Schulkinder in die Schulen weißer Vororte. Hinzu kam die Wahl des neuen Imperial Wizard der White Knights of the Ku Klux Klan, David Duke, 1974. Der studierte Historiker betrachtete sich eher als der National Director statt eines Imperial Wizard, sprach vom Nutzen des Klans für Weiße statt der Bekämpfung der „Niggergefahr“. Er trat bei Senats- und Gouverneurswahlen an, um 1991 bei der Gouverneurswahl in Louisiana knapp zu unterliegen.[17]

„Wir glauben, daß weiße Menschen in den VSA im Erwerbsleben, bei Beförderungen, bei Stipendien, bei der Studienzulassung und bei der Aufnahme in Gewerkschaften Benachteiligung erleben [18], so David Duke.

Massen gewann Duke nicht, aber Krawalle zwischen weißen und schwarzen Marinesoldaten in Camp Pendleton, in Charleston und Norfolk wie auch brennende Kreuze auf Flugzeugträgern sorgten für ein großes Medienecho. Bill Wilkinson rekrutierte zur gleichen Zeit unter den „guten alten Jungs“, in der Welt von Bourbon und Cola, Pickups mit Gewehren in der Ablage.[19]

Neben den Versuchen, das religiöse Element wegzubekommen, ist ein sporadisches Zusammengehen mit Nationalsozialisten kennzeichnend für den IV. Klan. Am 3. November 1979 sollte eine Demonstration „Death to the Klan“ der Communist Workers Party (CWP) in Greensboro, North Carolina, stattfinden. Unter der Leitung eines schwarzen Offiziers wurden 26 Polizisten für die Demonstration abgestellt. Nach den üblichen Beschimpfungen als Polizeischweine zogen sich die Polizisten aus der näheren Umgebung zurück und viele gingen essen. 40 Minuten vor Demonstrationsbeginn fuhren 30 Klanmitglieder und Nationalsozialisten vor und schossen in die Gruppe. Unter den fünf Toten waren ein Universitätstechniker, drei Akademiker und eine Studentin. Mit Arbeiterpartei hatte der rote Mob nichts zu tun. Aufgrund der aggressiven Rhetorik der politisch isolierten Kommunisten sah man in der Aktion des Klan eine Art Notwehr. Alle Festgenommenen und Angeklagten kamen frei.[20]

Die Klans waren so zersplittert, daß Beobachter wie die Anti Defamation League (ADL) oder das Southern Poverty Law Center (SPLC) mehr über den Klan wußten als der Klan selbst.[21] Vohryzek zählte 2001 zu den wichtigsten Klangruppen:

  • United Klans of America Inc. (UKA), ab 1960 unter Robert Shelton, Tuscaloosa, Alabama: 1960er und -70er Jahre größter Klan, Publikation: The Fiery Cross
  • The Christian Knights of the Ku Klux Klan (CK) 1985 unter Virgil Griffin, Mount Holly, North Carolina: aktiv in North Carolina, South Carolina, Kentucky und Tennessee, nach einer Verurteilung 1995 zu 37,5 Millionen Dollar unter anderem Namen weiter aktiv
  • The Knights of the Ku Klux Klan (KKKK), Louisiana Faction, 1974 unter David Duke: 1975 in Walker, Louisiana: 2.700 Teilnehmer auf einer Klankundgebung, um 1985 ca. 3.500 Mitglieder, Dukes Stellvertreter Bill Wilkinson gründete eigenen Klan, Duke übergab den Klan an den Alabama Grand Wizard Don Black.
  • The Knights of the Ku Klux Klan (KKKK), Arkansas Faction unter Thom Robb, Harrison, Arkansas: in den 90er Jahren ca. 1.000 Mitglieder, Agitation weniger gegen andere Rassen als für die eigene Rasse
  • Federation of Klans (FOK), 1994 durch Ed Novak: militant und geheim, Ende 1990er Fraktionskämpfe und Austritte
  • The Knights of the Ku Klux Klan (KKKK), Michigan Faction, 1994 durch drei Exmitglieder der Arkansas Faction von Thom Robb gegründet: wollten nicht Robbs moderaten Kurs, sondern Klanrobenaktivitäten, Ende der 1990er Jahre ca. 50 Mitglieder
  • The Invisible Empire, Knights of the Ku Klux Klan (IE) 1975: 1993 Auflösung nach Gerichtsverurteilung wegen Gegendemonstration
  • The Keystone Knights of the Ku Klux Klan, 1992 durch Pennsylvaniamitglieder des IE gegründet[22]

Deutschland

Um 1923 gründete der deutschamerikanische Reverend Otto Strohschein, Prediger und ehemaliges Mitglied im amerikanischen Klan, eine deutsche Klangruppe mit 300 Mitgliedern. Adolf Hitler und die NSDAP erkannten den Ku Klux Klan niemals als nationalsozialistische Organisation an und unterhielten keine Beziehungen zu der Organisation. Der Führer der US-NSDAP – offizieller Name: Friends of New Germany, später German American Bund –, Fritz Julius Kuhn, hatte bis zu einer Verurteilung wegen Veruntreuung geringe Kontakte zum Klan. Der patriotische Ku Klux Klan zeichnete sich während des Zweiten Weltkrieges durch sein landestreues Verhalten aus. Klangründungen in den 1990er Jahren waren gekennzeichnet durch eine weitgehende Unkenntnis der „Firmenkultur“. Ähnlich wie in vielen gestellten Szenen schaffte man es selten, den 1915 eingeführten Gruß mit dem linken Arm statt des deutschen Grußes mit dem rechten Arm einzuhalten.

Fazit

Der I. Klan von (1865–1877) stand für die Unterstützung der weißen Vorherrschaft im Süden gegen Schwarze, Republikaner und Weiße aus dem Norden. Gewalttätigkeit und Geheimhaltung wie auch die Unterstützung durch einen Großteil der Bevölkerung in den Südstaaten waren kennzeichnend.

Der II. Klan (1915–1944) stand als Bruderschaft weißer Protestanten für die Ausdehnung der Opferrollen, um alle Verräter an der weißen Rasse zu erfassen und Breitenwirksamkeit in der gesamten Gesellschaft der VSA zu erreichen. Ausdrücklichen Gewaltaufrufe zur Sicherung der weißen Vorherrschaft („To maintain forever white supremacy.“ „To maintain forever the God-given supremacy of the white race.“ – Klansman's Manual, 1925), Patriotismus, aber auch Prohibition, die Juden- und die Romfrage waren bestimmend.[23] Mit dem Ziel Quantität wurde die Qualität vernachlässigt. Die eingeführten religiösen und pseudoreligiösen Darstellungsweisen zogen viele „Vereinsmeier“ aus anderen Bünden, wie den Freimaurern an. In den 1920er Jahren gab es mehr als 600 Geheimgesellschaften mit zusammen 30 Millionen Mitgliedern.[24]

Der III. Klan der 1950er und -60er Jahre war geprägt durch die Arbeiterklasse und zerstückelt. Selbst Imperial Wizards gab es nun zuhauf. Die Strategie war mangelhaft, die Taktiken zu kurzfristig, unüberlegt und gering aufeinander abgestimmt. Auch wenn Robert Sheltons Klan-Männer in Alabamas Städten aktiv gegen Rasseverräter vorgingen, über ein „you now what to do“ gingen die Pläne nie hinaus.[25]

Der gegenwärtige Klan ist geschlagen mit gut organisierten Gegnern wie dem FBI oder den SPLC, auf die er in seiner Zersplitterung und wahllosen Zielauswahl unter wenig begabten Führern keine richtige Antwort weiß. Die Reflexion der eigenen Geschichte ist mangelhaft und bei der Führung auch wenig verwunderlich. Die Mörder der zweifachen Mutter und zum Unglück auch noch sehr fotogenen Gewerkschafterin Viola Liuzzo wurden in Alabama des III. Klan nicht verurteilt, die Mörder Penns wurden freigesprochen und die Mörder der drei Mississippi-Burning-Männer warteten auf die Anklage. Da Mordanklagen nicht vor Bundesgerichten verhandelt werden konnten, verfolgte das Justizministerium die Mörder aufgrund der Verletzung der Bürgerrechte der Ermordeten, wie z. B. dem freien Interstaatenreisen.[26] Nach der Beseitigung letzter lokaler Immunitäten bei der Strafverfolgung rollten Bundesbehörden in den 1990er Jahren alte Fälle auf und übernahmen neue Fälle sofort. Die finanziellen Verurteilungen waren für die vielen einzelkämpfenden Klangruppen gegen einen geeinten Gegner nicht zu verkraften.

Sonstiges

Offenbar war der Vater Bernard Baruchs, Simon Baruch (1840–1921) – ein 1855 aus Deutschland in die VSA eingewandanderter Ashkenazi-Jude –, ein Mitglied des Ku Klux Klans. In seiner Autobiographie berichtet Baruch, wie er beim Durchstöbern des Dachbodens in einer Kiste „eine weiße Kapuze und lange Robe mit einem blutroten Kreuz auf der Brust – die Insignien eines Ritters des Ku-Klux-Klan“ fand.[27]

Filmische Rezeption

  • 1915: Geburt einer Nation (The Birth of a Nation)
  • 1974: Verflucht sind sie alle (The Klansman)[28]
  • 1988: Verraten (Betrayed)
  • 1988: Mississippi Burning – Die Wurzel des Hasses (Mississippi Burning)[29]
  • 1996: Das Attentat (Ghosts of Mississippi)
  • 1996: Die Jury (A Time to Kill)
  • 1997: Die Kammer (The Chamber, 1997)

Literatur

  • Todd Tucker: Notre Dame Vs. the Klan – How the Fighting Irish Defeated the Ku Klux Klan. 2004. Zu den Krawallen zwischen den katholischen Studenten der Universität von Notre Dame und dem Ku Klux Klan 1924 in South Bend, Indiana
  • Marco Frenschkowski: Die Geheimbünde. Eine kulturgeschichtliche Analyse. Marix Verlag, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-926-7, S.164ff.

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. Vohryzek-Bolden/Olson-Raymer/Whamond: domestic terrorism and incident management. 2001. S. 108
  2. Gitlin, Martin: The Ku Klux Klan – A Guide to an American Subculture, 2009, S. 6.
  3. Dean, Sidney: „Patrioten“ mit blutigen Händen. In: Damals 3/1996. S. 66–71
  4. Nancy Maclean: Behind the Mask of Chivalry – The Making of the Second Ku Klux Klan. 1994. S. 12
  5. Gitlin. Guide. 16.
  6. Gitlin. Guide. S. 16f
  7. Gitlin: Guide, S.17f.
  8. Dean. „Patrioten“
  9. Vohryzek: Terrorism, S. 49
  10. David Chalmers: Backfire – How the Ku Klux Klan Helped the Civil Rights Movement. 2003. S. 5
  11. Gitlin: Guide, S. 26
  12. „I draw the line in the dust and toss the gauntlet before the feet of tyranny, and I say ‚Segregation Now! Segregation Tomorrow! Segregation Forever!“; Chalmers. Backfire. S. 22f
  13. Chalmers. Backfire. S. 6
  14. Chalmers: Backfire, S. 97
  15. Dean. „Patrioten“.
  16. Chalmers: Backfire, S. 93
  17. Gitlin. Guide. S. 36
  18. „We believe that white people in America face discrimination in employment, promotions, scholarships, college entrance and union admission“
  19. Chalmers: Backfire, S.125
  20. Chalmers: Backfire, S.120; Gitlin: Guide, S. 38f.
  21. Chalmers. Backfire. S. 108f
  22. Vohryzek. Terrorism. S. 111
  23. Vohryzek: Terrorism, S. 48
  24. Maclean. Behind. S. 6f
  25. Chalmers: Backfire, S.161
  26. Chalmers. Backfire. S. 71
  27. Bernard M. Baruch: Baruch: My Own Story, Henry Holt & Co, New York 1957, S. 34, ISBN 1-56849-095-X Zit. in: 96-book.png Google-BücherTheodore Rosengarten / Dale Rosengarten: A Portion of the People: Three Hundred Years of Southern Jewish Life, Univ of South Carolina Press 2002, S. 34, ISBN 1570034451:

    „South Carolina had been so accepting of Jews that even the original Ku Klux Klan took them in. In his autobiography [Bernard] Baruch describes digging in a trunk in the attic and discovering, under his father’s Confederate uniform, ‚a white hood and long robe with a crimson cross on its breast – the regalia of a Knight of the Ku Klux Klan‘. Originally organized to frighten blacks from voting and to restore white control, the Klan quickly degenerated into a terrorist organization.“

  28. Nach einem Buch von William Bradford Huie, u. a. mit Lee Marvin, Richard Burton und O.J. Simpson.
  29. Der in den USA von MGM gedrehte Spielfilm thematisiert die Ermordung der drei Bürgerrechtler James Earl Chaney, Michael Schwerner und Andrew Goodman in Neshoba County, Mississippi, am 21. Juni 1964 durch Mitglieder des Ku-Klux-Klans (vgl. Edgar Ray Killen).