Mierendorff, Carlo

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Dr. phil. Carl Mierendorff[1]

Carl(o) Mierendorff (Lebensrune.png 24. März 1897 in Großenhain, Sachsen; Todesrune.png 4. Dezember 1943 in Leipzig) war ein deutscher Politiker (SPD). Er gehörte zur Opposition gegen den Nationalsozialismus.

Leben und Wirken

Nach dem Abitur meldete sich Mierendorff als Freiwilliger zur Teilnahme am Ersten Weltkrieg. 1922 promovierte er zum Dr. phil.

Als Sozialdemokrat gehörte er zum Hofgeismarer Kreis; jenen Jungsozialisten innerhalb der SPD, die Nationalismus und Sozialismus verbinden wollten. Den späteren Reichskanzler Adolf Hitler sah Mierendorff in dieser Hinsicht als „unzuverlässig an, da es ihm an Vaterlandstreue fehle“.

Ab 1925 war er Mitarbeiter der SPD im Reichstag und von 1930 bis 1933 Reichstagsabgeordneter.

Nach der Regierungsübernahme der Nationalsozialisten kam er in Schutzhaft und wurde 1938 unversehrt entlassen. Er stellte einen Aufnahmeantrag in der Reichsschrifttumskammer, der von Hermann Göring befürwortet, aber abgelehnt wurde.

Während seiner Tätigkeit bei der Braunkohle-Benzin-AG in Berlin knüpfte er Verbindungen zu Leuschner, Leber und dem Kreisauer Kreis. Mierendorff beschwor die „Rettung Deutschlands“ und war Befürworter einer gewaltsamen Beseitigung des gewählten Staatsoberhauptes. Ludwig Beck und Carl Goerdeler hatten im Schattenkabinett für ihn den Posten des Reichspressechefs vorgesehen.

Mierendorff starb bei einem Verwandtschaftsbesuch in Leipzig; seinen Tod verursachten die „Befreier“ in Gestalt britischer Bomber, die das von Mierendorff besuchte Wohnviertel in Schutt und Asche legten.[2]

Fußnoten

  1. Hermann Hilliger (Hg.): Kürschners Volkshandbuch: Deutscher Reichstag, Hermann Hillinger Verlag, Berlin 1930, S. 521
  2. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396