Casdorff, Claus Hinrich

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Claus Hinrich Casdorff (* 6. August 1925 in Hamburg; † 6. Februar 2004) war ein deutscher Fernsehjournalist und Unternehmensberater; WDR-Chefredakteur (1982-1990).

Werdegang

Claus Hinrich Casdorff war der Sohn des Werbekaufmanns Hartwig Casdorff und wuchs in Hamburg auf. Er besuchte dort die „Gelehrtenschule“ des Johanneums und nach der Scheidung seiner Eltern ab 1938 das Internat Schloss Bischofstein in Thüringen. Casdorff begann hier, sich politisch zu engagieren. Zunächst war er bei der HJ, dann schloß er sich — nach eigenen Angaben — der Opposition gegen Hitler an. 1942 seien zwei Gestapo-Leute in die Lateinstunde gekommen und hätten ihn mitten im Klassenzimmer verhaftet. Sechs Wochen lang habe er im Zuchthaus Hamburg-Fuhlsbüttel gesessen. Später kam er nachweislich in den Arbeitsdienst und zur Wehrmacht. Als Unteroffizier an der Ostfront geriet er 1944 schwer verwundet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er im August 1945 mit dem ersten Kriegsgefangenentransport in die Heimat zurückkehrte. In einer Sonderklasse für heimkehrende Soldaten in Hamburg schloß er 1946 die Schule ab. 1947 wurde er beim Nordwestdeutschen Rundfunks (NWDR) in Hamburg angestellt und zum politischen Redakteur ausgebildet.

Wirken

Neun Jahre lang war Claus Hinrich Casdorff beim NWDR tätig, ehe er 1956 nach Köln zum Westdeutschen Rundfunk (WDR) als Chef vom Dienst der Hörfunk/Nachrichtenabteilung wechselte. Seit 1961 war Casdorff im Fernsehen tätig. Besonders durch die linke Sendung „Monitor“ wurde er bekannt. Seit 1977 ist er Leiter der Programmgruppe Innenpolitik und stv. Chefredakteur des WDR-Fernsehens. Im Rahmen seiner TV-Auftritte ritt er Attacken gegen die „Rechte“, vornehmlich die National-Zeitung.

Auszeichnungen in der BRD

Für seine journalistische Tätigkeit im BRD-System wurde Casdorff 1979 mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet. 1990 erhielt er die Theodor-Heuss-Medaille in Gold, 1991 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen.

Familie

Casdorffs Sohn ist der Journalist Stephan-Andreas Casdorff.