Colbert, Claudette

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Claudette Colbert
Claudette Colberts Grab
Speightstown

Claudette Colbert; eigentlich Emilie Claudette Chauchoin (geb. 13. September 1903 in Saint-Mandé, Frankreich; gest. 30. Juli 1996 in Speightstown, Barbados) war eine französisch-VS-amerikanische Schauspielerin.

Leben

Wie ihr Name verrät, war sie eigentlich Französin, kam aber bereits als Baby nach Amerika und trug zu der Zeit den Familiennamen Chauchouin, den sie später ablegte, weil amerikanische Zungen ihn unaussprechlich fanden. Zum Theater kam sie durch einen Zufall: eigentlich wollte sie Malerin werden und studierte auch die graphischen Künste an der „New-Yorker Akademie“. Aber als es zum Geldverdienen kam, klappte es nicht recht, und Claudette war froh, sich mit französischen Stunden über Wasser halten zu können. Da wurde ihr eines Tages von Anne Morrison, der Verfasserin vieler amerikanischer Theaterstücke, angeboten, als Statistin bei einem Broadway-Theater mitzuwirken. Das war am Weihnachtsabend 1924, und sie durfte ganze drei Sätze sprechen!

Das war in dem Stück „Die wilden Westcotts“. Sie machte ihre Sache so gut, daß ihr ein paar Fachleute rieten, umzusatteln und gänzlich zur Bühne zu gehen. Nunmehr begann die ehrgeizige junge Dame, Sprech- und Gesangstunden zu nehmen. Ihre Ausdauer hatte Erfolg nach zwei Jahren gehörte sie bereits zu den gesuchtesten Broadway-Schauspielerinnen, und die Filmgesellschaften begannen, sich für sie zu interessieren. Claudette machte einen stummen Film; dann hatte sie genug vom „Gesichterschneiden“ und kehrte zur Sprechbühne und Erfolgen in „Die Katze kam zurück“, „Der Geisterzug“, „La Gringo“, „Kuß im Taxi“, dem Eugene O’Neillschen „Dynamo“ und „Sieh Neapel und stirb“ zurück. Zu dieser Zeit erhielt sie den Ehrennamen „Der schwarze Schwan“, der ihr auch im Tonfilm geblieben war. Cecil B. DeMille übertrug ihr 1932 die große Rolle in seinem Riesenfilm „Im Zeichen des Kreuzes“. Danach begann ihr Weg als Hauptdarstellerin.[1]

Cecil B. DeMille realisierte mit ihr in der Titelrolle ein weiteres monumentales Filmwerk, den Historienstreifen „Cleopatra“ (1934) und Claudette Colbert meisterte diese Aufgabe als Verführerin von Marc Anton (Henry Wilcoxon) und Caesar (Warren William) mit Bravour, begeisterte im gleichen Jahr an der Seite von Clark Gable in Frank Capras großartiger Komödie „Es geschah in einer Nacht“ (It Happened One Night) das amerikanische Publikum.

Der Film wurde 1934 nicht nur ein Kinohit, sondern erntete auch die wichtigsten Oscars des Jahres als „Bester Film“, für das „Beste Drehbuch“, die „Beste Regie“, den „Besten Hauptdarsteller“ (Clark Gable) und die „Beste Hauptdarstellerin“ (Claudette Colbert) – ein Kunststück, das nur wenigen Filmen später gelingen sollte.

Claudette Colbert war mit Filmen unterschiedlichen Genres nicht zuletzt wegen ihrer authentischen, sympathischen Darstellung zum Liebling Hollywoods avanciert, zählte ab Mitte der 1930er Jahre in Amerika zu den höchstbezahlten weiblichen Stars der Branche.

In den folgenden Jahren arbeitete Claudette Colbert mit den berühmten Komödienregisseuren und jener Zeit und war Partnerin vieler Leinwandstars: Anfang der 1950er Jahre war Claudette Colbert nach Europa zurückgekehrt, wo sie auch wieder Theater spielte. Nach „Des Teufels rechte Hand“ (1955, Texas Lady) zog sich der Star vom Filmgeschäft zurück, stand nur noch sporadisch, vorwiegend für Fernsehproduktionen vor der Kamera. Insgesamt drehte sie mehr als 60 Filme, ihre letzte Arbeit für das Kino war Delmer Daves’ eher seichter Unterhaltungsfilm „Sein Name war Parrish“ (1961, Parrish) neben Troy Donnahue und Karl Malden.

1956 feierte sie am Broadway noch einmal Erfolge mit dem Stück „Janus“ sowie 1978 mit „The Kingsfisher“, 1984 erlebte sie Triumphe gleichermaßen in Neu York und London mit dem Stück „Aren’t We All“. Nach 26 Jahren Filmabstinenz trat sie 1987 für die Verfilmung des Bestseller-Romans „The Two Mrs. Grenvilles“ (auch "Society") an der Seite von Ann-Margret noch einmal vor die Fernsehkamera.

Die von vielen als „Komödien-Königin“ bezeichnete Claudette Colbert starb am 3. Juli 1996 sechs Wochen vor ihrem 91. Geburtstag in Speightstown auf der Karibikinsel Barbados, wo sie seit Jahren eine Luxusvilla bewohnte. Die Urne mit ihrer Asche wurde auf dem „Godings Bay Church Cemetery“ in Speightstown in der Nähe ihrer Mutter und ihres zweiten Ehemannes beigesetzt.

Auszeichnungen

  • 1935: Oscar als beste Hauptdarstellerin für Es geschah in einer Nacht
  • 1936: Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin für Frauenarzt Dr. Monet
  • 1945: Oscarnominierung als beste Hauptdarstellerin für Mutige Frauen
  • 1988: Golden Globe Award als beste Nebendarstellerin für Die zwei Mrs. Grenvilles

Filmographie (Auswahl)

  • 1929: Das Loch in der Wand (The Hole in the Wall)
  • 1930: Manslaughter
  • 1930: The Big Pond
  • 1931: Der lächelnde Leutnant (The Smiling Lieutenant)
  • 1931: His Woman
  • 1932: Im Zeichen des Kreuzes (The Sign of the Cross)
  • 1932: The Man from Yesterday
  • 1934: Es geschah in einer Nacht (It Happened One Night)
  • 1934: Imitation of Life
  • 1934: Four Frightened People
  • 1934: Cleopatra (Cleopatra)
  • 1935: Sie heiratet ihren Chef (She Married Her Boss)
  • 1935: Frauen - Launen („The Bride Comes Home“)
  • 1935: Oberarzt Dr. Monet (Private Worlds)
  • 1935: The Gilded Lily
  • 1936: Die Wüstenlegion (Under Two Flags)
  • 1937: Maid of Salem
  • 1937: Pariser Bekanntschaft (I Met Him in Paris)
  • 1938: Blaubarts achte Frau (Bluebeard's Eighth Wife)
  • 1938: Tovarich
  • 1939: Zaza
  • 1939: Drunter und drüber (It’s a Wonderful World)
  • 1939: Enthüllung um Mitternacht – (Midnight)
  • 1939: Trommeln am Mohawk (Drums Along the Mohawk)
  • 1940: Der Draufgänger (Boom Town)
  • 1940: Arise, My Love
  • 1941: Eheposse (Skylark)
  • 1941: Echo der Jugend (Remember the Day)
  • 1942: Atemlos nach Florida (The Palm Beach Story)
  • 1943: Mutige Frauen (So Proudly We Hail!)
  • 1943: Keine Zeit für Liebe (No Time for Love)
  • 1944: Als du Abschied nahmst (Since You Went Away)
  • 1944: Sturzflug ins Glück (Practically Yours)
  • 1946: Morgen ist die Ewigkeit (Tomorrow Is Forever)
  • 1946: Without Reservations
  • 1946: Geheimnis des Herzens (The Secret Heart)
  • 1947: Das Ei und ich (The Egg and I)
  • 1948: Schlingen der Angst (Sleep, My Love)
  • 1950: Drei kehrten heim (Three Came Home)
  • 1951: Schwester Maria Bonaventura (Thunder on the Hill)
  • 1951: Let’s Make It Legal
  • 1954: Liebe, Frauen und Soldaten (Destinées)
  • 1954: Versailles – Könige und Frauen (Si Versailles m'était conté)
  • 1955: Des Teufels rechte Hand (Texas Lady)
  • 1961: Sein Name war Parrish (Parrish)
  • 1987: The Two Mrs. Grenvilles

Fußnoten