DVU Sachsen-Anhalt
Die DVU Sachsen-Anhalt war der Landesverband der Deutschen Volksunion (DVU) in Sachsen-Anhalt.
Geschichte
Im Gegensatz zu den anderen BRD-Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen konzentrierte sich der nationale Widerstand überwiegend in der Deutschen Volksunion. Die NPD Sachsen-Anhalt blieb also Mitte der 1990er bedeutungslos, jedoch nicht die DVU Sachsen-Anhalt. Das versagen der BRD-Blockparteien in nahezu allen Politik- und Gesellschaftsbereichen quittierte die Bevölkerung Sachsen-Anhalts bei der Landtagswahl 1998 mit dem höchsten Landtagswahlergebnis einer nationalistischen Partei jemals in der Bundesrepublik Deutschland (BRD). So bekam die DVU rund 12,9 % der Stimmen und konnte dadurch 16 Abgeordnete in den Landtag von Sachsen-Anhalt entsenden.
Im Landesparlament selbst versuchte die DVU Sachsen-Anhalt deutsche Interessen zu vertreten und offenbarte schonungslos das Versagen der BRD-Blockpartzeien. Die DVU schadete sich jedoch massiv selbst in ihrem äußeren Erscheinungsbild, da beispielsweise ein Abgeordneter der Tierquälerei bezichtigt wurde sowie bei einem weiteren Abgeordneten eine Stasi-Mitgliedschaft während der ehemaligen DDR-Zeit aufgedeckt wurde. Durch weitere innere Querelen und Uneinigkeiten zerbrach die DVU-Fraktion, was in die Gründung der neuen Partei Freiheitliche Deutsche Volkspartei (FDVP) endete. Am Ende der Legislaturperiode verteilten sich die ehemals 16 DVU-Abgeordneten folgendermaßen: acht DVU-, sechs FDVP- und zwei fraktionslose Mitglieder.
Bei der im Jahre 2002 stattfindenden Landtagswahl verzichtete sie auf einen Wahlantritt. Bei der Wahl am 26. März 2006 trat sie wieder an, scheiterte mit 3,0 % klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Da im Jahre 2010 die Deutsche Volksunion (DVU) mit der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD) fusionierte, traten auch viele DVU-Mitglieder zur NPD über. Somit trat bei der 2011 stattfindenden Landtagswahl in Sachsen-Anhalt die NPD Sachsen-Anhalt an, scheiterte aber knapp mit 4,6 % der Stimmen am Einzug in den Magdeburger Landtag.
Abgeordnete im Landtag von Sachsen-Anhalt
- Veronika Brandt
- Jörg Büchner
- Wolfgang Buder (ab Anfang 2000 FDVP, ab Ende 2000 wieder DVU)
- Rudi Czaja (ab Anfang 2000 FDVP, ab Ende 2000 wieder DVU, 2001 gestorben)
- Kerstin Helmeke
- Dieter Kannegießer
- Werner Kolde
- Horst Mertens (ab 2000 FDVP)
- Thorsten Miksch (ab 1999 VR)
- Mirko Mokry (ab Anfang 2000 FDVP, ab Ende 2001 fraktionslos),
- Horst Montag (ab 2000 FDVP)
- Gunther Preiß
- Ingrid Spors (2001–2002, nachgerückt für Czaja)
- Claus-Dieter Weich (ab 2000 FDVP)
- Claudia Wiechmann (ab 2000 FDVP, Fraktionsvorsitzende ab Ende 1999)
- Rudi Wiechmann (ab 2000 FDVP, Alterspräsident)
- Helmut Wolf (ab 2000 FDVP, Fraktionsvorsitzender bis Ende 1999)