Ministerium für Staatssicherheit
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (kurz MfS; umgangssprachlich Stasi) war der Inlands- und Auslandsgeheimdienst der DDR und zugleich Ermittlungsbehörde (Untersuchungsorgan) für sogenannte „politische Straftaten“ und auch andere „schwere Straftaten“. Das MfS war innenpolitisch vor allem ein Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der kommunistischen SED, das dem Machterhalt diente. Dabei setzte es als Mittel Überwachung, Einschüchterung und die sogenannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) ein.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das MfS wurde am 8. Februar 1950 gegründet. Der Sprachgebrauch der SED, der das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnete, beschreibt die ihm zugedachte Funktion im politisch-ideologischen System der DDR.
Neben dem MfS gab es auch den militärischen Nachrichtendienst in der DDR, die Verwaltung Aufklärung der NVA (militärischer Aufklärungsdienst) mit Sitz in Berlin-Treptow. Die Verwaltung Aufklärung wurde ebenso wie die Grenztruppen und die restliche NVA durch die Hauptabteilung I (MfS-Militärabwehr) kontrolliert („abgesichert“).
Mit Beschluß der Volkskammer wurde das MfS am 17. November 1989 in „Amt für Nationale Sicherheit“ (AfNS) umbenannt. Bereits am 14. Dezember 1989 wurde dieses Amt wieder aufgelöst. Ein Regierungsbeschluß vom 8. Februar 1990 führte zur Bildung des „Komitees zur Auflösung des ehemaligen MfS/AfNS“, da das von der Modrow-Regierung angestrebte Amt für „Verfassung“sschutz nicht mehr realisierbar war.
Aktivitäten (Auswahl)
Mitteldeutschland
Mehr als 3.000 inoffizielle Stasi-Mitarbeiter waren im DDR-Leistungssport aktiv.[1]
Finnland
Finnland war für die DDR einst von Interesse – das Land war westlich, aber neutral und hatte gute Kontakte zu Rußland. Auch die Stasi hatte Drähte nach Finnland – das ist in der Rosenholz-Datei und der „Tiitinen-Liste“ dokumentiert. In Besitz hat die Daten die finnische Sicherheitspolizei „Supo“. Das Verwaltungsgericht Helsinki ordnete im Februar 2010 an: Die Akten bleiben unter Verschluß. In der Öffentlichkeit wird gemutmaßt, mit der Geheimhaltung der Daten sollten (20 hochrangige[2]) finnische Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft geschützt werden.[3]
Schweden
Die Stasi war nicht nur in Ost und West aktiv, sondern auch im hohen Norden. Schweden war von DDR-Spionen infiltriert. Zahlreiche Deutschlehrer an schwedischen Schulen und Hochschulen sollen in den 1970er Jahren sogenannte ideologische Schulungen in der DDR durchlaufen haben.[4]
Führungspersönlichkeiten des MfS
- Wilhelm Zaisser – Minister für Staatssicherheit von Februar 1950 bis Juli 1953
- Ernst Wollweber – Minister für Staatssicherheit von Juli 1953 bis Oktober 1957
- Erich Mielke – Minister für Staatssicherheit von November 1957 bis November 1989
- Martin Weikert – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1957
- Otto Walter – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1953–1964
- Bruno Beater – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1955–1982
- Fritz Schröder – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1964–1974
- Rudi Mittig – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1975–1989
- Gerhard Neiber – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1980–1989
- Werner Großmann – Stellvertretender Minister für Staatssicherheit 1986–1989, letzter Chef der HVA
- Peter Kaster – Chef des Ministerbüros
- Markus Wolf – Chef der Auslandsspionage (HVA) 1951–1986
- Joseph Gutsche, leitete von 1953 bis 1955 die Abteilung für besondere Verwendung (Untergrundaktivitäten in der Bundesrepublik Deutschland)
- Lutz Heilmann – erster ehemaliger Hauptamtlicher (HA PS), der in den Deutschen Bundestag gewählt wurde.[5]
Siehe auch
- Liste hauptamtlicher Mitarbeiter des MfS
- Liste inoffizieller Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (IM des MfS)
- Liste der Agenten des MfS
- Staatssicherheit in Deutschland
Verweise
- Francis Carr Begbie: Die Stasi-Wurzeln der deutsch-jüdischen „antirassistischen“ Linken und ihr Programm zur Zerstörung des ethnischen Deutschland, übersetzt von Deep Roots. Das Original Stasi Roots of the German-Jewish „Anti-Racist“ Left and Its Program of Destroying Ethnic Germany erschien am 5. Oktober 2015 in TOO.
- Weltnetzseite und Flugblatt – Schutzmaßnahmen gegen Überwachung
- mfs-outsider.de: Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik
- nierenspen.de/masterplan: Wie die Stasi ihre eigene Republikflucht plante
- stasi-in-erfurt.de: Staatssicherheit (MfS) in Erfurt
- stasiopfer.de (Seite leider im Sinne der politischen Korrektheit)
- stasiopferinfo.com
- Wolfgang Tischner: Der Sturm auf die Stasi-Zentrale, The European, 15. Januar 2015
Tondateien
- Deutschlandfunk: Die lange Nacht der Stasi – Mielke und Genossen (E-Mule-Verweis):
ed2k://|file|DlNd_Stasi_mp3.zip|157802498|F8FFEAAEF928B982B2C5CF476C1E3981|h=SEQBB3DVO2DYV4RWEMEB7NKZ4EAAUFEU|/