Dachauer Künstlerkolonie
Die Künstlerkolonie Dachau bildete sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Vor allem ab 1875 drängten bedeutende deutsche Maler in die bayerische Stadt bei München, um sich dort von Menschen und Landschaft im Dachauer Moos inspirieren zu lassen und sich vor Ort mehrere Monate oder Jahre niederzulassen. Neben Worpswede stellt Dachau die bedeutendste Künstlerkolonie in Deutschland dar. Bis heute ist der Ort der Kunst verbunden geblieben. So werden zum Beispiel in der Dachauer Gemäldegalerie viele Exponate von Vertretern der Künstlerkolonie gezeigt.
Adolf Hitler sammelte seit Beginn der 1930er Jahre Kunst, darunter vorwiegend Gemälde des 19. Jahrhundert. Hitlers künstlerisch-ästhetische Wertschätzung galt vor allem der deutschen und österreichischen Malerei der Zeit, insbesondere dem von der Dachauer Künstlerkolonie gepflegten Stil einer romantisch-realistischen Landschaftsauffassung und Genredarstellungen. Überliefert ist seine besondere Vorliebe für die Maler Hans Thoma, Karl Spitzweg, Wilhelm Leibl, Hans Markart, Karl von Piloty, Franz von Defregger und Ferdinand Georg Waldmüller.