Daily-Telegraph-Affäre

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Die Daily-Telegraph-Affäre war eine politische Krise im Jahr 1908 im Deutschen Kaiserreich.

Vorgang

Der Reichstagsabgeordnete Max Liebermann von Sonnenberg nahm im Reichstag Stellung zu der Affäre. Ein Gespräch, das Wilhelm II. dem Daily Telegraph gewährte, schlug im In-und Ausland hohe Wellen. Weder Reichskanzler Bernhard von Bülow noch der Staatssekretär des Auswärtigen wollten die Verantwortung für die Freigabe des Gespräches übernehmen.

In dem Gespräch ging es um Vorgänge während des Burenkrieges von 1899 bis 1902. Der Kaiser berichtete, daß Frankreich und Rußland ihn für einen Kontinentalblock gegen England gewinnen wollten „um die Buren zu retten“ und England „bis in den Staub zu demütigen“. Der Kaiser habe das aber abgelehnt.

Dieser Vorgang ist bis heute ungeklärt. Dem Kanzler und dem Kronprinzen wurde unterstellt den Kaiser dadurch stürzen und den Kronprinz auf den Thron setzen zu wollen. Der Inhalt des Gespräches wurde als erfunden dargestellt. Dem Kanzler wurde unterstellt, er hätte die Stellung des Kaisers unterminieren und sich selbst zum „starken Mann“ machen wollen.

Die Abdankung des Kaisers stand im Raum. Aber Wilhelm der Zweite überlebte die Affäre politisch und im Jahr darauf mußte der Kanzler abtreten. Ein Grund soll gewesen sein, daß von Bülow zu lange zögerte, als er dem Kaiser den Rücken hätte stärken sollen.

Es ist auch möglich, daß der ganze Vorgang ein geschickter Schachzug Wilhelms des Zweiten war, um zwischen Frankreich und Rußland, die beide bereits miteinander verbündet waren und England Zwietracht zu säen, das beide als dritten im Bunde für sich gewinnen wollten. Wäre dies die Absicht des Kaisers gewesen, so hätte Bülow diese nicht erkannt und die Bülow dabei vom Kaiser zu gedachte Rolle nicht gespielt.

Verweise