Dargun

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Dargun

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mecklenburg
Landkreis: Mecklenburgische Seenplatte
Provinz: Mecklenburg
Einwohner (31. Dez. 2009): 4.698
Bevölkerungsdichte: 40 Ew. p. km²
Fläche: 117,15 km²
Höhe: 10 m ü. NN
Postleitzahl: 17159
Telefon-Vorwahl: 039959
Kfz-Kennzeichen: DM
Koordinaten: 53° 53′ N, 12° 50′ O
Dargun befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Bürgermeister: Karl-Heinz Graupmann

Dargun ist eine deutsche Stadt im Kreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg.

Lage

Dargun liegt in einem Seitental der Peene, wenige Kilometer nördlich des Kummerower Sees und der Mecklenburgischen Schweiz.

Geschichte

Ältere Zeit

Zunächst entstand nahe dem späteren Dorf Röcknitz – wahrscheinlich in der Zeit zwischen dem 7. und dem 10. Jahrhundert – eine 1171 erwähnte Burgsiedlung mit Burg, Wall und Wallgraben, die dann von den Dänen zerstört wurde. Im Jahr 1216 wurde der Name Rokitnitze und 1219 Rokenitze genannt, eine altpolabische Flurbezeichnung mit der Bedeutung Weidenbüsche, die an dem Bach Rokenize sehr wahrscheinlich standen. Nahe Wagun befand sich zu dieser Zeit die heutige Wüstung Clubuchziz, nahe Dargun die heutige Wüstung Coueniz.

In der Nähe dieser Burg entstand ab 1172 eine Zisterzienserabtei, zunächst als eine Filia des Klosters Esrom. 1173 war die erste Altarweihe durch Bischof Berno von Schwerin. Um 1200 siedelte nach einer ersten Zerstörung der Konvent nach Eldena. Die Neubesetzung erfolgte dann 1209 vom Kloster Doberan aus. Im Jahr 1236 fiel das Kloster an Mecklenburg und im Jahr 1242 wurde ihm die Marktgerechtigkeit verliehen. Die Klosterkirche St. Marien – heute eine Ruine – entstand im 13. bis 15. Jahrhundert als eine gotische Backsteinkirche.

1552 wurde das Kloster säkularisiert und war Residenz des Herzogs Ulrich von Mecklenburg und seiner Nachfahren. Die Klosteranlage wurde ab 1590 zunächst als Jagdschloß und später zur Nebenresidenz im Stil der Renaissance umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Schloß erheblich zerstört und nach 1657 von Charles Philippe Dieussart zu einem dreigeschossigen Komplex mit Ecktürmen und Arkaden im Innenhof aufgebaut. Auch der Teepavillon im neugestalteten Park und das Gelbe Tor stammen von diesem Baumeister. Eine besondere Blüte erlebte das Schloß von 1720 bis 1756 unter Prinzessin Augusta, der jüngsten Tochter Herzog Gustav-Adolfs zu Mecklenburg-Güstrow, die 1720 das Amt Dargun als Apanage erhielt. Sie war für ihre Frömmigkeit pietistischer Prägung und ihren Einsatz für den Glauben bekannt und förderte die Bildung und das Gesundheitswesen im Bereich Dargun. Augusta schuf durch den Einsatz sogenannter „Zugehfrauen“ eine Vorstufe der späteren Gemeindeschwester.

Dargun hatte im Jahr 1880 als Marktflecken in Mecklenburg-Schwerin 2.278 Einwohner.

Röcknitz: Im 16. Jahrhundert wird Röcknitz als Burgflecken und im 17. Jahrhundert als Städtchen erwähnt. Eine zwei Kilometer lange Straße verband das damaligen Dorf Röcknitz mit dem Schloß als Endpunkt. 1854 wurde Röcknitz als Dargun amtlich erwähnt und 1875 wurden Dorf- und Schloßsiedlung eine Gemeinde.

Jüngere Zeit

1938 erhielt Dargun das Stadtrecht. In den letzten Kriegstagen 1945, nach Einmarsch der Roten Armee, fiel der gesamte Schloßkomplex mit Schloßkirche (ehem. Klosterkirche, evangelisches Gotteshaus) einer Brandstiftung zum Opfer. Der Abbruch der Ruinen konnte verhindert werden. In den 1950er Jahren wurden jedoch Steine und wertvolle Verzierungen entwendet. 1979 erfolgte die Eintragung des gesamten Komplexes von früherem Schloß und Schloßkirche in die Denkmalliste der DDR. Seit den 1980er Jahren betätigen sich Bürger, darunter zwei in „Westdeutschland“ lebende gebürtige Dargunerinnen, für die Erhaltung und Sicherung der Ruinen.

Im März 1991 gründete sich ein Förderverein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (mit 400.000 Euro) und andere Institutionen ermöglichten die Bannung der Einsturzgefahr der Mauern, die Sicherung der Mauerkronen und deren Abdeckung durch Kupferplatten, den Ausbau des Mittelrisalits im Westflügel mit Schaffung von Raum für die Stadtinformation, die Stadtbibliothek und das Archiv.

Im Jahr 1963 entstand im ehemaligen Acker- und Gartengelände hinter dem Sportplatz eine zweigeschossige Schule mit zehn Klassenräumen. 1973 wurde in Plattenbauweise ein zweiter Schulneubau für 13 Klassenräume errichtet.

Der Kern von Dargun mit seinen dörflichen Straßen wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert. Dabei wurde auch der Wiederaufbau des Schlosses begonnen. 1996 wurde das Museum im ehemaligen Herbergsgebäude des Klosters eingeweiht.

Bekannte, in Dargun geborene Personen

  • Julius Sandtmann (1826–1883), Reichsabgeordneter und Mitglied der Hamburger Bürgerschaft

Verweise