Das Drachenlied
Titel: | Das Drachenlied |
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Autor: | Alexander Nix |
Verleger: | ECON Verlag |
Verlagsort: | Düsseldorf |
Erscheinungsjahr: | 1997 |
Originalsprache: | Deutsch |
Umfang: | 248 Seiten |
ISBN: | 3-612-27411-2 |
Das Drachenlied ist ein Roman von Alexander Nix (einem Pseudonym Kai Meyers) aus dem Jahre 1997 und der zweite Band der Romanreihe „Die Nibelungen“. Protagonist der Handlung ist diesmal der Zweg Alberich, der mit dem Hüten des Nibelungenhortes betraut ist. Dieser will durch das Blut des von Siegfried erschlagenen Drachens unverwundbar werden.
Inhaltsverzeichnis
Personen
- Alberich - der Hüte des Nibelungenhortes
- „Der Geweihte“
- Geist
- Hagen von Tronje
- Löwenzahn
- Marret
- Mütterchen Mitternacht
- Obbo - der Gastwirt einer Schenke nahe des Nibelungenhortes
- Rohland (Pferd) - das Pferd von Mütterchen Mitternacht, benannt nach dem berühmten Räuber gleichen Namens
- Ugo
Kurzgefaßte Inhaltswiedergabe
Der Zwerg Alberich, der kürzlich von Siegfried besiegte Hüter des Nibelungenhortes, bricht zusammen mit Mütterchen Mitternacht, einer ehemaligen Räuberin, und Löwenzahn, einem nach Ruhm strebenden deutsch-hunnischen Mischling, zu dem Ort auf, wo Siegfried den Drachen erschlagen hatte. Er erhofft sich durch ein Bad in dem immer noch vorhandenen Blutsee gleich dem Recken aus Xanten unverwundbar zu werden. Dabei stoßen sie auf „den Geweihten“, eine umheimliche Gestalt, deren Rüstung aus den Enden von Hirschgeweihen zusammengefügt wurde. Dieser versucht mit einer großen Anzahl von Kriegern ebenso an das Blut des Drachens zu gelangen. Da das Blut ebenso wie der Kadaver des Tieres sich immer mehr in Stein verwandelt, drängt die Zeit. Mit Grabungen versuchen sie, von unten heran das Drachenblut zu gelangen. Es gelingt „dem Geweihten“, das noch verbliebene Blut anzuzapfen und in einem Auffangbecken zu sammeln. Der in seine Gewalt gebrachte Alberich soll ihm einen Eimer davon bringen. Dies macht er, bringt jedoch anschließend die Konstruktion zum Einsturz. Das restliche Drachenblut stürzt in den Rhein und ist somit vor Mißbrauch sicher. Mit dem verbliebenen Eimer Blut erhofft sich „der Geweihte“, den Drachen wiederbeleben zu können und die uralte magische Kreatur wiederbeleben zu können. Er erkannte jedoch, daß der Drache nicht wiederzubeleben ist und lediglich die in seinem Körper bzw. Blut gefangene Magie nach draußen drängte. Seinen Tod findet er durch das Schwert Hagens von Tronje. Während Alberich feststellen muß, daß das Blut ihn nicht unverwundbar gemacht hat, schüttet Hagen eine ganze Wagenladung des vom Drachen bewachten Goldes in den Rhein.
Ausführliche Inhaltswiedergabe
Kapitel 1
Im Wolfswinkel, der Schenke des Wirtes Obbo, haben sich verschiedene Personen eingefunden: Mütterchen Mitternacht, eine bereits alte, aber dennoch vitale Ex-Räuberanführerin, die bereits seit 13 Jahren das einzige Gästezimmer Obbos besetzt. Da der Wirt sich an das Recht seiner Altvorderen hält, nach dem es auch möglich ist, Speise, Trank und Unterkunft durch das Erzählen von Geschichten zu bezahlen, hat sie in dieser Zeit keine einzige Münze an ihn ausgegeben. Ebenso anwesend ist Alberich, der Hüter des Nibelungenhortes, der jedoch kürzlich vom Helden Siegfried besiegt wurde und nun darauf warten muss, das Siegfried die gigantische Goldansammlung der einstigen Könige Schilbung und Nibelung abtransportieren läßt. Schwer zu schaffen macht es dem Zwerg, daß Siegfried ihm auch die Tarnkappe abnahm, die im wertvolle Dienste bei seiner Wächtertätigkeit bot, da sie ihren Träger unsichtbar machen kann. Hinzugekommen ist Löwenzahn, ein germanisch-hunnischer Mischling, der auf zu erlebende Abenteuer und Heldentaten hofft. Mütterchen Mitternacht erzählt zur Bezahlung die Geschichte, wie Siegfried den Drachen tötete und anschließend den Hort gewann. Im Gespräch danach schlägt Mütterchen Mitternacht vor, Alberich solle, da er nun die Magie der Tarnkappe nicht mehr für sich nutzen kann, sich eine neue für seine Wächtertätigkeit zu suchen: Sie denkt dabei, daß auch er im Blut des von Siegfrieds erschlagenen Drachen baden soll, um unverwundbar zu werden. Löwenzahn ist begeistert und wäre sofort bereit, sich an dem Vorhaben zu beteiligen. Alberich lehnt zuerst ab und begibt sich zurück zum Hort, dann aber trifft er nach längerem Nachdenken seine Entscheidung.
Kapitel 2
Alberich entschließt sich dazu, die Reise anzutreten, was seine beiden Begleiter wenig verwundert. Auf ihrer Reise zieht ein Sturm auf, in den sie geraten. Als sie plötzlich vor sich eine Gestalt gesehen sehen, die dem Gott Wodan sehr ähnlich sieht, halten sie dies für ein schlechtes Omen. Am Ufer des Rheins stoßen sie auf einen Verletzten, der ein Horn bei sich trägt, das aus dem Zahn eines Drachen geschnitzt wurde. Der Mann stirbt ohne daß er mehr über seinen Hintergrund sagen konnte und Alberich nimmt das Horn an sich. Als er zum Test hineinbläst, empfinden alle bis auf ihn großen Schmerz. Sie überlegen, auf welchem Weg sie weitergehen sollen. Da der Weg am Rhein entlang ihnen zu unsicher ist, beschließen sie, durch den angrenzenden Wald zu gehen. Dafür benötigen sie zwar mehr Zeit, sind aber sicherer. Nach nicht langer Zeit stoßen sie auf mehrere Krieger, die ein Drachenzeichen tragen. Sie stellen aus der Ferne fest, daß die Krieger eine Burg bewachen, aus der eine große Zahl von Arbeitern beschäftigt ist. Mit einer großen Menschenkette wird Eimer für Eimmer Wasser in einen Stollen geschüttet, der Sinn der Aktion erschließt sich ihnen von weitem nicht. Als sie entdeckt werden, bläst Alberich in das Horn und flieht daraufhin ohne seine Gefährte, da er keinen Weg sieht, diese ebenso zu retten. Er fällt bei seiner Flucht in den Rhein und wird von der Strömung mitgerissen, kann jedoch an einem Ufer an Land gelangen. Mütterchen Mitternacht und Löwenzahn werden von den Kriegern gefaßt und zur Burg gebracht. Da sie Löwenzahns hunnische Abstammung erkennen, mißhandeln sie ihn, jedoch greift vom Fenster der Burg aus Graf Ugo ein, der sagt, daß man sie am Leben lassen soll, da er schließlich nicht für tote Sklaven zahle. Daraufhin werden beide in ein Verlies gebracht, wo sie auf Marret stoßen. Das junge Mädchen hatte die Aufgabe, sich um den geistig zurückgebliebenen Grafen Ugo zu kümmern. Dieser gab ihr jedoch die Schuld dafür, daß er nie nach draußen durfte und ließ sie schließlich einsperren, nachdem die Drachenkrieger kamen und alle bis auf den jungen Grafen umbrachten. Ugo diente fortan offenbar als Marionette für jemanden, der nur als „der Geweihte“ bekannt ist. Während sie noch reden, können sie vom Kerker aus beobachten, wie dieser mit einem Gefolge zurückgekehrt ist. Als Mütterchen Mitternacht ihn erblickt, wird ihr klar, weshalb man ihn „den Geweihten“ nennt.
Kapitel 3
Der ans Ufer gespülte Alberich beschließt, zur Burg zurückzukehren, um seine Freunde zu befreien, verirrt sich jedoch auf dem Weg. Er merkt, daß er verfolgt wird und stößt auf ein Mädchen, dessen Körper vollständig von Binden umgeben ist. Sie sagt, daß sie an Lepra leide und sich erhoffe durch das Blut des Drachens von ihrer Krankheit geheilt zu werden. Von ihr erfährt der Zwerg, was die Drachenritter wollen: Der Kadaver des von Siegfried erschlagenen Drachen versteinert sich immer schneller und damit auch der See aus seinem Blut. Das noch nicht versteinerte Blut wird von einer krustenähnlichen Steinsschicht bedeckt. Die Krieger sind daran interessiert, durch Grabungen an das noch verbliebende Drachenblut zu gelangen, bevor es ganz versteinert und somit nutzlos für sie ist. Als die bei der Höhle ankommen, wo der tote Drache liegt, sehen sie, daß regelmäßig Karren aus der Höhle kommen, mit denen der Schatz des Drachen abtransportiert wird. Sie gelangen unbemerkt auf einen der Wagen und überwältigen den Kutscher, womit sie zur Burg gelangen können. Dabei bemerkt Alberich, daß Geist sich optisch der Umgebung anpassen kann und findet somit heraus, daß es sich bei ihr um eines der sogenannten Moosfräulein handelt. Bisher hatte er gedacht, diesen seien zusammen mit anderen Berg- und Waldgeistern längst nicht mehr existent. Auf der Burg wurde Marret inzwischen fortgebracht und Mütterchen und Löwenzahn erhalten Besuch von „dem Geweihten“. Dieser trägt diesen Namen nicht, da er etwas Heiliges an sich hat, sondern da sich seine Rüstung aus den Enden von Hirschgeweihen zusammensetzt. Er erkennt Mütterchen Mitternacht wieder und kann sich mit ihr auch in der jüdischen Gaunersprache unterhalten. Er will sie dazu bringen, Alberichs Aufenthaltsort zu verraten, da er das Horn wiedererlangen will. Diese widersetzt sich jedoch und „der Geweihte“ verläßt die beiden wieder. Etwas später kommt Ugo zusammen mit der angeketteten Marret in den Kerker und will diese bestrafen. Löwenzahn gelingt es, durch das Gitter hinweg Ugo zu greifen, als draußen im Hof Feuer losbricht und Schreie ertönen. Ugo, der denkt, daß man auf eine Feuerader des Drachens gestoßen sei, läuft freudig nach draußen und läßt Marret sowie den Schlüssel zu den Zellen zurück. Dadurch können Mitterchen Mitternacht und Löwenzahn befreit werden. Zu dritt versuchen sie, aus der Burg, in welcher ein Kampf zwischen den Drachenrittern und den aufbegehrenden Sklaven herrscht, zu fliehen. Im Kampf erblicken sie auf der Seite der Sklaven eine Gestalt, die sie zuerst aufgrund ihres Äußeren für Wodan, den Rabengott, halten. Als Marret den Urgos Leichnam am Boden liegen sieht, sieht sie in ihrem Leben keinen Sinn mehr und wird von einem herabstürzenden Dachbalken erschlagen, als sie über dessen Leiche gebeugt ist. Mütterchen Mitternacht und Löwenzahn hingegen gelingt die Flucht.
Kapitel 4
Mütterchen Mitternacht und Löwenzahn stoßen auf den Schwarzen Ritter, der sich im Kampf mit Drachenrittern befindet. Löwenzahn greift ein und verhilft dem Fremden zum Sieg. Dieser gibt sich daraufhin als Hagen von Tronje zu erkennen. Von ihm erfahren sie, was sich wirklich auf der Burg abgespielt hatte: Die Menschenkette und alles andere war lediglich ein großes Schauspiel, mit dem „der Geweihte“ sich das Gold der Familie sichern wollte. Dem zurückgebliebenen Ugo hatte er eingeredet, der nahegelegene Bergkamm sei der Rücken eines Drachen und durch Grabungen wäre es möglich, eine der Feueradern freizulegen, was ihm sehr zu Nutzen kommen würde. Ugo hatte somit „dem Geweihten“ das Gold dafür überlassen, damit dieser ihm eine entsprechend große Anzahl von Sklaven besorgen kann, um die angebliche Feuerader freizulegen. Damit erhoffte er sich, mehr oder weniger legal an das Gold zu gelangen und nicht den Burgunderkönig Dankrat auf den Plan zu rufen, das schändliche Tun zu unterbinden. Mit dem so erworbenen Gold wurden die Krieger bezahlt, die den toten Drachen bewachen lassen. Hagen betont, daß es ihm nicht um das Blut des Drachens gehe. Das Moosfräulein erscheint ihnen und berichtet, was mit Alberich geschehen ist. Dieser wurde entdeckt und von den Kriegern überwältigt und befindet sich nun in der Gewalt des „Geweihten“, der den Zwerg für einen bestimmten Zweck noch am Leben läßt. Mütterchen Mitternacht stellt ihren Gefährten einen Plan vor, wie sie weiter vorgehen sollen. Sie fragt sich jedoch, was Hagen, der eigentlich Berater König Dankrats ist, antreibt. Geht es ihm um persönliche Rache an „dem Geweihten“ oder hat er es ohne das Wissen seines Königs in Wirklichkeit doch auf das Gold abgesehen?
Kapitel 5
„Der Geweihte“ will, daß der gefangene Alberich mit einem Seil zu dem Auffangbecken herabgelassen wird, wo das freigelegte Blut des Drachens aufgefangen wurde, um einen Eimer Blutes nach oben zu bringen. Ein Krieger hatte es bereits vor ihm versucht und war in dessen Blut samt Kleidung und Ausrüstung in seine Bestandteile aufgelöst worden. Den Männern verspricht der Anführer, daß das Blut mittels einem Zauber für sie unschädlich gemacht werden könne. Alberich bleibt vom Blut unverschont und kann in diesem waten. Als der Eimer nach oben befördert wird, gelingt es ihm, das Seil, an dem er befestigt ist, durchzuschneiden. Er bringt anschließend die Konstruktion zum Einsturz, sodaß das Becken mit dem Drachenblut in den Rhein fällt und sicher vor dem Mißbrauch durch „den Geweihten“ ist. Als dieser Geist in die Hände bekommt, die ebenso wie er selbst und der Zwerg Alberich magischer Natur ist, teilt er dieser seine Absichten mit: Der Drache sei uralt und besitze ein immenses Wissen, welches er nicht verlieren möchte. Er will mit dem Blut des Drachens dessen Herz wiederleben und setzt darauf, daß der wiedererweckte Drache seinem Retter dankbar sein würde. Alle drei hatten, je näher sie dem Ort kamen, eine spezielle Melodie vernommen, die „der Geweihte“ als Hilferuf des Drachens deutet. Mit dem Eimer Blutes begibt Geist sich in das Innere des versteinerten Drachens und schütet des Blut auf dessen Herz. Dabei erkennt sie jedoch, daß es nicht der Drache war, von dem die Melodie ausging, sondern die Magie selbst. Diese war so lange in diesem gefangen und sehnte sich nach einem neuen Körper. Das steinerne Gebein des Drachens zerfällt zu Staub und die Kräfte in des Drachens Blut gehen auf das Moosfräulein über. „Der Geweihte“ wird anschließend durch Hagen von Tronje getötet, der ihm mit seinem Schwert den Kopf vom Rumpf trennt. Als Mütterchen Mitternacht, Alberich, Löwenzahn und Geist den Ort verlassen, sehen sie, wie Hagen eine ganze Wagenladung Gold in den Rhein schüttet. Sie verstehen seine Tat nicht und wundern sich darüber. An der Stelle, wo das Gold in das Wasser gleitet, kann man einen Schatten erblicken.
Epilog
In Obbos Wirthaus wird gefeiert, Alberich muß erkennen, daß die Reise nicht das gewünschte Ergebnis hatte, denn im Gegensatz zu Siegfried, dessen Haut hörnern wurde, ist er nach wie vor verwundbar. Zusammen mit Mütterchen Mitternacht verläßt er schließlich das Wirtshaus, um mit Löwenzahn und Geist zusammenzutreffen.
Ausgabe
- Alexander Nix: Das Drachenlied (Die Nibelungen, Bd. 2), ECON Taschenbuch Verlag, Düsseldorf 1997.