Ich

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Ich (mhd. ich, ahd. ih[1]) ist als Pronomen zunächst schlicht die Bezeichnung für die eigene Person, darüber hinaus der Ausdruck des Selbstbewußtseins bzw. für das Bewußtsein.

Definition

Der in der philosophischen Kunstsprache oft als Substantiv „das Ich“ gebrauchte Begriff beschreibt eine Illusion, die sich aus permanenter Interaktion eines Individuums mit der Umwelt und der daraus folgenden Konstruktion einer Realität ergibt. Grund dieser Konstruktion eines eigenen Bewußtseins als scheinbar selbständigem Individuum ist nach objektiv-empirischer Betrachtung zunächst die Tatsache, daß nur eine organisierte und sich selbst bewußte soziale Form den Willen zur Selbsterhaltung hat. Fehlt dieses Bewußtsein und somit der Wille, fehlt auch die Überlebensfähigkeit.

Definition in der Moderne

In der Moderne existiert zudem die Definition, daß „Ich“ könne sich somit in unterschiedlichster Form manifestieren. Voraussetzung hierfür sei immer die Konstruktion einer jeweiligen Realität und die Definition des „Ich“ in diesem Zusammenhang. Die scheinbar physischen Grenzen seien demzufolge ebenso nur eine Illusion zur Unterstützung des Selbsterhaltungstriebs, indem diese das „Ich“, das auch einem „Wir“ entsprechen könne, gegen das „Andere“ abgrenzen. Das „Ich“ sei demnach keine statische Größe, sondern ein dynamischer Prozess, der sich permanent neu justiere und sich damit ständig von der gerade zuvor noch gültigen Definition des „Ich“ unterscheide. So handele es sich bei einem 5jährigen Kind und bei dem daraus erwachsenden 50jährigen Mann um das gleiche Individuum, aber nicht um das identische „Ich“.

Philosophie

Philosophisch hat zuerst René Descartes den denkenden, sich seiner bewußten Geist als Ich bestimmt. Bekannt ist in diesem Zusammenhang sein lateinischer Ausspruch „cogito ergo sum“ („Ich denke, also bin ich“). Es kam dabei besonders darauf an, zu sagen, was eigentlich zu dem Wesen des Ich gehört, und was sich nur zufällig daran anknüpft.

Immanuel Kant

Kant unterschied daher zwischen empirischem und transzendentalem Ich. Jenes empirische, d.h. das jedem schlechthin eigene Individualbewußtsein, ist eigentlich bloß eine Art Niederschlag der persönlichen Erfahrung, ein gewisser, im großen und ganzen bleibender, im einzelnen sehr verschiebbarer Komplex von Erinnerungen des eigenen Lebens, durch welchen dem einzelnen Menschen dessen Zusammenhang für sein eigenes Bewußtsein gewahrt bleibt. David Hume nannte dieses empirische „Ich“ ein „Bündel von Vorstellungen“. Im Unterschied dazu soll das transzendentale „Ich“ nicht nur ein individuelles Bewußtsein als vielmehr die Form der Bewußtheit überhaupt („Ichheit“) bezeichnen, besonders sofern sie den letzten Angelpunkt der Erkenntnis und aller ihrer Gesetze bilde.

Synonyme

  • Meinesteils
  • Was mich an[be]langt/angeht/betrifft
  • (umgangssprachlich) unsereiner, unsereins
  • (scherzhaft) meine Wenigkeit

Siehe auch

Verweise

Fußnoten

  1. gemeingermanisches Personalpronomen, verwandt mit lateinisch ego und altgr. egṓ(n)