Das stille Dorf (Gedicht)

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An Flanderns Küste - Kriegszeitung für das Marinekorps.jpg

Das stille Dorf ist ein vaterländisches Gedicht des deutschen Marine-Infanteristen Wilhelm Siebe aus dem Jahre 1916, worin er die Folgen der Ersten und Zweiten Flandernschlacht im Ersten Weltkrieg für die Ortschaft Mannekensvere (Middelkerke), aber auch die Sehnsucht der Landser des Deutschen Heeres bzw. der Matrosen der Kaiserlichen Marine nach dem Frieden in der Heimat beschreibt.[1]

Erläuterung

Es wurde Hof um Hof, Brückenkopf um Brückenkopf erbittert gekämpft, nicht selten wechselten die bäuerlichen Ruinen den Besitzer. Während u. a. der Hof „Rijckenhoek“ vorwiegend in belgischer Hand war, hatte das III. deutsche Seebataillon (Marine-Infanterie-Regiment Nr. 3/3. Marine-Brigade/2. Marine-Division/Marinekorps Flandern) vier wichtige Stellungen besetzt, nach denen auch die Kompanien benannt wurden: Hemme-Kompanie, Violette-Kompanie, Terstille-Kompanie und Mannekensvaere-Kompanie, abgesichert durch die Linke Reserve-Kompanie und die Rechte Reserve-Kompanie, die ihre Gefechtsstände jeweils in bunkerähnlichen Betonunterstände hatten.[2] 1916 wurde das III./Marine-Infanterie-Regiment Nr. 3[3] von dem III. Bataillon des brigadeeigenen Matrosen-Regiments Nr. 3 abgelöst.[4]

Die Verluste und die Verhältnisse an der Kriegsfront in Dreck, Kälte, Blut und Schlamm waren für beide Seiten der Hauptkampflinie grauenhaft, aber auch die Zivilbevölkerung in unmittelbarer und mittelbarer Nähe der Schlachtfelder litt.

Text

Deutsche Marine-Infanterie in Flandern, 1915
Das stille Dorf.


Es liegt ein totes Dorf am Weg,
Gestorben sind Kirche und Hütten.
Zerschossene Trümmer umsäumen den Steg;
Ein Lindenbaum trauert inmitten.


Es hüllt in silberne Schleier ein
Der Mond diese Walstatt in Flandern.
Ich dachte der lieben Heimat am Rhein,
Als ich hindurch musst wandern.


Vom Krieg erschlagener flandrischer Ort,
Glückloses Mannekensvere.
Du weinst – doch mahnst du mit ernstem Wort
Und gibst eine starke Lehre.


Wie du, so starben im Feuertanz
Der Dörfer gar viele und Städte.
Sie sâumen in grossem Totenkranz
Der Gräben und Feldwachen Kette.


Doch hinter den stillen Orten der Front,
Die draussen in Feindesland starben,
Ein Bildnis voll leuchtender Schönheit sich sonnt:
Die Heimat in lieblichen Farben.


Die Heimat, die Heimat im friedlichen Gluck,
Fernab von der Lohe des Krieges.
Heiss fliehet zu dir unsre Sehnsucht zurück,
Und stolzer sind wir des Sieges.


Die Heimat schliesset um uns ein Band,
Das hält uns und lasst uns nicht wanken.
Deutschland, o Deutschland! Du herrliches Land!
Dich grüßen alle Gedanken!

Fußnoten