Dem 18. Juni 1815 (Gedicht)

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Dem 18. Juni 1815 ist ein Gedicht von Ernst Vincke mit unbekannten Entstehungsdatum, aber das, wie viele seiner 106 bekannten Gedichte und Lieder, unter dem Eindruck der Deutschen Erhebung während der Befreiungskriege entstand. Das Heldenlied handelt von Sieg der deutschen Truppen unter von Blücher und die3 deutsch-britischen Truppen unter Wellington bei der Schlacht bei Belle Alliance im Siebten Koalitionskrieg und wurde 1840 in Vinkes 319seitiges Werk „Gedichte“, (Seite 274–275) in veröffentlicht. Zahlreiche Gedichte und Lieder von Vincke wurden auch von bekannte deutsche Komponisten vertont, so z. B. „Des Hauptmanns Wunsch“ aus dem Jahre 1840 (1828 veröffentlicht unter dem Titel Mein Wunsch, wenn ich – Hauptmann seyn werde.) von Albert Lortzing (1801–1851), „Krieglieder“ von August Neithardt (1793–1861) oder auch „Sprache der Liebe, wie klingest du schön“ und „Frühlingslied“ von Gustav Rebling (1821–1902).

Text

Während des französischen Angriffs erschienen auf Wellingtons linker Flanke schwarz gekleidete Truppen. Das preußische Korps „Zieten“ (I. Armee-Korps) hatte das Schlachtfeld erreicht. In der französischen „Grande Armée“ machte sich Panik breit.
Herzog von Wellington bedankt sich noch auf der Wahlstatt beim Retter und Waffengefährten Feldmarschall von Blücher kurz nach 21 Uhr am 18. Juni 1815 südlich der Meierei (Pachthof) am Gasthof „La Belle Alliance“
Dem 18. Juni 1815.
Es braust, es braust, die heiße Schlacht,
Fest steht der Brittensohn.
Das Eisen klirrt der Donner kracht,
Einstürmt der Feind mit wilder Macht,
Ihn führt Napoleon.


Steh fest, steh fest, mein Brittenheld!
Nicht weich’ und wanke hier,
Es blickt auf dich die halbe Welt,
Zeig, daß Tyrannenkraft zerschellt
An Albions Panier. —


Schon sinkt der Tag, und wilder nur
Stürmt Feindesmacht herein;
Die Kugeln furchen blut’ge Spur,
Kartätschen rasseln auf der Flur,
Und lichten Englands Reih’n.


Da sendet schon der Held den Blick
Rückwärts zum nahen Wald,
Und ruft: „O! eitles Schlachtenglück,
Du fliehest mich, ich muß zurück,
Wird mir nicht Hülfe bald!“


Und siehe, von den nahen Höh’n
Da fliegt’s, da braust’s heran,
Es blitzen Waffen hell und schön,
Borussia's Adlerfahnen wehn,
Held Blücher ist voran.


Hurrah! vor Preuß’schem Waffentanz
Floh bald Napoleon,
Und es umwand ein Lorbeerkranz
Die Helden von La Belle-Alliance,
Blücher und Wellington.


Entflohen ist die hehre Zeit,
Doch dem Gedächtniß nah,
Erinn’rung an den heil’gen Streit,
Ihr sei ein volles Glas geweiht:
La Belle-Alliance – Hurrah!